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    Andreas Popp von der Wissensmanufaktur über Wirtschaftswachstum

    Die Wirtschafts- und Finanzordnung kann man eigentlich nur noch als Stück aus dem Tollhaus bezeichnen. Hin und wieder melden sich sogenannte Experten zu Wort und reklamieren eine Rückführung der ausufernden Schulden innerhalb einer seriösen Finanzpolitik. Dabei lässt diese Ordnung doch überhaupt keine reale Schuldentilgung zu ohne neue Löcher aufzureißen. Eine seriöse Finanzpolitik ist systembedingt somit garnicht möglich.
    Ein weit verbreitetes Dogma innerhalb dieses Systems besagt, dass Wirtschaftswachstum notwendig ist, um Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei wird jedoch nicht berücksichtigt, dass die arbeitdenden Menschen Gewinne erwirtschaften, welche letzten Endes wenigen Konzernbossen zufließen. Diese investieren das Geld dann in technischen Fortschritt, der dazu führt, dass die Arbeiter überflüssig werden, welche diesen Fortschritt erst möglich machten. Wirtschaftswachstum bedeutet auf längere Sicht somit Arbeitslosigkeit. Dies wäre eigentlich auch nicht schlimm, wenn man die Ziele der Ökonomie entsprechend definieren würde. Irgendwann sind genügend Häuser gebaut, die Infrastruktur aufgebaut und die Versorgung mit notwendigen Gütern sichergestellt. Wenn mehr Wohnungen vorhanden sind, als bewohnt werden, alle Krankenhäuser fertig sind, sich die Neufahrzeuge der KFZ-Industrie auf den Halden stapeln, wird kein weiteres Wachstum mehr benötigt. Die Märkte sind gesättigt und dann reicht auch Produktinnovation nicht aus, neue Arbeitsplätze zu schaffen.
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    Gibt es noch Zinsen?

    Die Überlegung, dass das zinsbasierte Geldsystem problematisch ist, weil zu zu jedem Zeitpunkt aufgrund der Zinsforderungen mehr Geld zurückgezahlt werden muss, als bei der Kreditvergabe überhaupt geschaffen wurde, wird zunehmend mit der Begründung relativiert, dass es ja mittlerweile kaum noch Zinsen auf Sparguthaben gibt. Als Folge der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) erheben sogar erste Sparkassen Gebühren für hohe Geldanlagen, wie Focus Money berichtet.[1]
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  • Literaturempfehlungen

    Das nächste Geld

    Das nächste Geld
    Wenn Banken einen Kredit vergeben, schöpfen sie das dafür notwendige Geld zum Zeitpunkt der Kreditvergabe. Die Geldmenge steigt an. Wenn der Kredit nach einiger Zeit wieder getilgt wird, wird das Geld wieder dem Kreislauf entzogen und die Geldmenge sinkt. Allerdings muss üblicherweise nicht nur das geliehene Geld zurück gezahlt werden. Zusätzlich sind auch Zinsen zu bezahlen. Das Geld für die Zinsen wurde bei der Kreditvergabe nicht geschöpft und existiert somit nicht. Die Forderungen der Banken sind also zu jedem Zeitpunkt höher, als die verfügbaren Vermögen. Somit ist es nicht möglich, alle Schulden zu begleichen. Wie Christoph Pfluger in seinem Buch „Das nächste Geld“ anschaulich erläutert, gibt es nun zwei Wege. Eine lange und eine kurze Sackgasse.
    Die kurze Sackgasse: Der Kreditnehmer verdient sich das Geld von den übrigen Wirtschaftssubjekten, die dadurch um den entsprechenden Betrag ärmer werden. Da ihr Geld jedoch ebenfalls auf Kredit basiert, werden sie gezwungen, entsprechend mehr zu verdienen. Entsteht dieses zusätzliche Geld nicht (durch neue Kreditvergabe mit entsprechender Verschuldung), ist das Ende der kurzen Sackgasse bald erreicht.
    Die lange Sackgasse: Die Bank vergibt einen weiteren Kredit an einen Wirtschaftsteilnehmer und damit ist das Geld nun vorhanden, damit es der erste Kreditnehmer nutzen kann, um seine Zinsschulden zurückzubezahlen. Natürlich hat dann der zweite Kreditnehmer ein Problem und es ist nicht kleiner geworden, denn irgendwann muss ja auch der zweite Kreditnehmer seinen Kredit samt Zinsen zurückbezahlen. Das Geld ist aus dem großen Topf aber bereits wieder verschwunden, als der erste Kreditnehmer seine Schulden beglichen hat. Beim Weg der „langen Sackgasse“ sieht die Lösung nun so aus, dass die Banken einfach noch einen weiteren Kredit an einen Wirtschaftsteilnehmer vergeben, wodurch die vorhandene Geldmenge im großen Volkswirtschaftlichen Topf wieder steigt, so dass das nötige Geld für die Rückzahlung der zuvor bestehenden Schulden im System vorhanden ist. Und dann muss noch ein Kredit vergeben werden und noch einer und so weiter. Es besteht also ein Zwang zur ständig wachsenden Verschuldung.
    Die zweite Sackgasse lässt sich noch ein wenig verlängern: man lässt einige Schulden einfach stehen und erzwingt nicht die Rückzahlung der Kreditsumme. So müssen die Schuldner immer nur das Geld für die Zinsen aufbringen. Kurzfristig gesehen ist die Last dann natürlich geringer. Langfristig bedeutet dies aber auch, dass natürlich so lange Zinsen bezahlt werden müssen, wie der Kredit besteht. Dadurch können die Zinslasten leicht auf ein Vielfaches der eigentlichen Kreditsumme anwachsen und theoretisch sogar unendlich hoch werden.
    Dass ein solches Geldsystem, welches grenzenloses exponentielles Wachstum mit grenzenlos wachsendem Ressourcenverbrauch und der damit ein hergehenden Zerstörung der Umwelt erzwingt und die Menschen in einen ständigen zerstörerischen Wettbewerb zwingt, nicht die Grundlage für eine friedliche Gesellschaft sein kann, dürfte einleuchten. Christoph Pfluger beschreibt die Problematik sehr verständlich und stellt Überlegungen an, wie das Geldsystem beschaffen sein müsste, damit es nicht die fatalen Wirkungen hat, wie wir sie immer stärker erleben.


    Titel: Das nächste Geld
    Untertitel: Die zehn Fallgruben des Geldsystems und wie wir sie überwinden
    Autor: Christoph Pfluger
    Verlag: edition ZE!TPUNKT
    Veröffentlichung: 24.08.2015
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 246
    ISBN-13: 978-3-9523955-3-0
    Preis: 21,00 Euro
  • Berichte

    Abschaffung des Bargeldes erleichtert Ausweitung der Verschuldung

    Das Oberbayerische Volksblatt schreibt im Artikel “In 10 Jahren kein Bargeld mehr“:

    Deutsche-Bank-Chef John Cryan löst mit Äußerungen in Davos lebhafte Debatte aus. München – Die Prognose von Deutsche-Bank-Chef John Cryan, Bargeld werde in den nächsten zehn Jahren verschwinden, stößt auf massive Kritik.

    Weiter schreibt die Zeitung:

    Verbraucherschützer warnen seit langem davor, dass bargeldloser Zahlungsverkehr das Risiko von Verschuldung erhöhe.

    Die nicht näher bekannten Verbraucherschützer haben richtig erkannt, dass die Gefahr einer steigenden Verschuldung besteht, wenn die Menschen den unmittelbaren Bezug zum Geld verlieren. Wie Versuche zeigten, wurde tatsächlich auch mehr Geld ausgegeben, wenn im Restaurant Probanden beispielsweise mit Karte bezahlen sollten, als Probanden einer Kontrollgruppe ausgaben, die mit Bargeld zahlen mussten.
    Aus Sicht des Finanzsystems ist die Gefahr der steigenden Verschuldung aber definitiv kein Grund gegen die Abschaffung von Bargeld, sondern ein gewichtiges Argument dafür, Bargeld so schnell wie möglich möglichst komplett verschwinden zu lassen. Wenn Banken einen Kredit vergeben, verleihen sie nicht, wie zuweilen fälschlicherweise angenommen wird, das Geld Ihrer Anleger, sondern erzeugen neues Geld (Geldschöpfung), wodurch die Gesamtgeldmenge steigt. Der Kreditnehmer muss dieses Geld später zuzüglich Zinsen zurückzahlen. Die Geldmenge des Kredites selbst wird dabei aufgehoben und das geschaffene Geld verschwindet wieder aus dem System. Das Geld für die Zinsen bleibt als Gewinn für die Banken aber bestehen. Das Geld für die Zinsen wurde bei der Kreditvergabe jedoch noch nicht erschaffen. Dieses Geld fehlt also zunächst in der Geldmenge. Woher soll das zusätzliche Geld nun genommen werden? Wie Christoph Pfluger in seinem Buch “Das nächste Geld” anschaulich erläutert, gibt es jetzt zwei Wege. Eine lange und eine kurze Sackgasse.
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    Illusion der schwarzen Null

    “Die schwarze Null” ist ein Werbeslogan der CDU mit der sie betonen möchte, dass im Jahr 2015 im Bundeshaushalt erstmals seit 1969 keine neuen Schulden aufgenommen wurden. Und dies soll möglichst auch in den nächsten Jahren so bleiben. Aufgrund des Zinseszinssystemes, das ein ständiges exponentielles Wachstum erfordert, um durch die Vergabe von Krediten das Geld für die Zinsen zu erschaffen (ja, bei der Kreditvergabe durch Banken entsteht neues Geld; Stichwort “Geldschöpfung”), kann es jedoch für die Gesellschaft im Gesamten und auf Dauer natürlich nicht möglich sein, ohne die Anhäufung neuer Schulden auszukommen (die [Zins-]Gewinne des einen sind die Schulden des anderen). Wenn sich “der Bund” nicht verschuldet, dann muss es jemand anderes sein, der den schwarzen Peter hat. Privatpersonen oder Firmen etwa. Am Ende muss also immer der Konsument und Steuerzahler, also der normale arbeitende Bürger für die Kosten dieses irrsinnigen Finanzsystems aufkommen und sich mindestens in dem Maße verschulden, wie die Zins- und Zinseszinsgewinne für die Banken und Kapitaleigner wachsen.
    Seitens der Politik wird nur die “schwarze Null” im Bundeshaushalt beworben, aber mit keinem Wort erwähnt, über welchen Weg die Bürger stattdessen verschuldet werden. Es wird nichteinmal erwähnt, dass die Schulden überhaupt wachsen müssen und stattdessen wird suggeriert, dass keine neuen Schulden mehr hinzukommen.
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    Krieg und Terror kehren zurück nach Europa

    Auf die Aussage, dass wir seit 70 Jahren in Frieden leben und die Politik, die dies ermöglicht somit gut sein muss, gab ich zu bedenken, dass wir nur scheinbar in Frieden leben. Vielmehr leben wir in einem System, dass auf Ausbeutung aufbaut und Zerstörung und Gewalt zu Folge hat. Wir leben nicht in Frieden, sondern im Krieg. Dank der Globalisierung ist der Krieg derzeit lediglich ausgelagert.
    Bürgerkrieg in Syrien, Terror im Irak, Krieg in Afghanistan, Nahostkonflikt, Bürgerkrieg in Libyen, Bürgerkrieg in Somalia und unzählige weitere Konflikte gehören für viele Menschen auf der Welt zum Alltag. Mitteleuropa ist lediglich eine Insel der Glücksseligkeit im Meer der Gewalt. Dies kann sich jederzeit ändern, gab ich bereits vor einigen Jahren zu bedenken. Mittlerweile ändert sich die Situation tatsächlich. Fürchterliche Terroranschläge mitten in Europa waren vor zwanzig Jahren noch völlig unvorstellbar. Mittlerweile haben wir den dritten großen Terrorangriff in Frankreich erlebt. Noch sind wir in Anbetracht des Schreckens überrascht aber bald werden solche Anschläge möglicherweise zum Alltag gehören.
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    Der Schweizer Journalist und Verleger Christoph Pfluger über den systemischen Wahnsinn des Geldsystems

    Mit legalen und demokratischen Methoden sei das globale Finanzsystem nicht mehr zu retten. Zu diesem Schluss kommt Christoph Pfluger in seinem soeben erschienenen Buch “Das nächste Geld – die zehn Fallgruben des Geldsystems und wie wir sie überwinden”. Die primäre Ursache ortet der Autor, der seit mehr als 25 Jahren über Geldfragen schreibt, in der Geldschöpfung durch die privaten Banken. Wenn sie einen Kredit verleihen, entsteht neben einem gleich bleibenden Guthaben nämlich auch eine Forderung, die mit dem Zins über die Zeit wächst.

    Diese seit Jahrhunderten wirkende Asymmetrie ist die Ursache einer ganzen Reihe unerwünschter Entwicklungen mit Umverteilungen und Konflikten, die das globale Finanzsystem heute an die Grenze der Belastbarkeit gebracht haben. Sie ist auch der Grund, warum die weltweiten Geldschulden rund viermal größer sind als die kumulierte Geldmenge aller Volkswirtschaften.

    Nach Ansicht des Autors befindet sich die Welt bereits in einem Zustand der Konkursverschleppung, in dem Vermögenswerte beschleunigt und unter Umgehung legaler und demokratischer Wege verschoben werden, und deren Fortentwicklung die Bürger inzwischen mit der Entscheidung konfrontiere: Diktatur oder Neubeginn.

    Das aufschlussreiche Interview kann bei Telepolis nachgelesen werden: “Unser Geldsystem als ein kolossales Betrugs- und Irrtumssystem”
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    Wenn humanoide Roboter für uns arbeiten würden …

    Ein großer Teil der Dinge, welche Menschen im Laufe der Menschheitsgeschichte erfunden und entwickelt haben, diente und dient dazu, das Leben zu vereinfachen und die zum überleben notwendige Arbeit zu reduzieren. Die gewonnene Freizeit wurde jedoch wiederum hauptsächlich genutzt, um … Arbeit zu verrichten. Arbeit, die dazu dient, die Lebensqualität immer weiter zu verbessern und den Wohlstand zu erhöhen und vor allem dient die Arbeit dazu, um Zins und Zinseszinsen zu erwirtschaften, ohne die das zinsbasierte Finanzsystem zusammenbrechen würde. Im Endeffekt reduzierte sich deshalb die zu leistende Arbeitszeit kaum.
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    Axel Retz – offener Brief an Politiker und Medien

    Axel Retz ist Journalist und mit mehr als 25 Jahren Berufsausübung das, was man “altgedient” nennt – und nicht unbekannt. Er ist Autor wöchentlicher Kolumnen für Finanzseiten, Börse und Wirtschaftsmedien. Er betreibt zwei unabhängige, werbungsfreie Börsenwebseiten: private-profits.de und moneyversum.de. Seinem “offenen Brief” an Politiker und Personen der Öffentlichkeit nach zu urteilen, hat er das Herz auf dem rechten Fleck und das Selbst-Denken nicht verlernt. Ein lesenswerter offener Brief – auf den er aber entgegen seinen Hoffnungen keine Antwort erhalten wird.

    Weiterlesen: Axel Retz – offener Brief an Politiker und Medien
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    Arbeiten für den Luxus

    Es ist ein interessantes Paradoxon. Aufgrund von Zins und Zinseszins werden die reichen Menschen automatisch immer reicher, da ihr Vermögen durch Zinseinnahmen ständig wächst. Das Geld für die Zinsen ist jedoch nicht einfach vorhanden, sondern muss von den Banken in Form von Krediten geschöpft werden. Eine Bank vergibt natürlich keine Kredite ohne handfeste Gegenwerte. Diese Sicherheiten müssen naheliegenderweise erwirtschaftet werden. Aus diesem Grund muss die arbeitende Bevölkerung einen großen Teil ihrer Arbeitszeit damit verbringen, die Sicherheiten für die Kredite zu erwirtschften, mit denen die Zinsen der superreichen Menschen bedient werden.
    Die Arbeit für Zins und Zinseszins dient den arbeitenden Menschen nicht zum Leben, da das Geld an die wohlahbenden Menschen abfließt, die ohnehin schon viel mehr Geld besitzen, als sie zum Leben benötigen. Folglich ist diese Arbeit eigentlich völlig unnötig. Dennoch muss für diese unnötige Arbeit sehr viel Energie aufgewendet werden. Die arbeitenden Menschen müssen morgens zum Arbeitsplatz kommen und Abends wieder zurück. Es werden Büro- und Werkräume im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Die Gewinung der Rohstoffe und die Verrichtung der Arbeit benötig ebenfalls Energie. Kurzum: wir verschwenden unvorstellbare Mengen an Energie und Rohstoffe, um arbeiten zu verrichten, die nur dazu dienen, das Vermögen der Supperreichen noch weiter zu mehren. Ohne diesen Irrsinn könnten drei oder vier Arbeitstage anstatt fünf und mehr Arbeitstage pro Woche genügen, um alle Güter herzustellen, die wir zum Leben benötigen. Somit könnte jeder Arbeitnehmer jede Woche die Energie einsparen, die für mindestens eine Fahrt zum Arbeitsplatz und zurück benötigt wird. Zusätzlich würde natürlich die Energie eingespart, die bei der eigentlichen Arbeit benötigt wird.
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    Puerto Pobre – Wie ein Inselstaat in Schulden versinkt

    Puerto Rico bedeutet „reicher Hafen“. Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wird doch aktuell die Verarmung durch das moderne Zinsgeldsystems am gleichnamigen Inselstaat deutlich.

    Kleines Land, viel Sonne, blaues Meer – und die Regierung restlos pleite: Puerto Rico kann seine Schulden von 72 Milliarden Dollar aus eigener Kraft nicht mehr zurückzahlen. Was Griechenland für die Eurozone ist, wird der Inselstaat für die USA werden, sagen schon Experten.[1]

    Quelle: Deutschlandfunk

    Nehmen wir in einem Gedankenexperiment einmal an, ein Inselstaat wie Puerto Rico, nennen wir ihn Puerto Pobre, was soviel bedeutet, wie „armer Hafen“, soll auf einer neu entdeckten Insel gegründet werden. Weil es dort keine Infrastruktur gibt und auch kein Geldsystem, beschießen die Siedler das Geld von einer Bank vom Festland zu leihen. Das ist bequem und geht schnell. Die bislang nur auf dem amerikanischen Festland umtriebige Bank “Raffke Finanzen” ist begeistert und stellt einen Kredit in Höhe von 10 Milliarden Dolleros zur Verfügung. Weil die Finanzproduktverkäufer heute gute Laune haben, verlangen sie nur einen jährlichen Zinssatz von 10 Prozent anstatt einen Zinssatz zwischen 20 und 30 Prozent auszuwürfeln, wie es die Investoren der Bank gerne hätten.
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    Droht den griechischen Sparern eine Zwangsabgabe von 30 Prozent?

    “Griechischen Sparern droht Zwangsabgabe von 30 Prozent”, titelt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis dementiert diese Behauptung:

    Der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis nannte den Bericht ein „bösartiges Gerücht“. Die Vorsitzende der griechischen Bankenvereinigung, Louka Katseli, sagte dem Sender Skai TV, etwas Derartiges gebe es „nur im Reich der Phantasie“. Solche Szenarien fänden sich bei keiner griechischen Bank – „nicht mal als Übung auf dem Papier“.[1]

    Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Ob die Befürchtungen tatsächlich nur ins Reich der Fantasie gehören, wird die Zukunft zeigen …
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    Wie ein Volk mit einem Referendum zum Sündenbock wird

    In Griechenland wird das Volk zur Abstimmung über ein paar Reformmaßnahmen wie etwa die Rente mit 67, Änderungen bei der Mehrwertsteuer und Privatisierungen Privatisierungen gebeten. Doch wie der Spiegel schreibt, ist die politische Tragweite des Referendums sehr viel größer. Im Kern geht es um die Frage, ob die Griechen einem weiteren Rettungspaket mit den damit verbundenen Sparauflagen zustimmen – oder ob sie einen kompletten Zusammenbruch des griechischen Wirtschafts- und Finanzsystems riskieren, um die verhassten Gläubiger endlich loszuwerden.[1]
    Zunächst einmal klingt es nach einem sehr demokratischen und bürgerfreundlichen Prinzip, dass die Griechen über bedeutsame Themen abstimmen dürfen. Tatsächlich ist der Vorgang jedoch eher kein Ausdruck von Freiheit und Demokratie, sondern die Suche nach einem Sündenbock. Die Abstimmung ist ein taktisch kluger Zug der Verantwortlichen Politiker, um sich geschickt aus der Verantwortung zu winden und dabei noch einen guten Eindruck zu machen.
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    Griechenland, die verwirrte Nation?

    “Ja, sie nerven, die Griechen”, schreibt Roland Nelles im Artikel “Referendum in Griechenland: Die verwirrte Nation“, Ressortleiter Politik und Leiter des Berliner Büros sowie Mitglied der Chefredaktion von SPIEGEL ONLINE.
    Nein, sie nerven nicht, die Griechen! Es ist nicht die Bevölkerung Griechenlands, die für die Dinge verantwortlich sind, die in diesen Tagen passieren.
    “Ein Elf-Millionen-Volk hält seit Jahren halb Europa in Atem”, schreibt der Autor weiter.
    Auch das ist eine unfaire Anschuldigung. Wir alle leben mit einem Geldsystem, das durch Zins und Zinseszins ein grenzenloses exponentielles Wachstum der Verschuldung zur Folge hat. In einem solchen System wird das Geld automatisch von den armen fleißigen Menschen zu den reichen nicht unbedingt so fleißigen Menschen umverteilt. Ein zinsbasiertes Geldsystem ermöglicht das Anhäufen von immensen Geldvermögen und fördert Machtstrukturen und Korruption. Früher oder später muss ein solches System zusammenbrechen. Daran ist nicht die Bevölkerung Griechenlands schuld. Der Zusammenbruch ist systemimmanent. Die Frage ist eigentlich nur, wo der Zusammenbruch zuerst sichtbar wird und nun scheint es Griechenland zu ein. Es hätte auch andere treffen können. Es mag sein, dass griechische Politiker besonders korrupt sind und der Zusammenbruch deshalb dort zuerst besonders deutlich wird. Und man mag der griechischen Bevölkerung vorwerfen, dass sie nicht so diszipliniert war, wie die Menschen in manch anderen Ländern. Aber durch harte Arbeit und höhere Steuern, wie es andernorts üblich ist, kann man am Ende den Zusammenbruch ohnehin nicht verhindern. Mehr Arbeit und höhere Steuern hätte bestenfalls etwas zusätzliche Zeit gebracht, aber gewiss keine nachhaltige Lösung. Dann wäre Griechenland halt erst in ein paar Monaten oder ein paar Jahren zahlungsunfähig. Oder ein anderer Staat wäre zuerst kollabiert. Irgend jemanden muss es zuerst treffen.
    Roland Nelles schreibt, dass Hundertschaften von Politikern und Beamten in den anderen Ländern mit kaum etwas anderem beschäftigt sind, als eine Lösung für das Pleite-Land zu finden. Er fragt, ob in Athen eigentlich noch irgendjemand merkt, wie sehr die griechische Sturheit den Rest Europas quält.
    Auch diese Aussage ist sehr … fragwürdig. Die Politiker in Europa sind gewiss nicht damit beschäftigt, eine LÖSUNG zu finden. Die Politiker sind lediglich damit beschäftigt, die SYMPTOME zu kaschieren. Ein Geldsystem, das unter der Schuldenlast zusammenzubrechen droht aber dennoch erzwingt, dass immer neue Schulden gemacht werden müssen, um alte Zinsen tilgen zu können, muss im Chaos enden. Würden die Politiker wirklich eine Lösung anstreben, müssten sie das gesamte Geldsystem infrage stellen. Das jedoch passiert nicht. Die Politiker sind nur damit beschäftigt, die Schulden umzuverteilen um damit wieder etwas Zeit zu gewinnen. Somit sind nicht nur die griechischen Politiker schuld an der Misere, sondern alle. Die Politiker aller Länder schützen das zinsbasierte Geldsystem und behaupten es wäre alternativlos. Alternative Geldsysteme werden von den einflussreichen Kreisen aus Politik und Wirtschaft nicht angesprochen oder zur Diskussion gestellt. Es geht immer nur darum neue Tricks zu finden, die es ermöglichen, dieses System fortzuführen. Und das ist KEINE LÖSUNG, sondern bestenfalls INSOLVENZVERSCHLEPPUNG!
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