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Klimakleber sollten für die Kosten ihre Aktionen aufkommen

Klimakleber sollten für die Kosten ihrer Aktionen aufkommen. Nicht reiche Geldgeber im Hintergrund, sollten mögliche Zahlungen übernehmen, sondern die … wie heißt es doch jetzt gendergerecht … die “Klebenden” müssten selbst bezahlen. Oh Moment, ein “Klebender” ist jemand, der gerade im Moment irgendwo klebt. Nein, die Aktivisten und Aktivistinnen können natürlich auch nach der Klebeaktion, also wenn sie keine Klebenden mehr sind, die Rechnungen bezahlen. Die ehemaligen Klimaklebenden oder Ex-Klimaklebenden müsste es also korrekter heißen. Oder sagt man doch eher die KlimakleberSternchenInnen (Klimakleber*Innen)? Klingt auch doof. Nun gut, dann die KlimakleberLaaaaaaangeSprechpauseInnen müssen blechen. Ach was solls. Ich bleibe beim generischen Maskulinum: Die Klimakleber.

Und nun zurück zum Thema. Warum sollten die Klimakleber eigenständig die Kosten tragen, die sie mit ihren Aktionen verursachen? Also die Kosten für die Polizeieinsätze, die Kosten für die entgangenen Einnahmen von Spediteure die im Stau stehen oder auch die Kosten für die verlorene Zeit der vielen Menschen? Es geht doch um die gute Sache, die wir ja eigentlich alle wollen! Sind radikale Maßnahmen dabei nicht das legitime Gebot der Stunde? Nun, wenn die Klimakleber ihre Aktionen in Rechnung gestellt bekommen, würden sie sehen, dass die meisten Menschen Zwängen unterworfen sind, um ihren Lebensunterhalt und die noch viel wichtigeren Verpflichtungen, wie die Zahlung der Rundfunkgebühren und der sonstigen Steuern zu leisten. Die meisten Menschen steigen nicht morgens in ihr Auto und fahren durch die Weltgeschichte, weil sie das Klima zerstören wollen *Muahahah* sondern um ihren täglichen Sklavendienst zu verrichten, damit die Zinsen der immer schneller steigenden Schulden bezahlt werden können, welche die Politiker munter weiter in die Höhe treiben. Gut das heißt heute nicht mehr Schulden, sondern Sondervermögen, ist aber letztendlich weitgehend dasselbe.

Man kann es drehen und wenden wie man will, am Ende des Tages müssen die Steuerzahler (genau genommen die wenigen Netto-Steuerzahler) das Geld für die üppigen Diäten der Politiker, den Krieg in der Ukraine, die Grundsteuer, die Mieten, die immensen Kosten für bald zwingende klimaschutzgerechten Gebäudesanierungen und für den Einbau von Wärmepumpen, für die Krankenkassen, für viele andere Pflicht-Versicherungen und für noch sehr viel mehr aufbringen. Da kann keiner sagen “ich mache nicht mehr mit ich gehe nicht mehr arbeiten”. Ok, das kann man schon sagen, dann wird man aber von Sozialhilfe leben müssen und damit müssen andere Menschen die Erarbeitung dieser Anteile zusätzlich übernehmen, die dann erst recht jeden Tag zur Arbeit fahren müssen. Ohne Geld kann man in Deutschland nicht überleben. Sogar ein Selbstversorger benötigt zumindest eine Landfläche, auf der er sich sein Essen anbauen kann und dafür muss er Grundsteuer und für die Holzhütte im Wald GEZ-Gebühr zahlen. Für die Steuererklärung benötigt er einen PC, den sich auch der beste Selbstversorger nicht aus einem Baum schnitzen kann, denn die Steuererklärung muss elektrostatisch mit einer Software mit dem treffenden Namen, der an den diebischen Vogel “Elster” erinnert, abgegeben werden. Die Steuerzahlungen können nicht in Bar geleistet werden, sondern müssen mittels Überweisung getätigt werden. Somit ist ein Bankkonto notwendig, was wiederum Geld kostet.
Wer sich also komplett aus dem System des zinbsbasierten Geldsystems (das unglücklicherweise ein grenzenloses exponentielles Wachstum und die damit einhergehende Zerstörung der Umwelt erzwingt) und dem mit dem Geldsystem direkt verbundenen Arbeitsleben ausklinken will, hat in Deutschland eigentlich nur die Chance, indem er sich vom irdischen Leben in die jenseitige geistige Welt verabschiedet. Denn ohne Geld gibt es kein Essen, kein Trinken, keinen Schutz vor Wind und Wetter und keine medizinische Versorgung. Wer also leben will, muss arbeiten und dies ist üblicherweise mit dem Zwang zur Mobilität verbunden. Diese grundlegenden Bedingungen werden auch die Klimakleber mit ihren Aktionen nicht verhindern. Sie machen den Menschen, die das Land am Laufen halten nur das Leben unnötig schwer.

Es wäre also nur gerecht, wenn die Klimakleber selbst sehen, was es heißt, finanzielle Verpflichtungen erfüllen zu müssen. Wie könnte das besser gelingen, wenn sie die Kosten für ihre Aktionen selbst aus eigener Kraft erwirtschaften müssen? Gegebenenfalls müssen sie hierfür nämlich sogar einen Job in großer Entfernung annehmen und jeden Tag zwei Stunden zur Arbeit hin- und dann wieder zwei Stunden zurück pendeln. So geht es schließlich auch vielen ganz normalen Arbeitnehmern. Ein Arbeitsplatz in Wohnortnähe ist keine Selbstverständlichkeit. Menschen sind schließlich aus Sicht der Wirtschaft nur Humankapital, dass nach Belieben übers Spielfeld verschoben werden kann.
Das Geld für die Kosten der Mobilität müssen die Klimakleber dann aber natürlich auch erarbeiten. Auch das gehört zum Arbeitsleben dazu. Wenn ein Klimakleber das Pech hat, in einem abgelegenen Dorf ohne öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) zu wohnen, oder der Arbeitsplatz keine gute Anbindung an den Nahverkehr hat, dann müssen sie halt einen Teil der Strecke mit dem Fahrrad überbrücken. Wer Fahrrad und Zug kombinieren möchte, muss aber für das Fahrrad ein zusätzliches Ticket kaufen. Ohne dieses darf man zumindest bei der Deutschen Bahn bestenfalls ein Klapprad (in zusammengefaltetem Zustand) mitnehmen und auch nur wenn der Zug nicht bereits überfüllt ist. Auch das Geld für das Fahrrad-Ticket muss natürlich erarbeitet werden. Falls der Arbeitsweg nicht bei Wind und Regen und um Winter bei Eis und Schnee mit dem ÖPNV und einem Fahrrad bewältigt werden kann (es gibt in Deutschland häufig keine guten sicheren Radwege und in der Nacht fahren meist auch keine Busse und Züge), dann bleibt dem Klimakleber eventuell selbst nur ein eigenes Auto für den Arbeitsweg.
Car-Sharing ist übrigens keine gute Option. Das Fahrzeug muss nämlich immer zur Verfügung stehen, wenn man an den Arbeitsplatz zitiert wird. Das kann je nach Beruf in der Rush-Hour sein, wenn alle Car-Sharing-Fahrzeuge vergeben sind oder auch mitten in der Nacht zu einem Notfall in der Klinik, wenn gerade keines der vielen freien Car-Sharing-Fahrzeuge in der Nähe steht. Vielleicht trifft der Klimakleber auf dem Weg zur Arbeit ja auf seine Klimakleberkollegen, die ihm den Weg versperren. Dann kann er gleich seinem Chef erklären, warum er zu spät ist. Das sogenannte Wegerisiko liegt übrigens beim Arbeitnehmer. Dieser hat sicherzustellen, dass er pünktlich am Arbeitsplatz erscheint. Kommt der Klimakleber häufig zu spät zur Arbeit, weil seine Klimakleberkollegen mal wieder den Verkehr lahmlegen oder der ÖPNV wie so oft versagt, dann kann er sich auf eine Abmahnung oder sogar Kündigung einstellen. So läuft es halt im echten Leben. Da hilft es auch nix, sich am Bürostuhl festzukleben.

Falls der Klimakleber bis zu einer möglichen Kündigung seine Schulden (zuzüglich der obligatorischen Zinsen natürlich) noch nicht abgezahlt haben sollte, dann wird er sich einen neuen Job suchen müssen. Auch das ist im normalen Arbeitsleben üblich.

Auf diese Weise dürften die Klimakleber lernen, dass wir in dieser Gesellschaft nun mal Pflichten haben, die wir Tag für Tag zu erbringen haben. Wer nächstes Jahr eine neue Heizung braucht, kann auch nicht zum Robert von den Grünen gehen und sagen, ich baue mir wieder eine Gasheizung ein, weil ich mir eine ab 2024 vorgeschriebene Wärmepumpe mit der notwendigen Sanierung des Hauses nicht leisten kann. Ich komme nicht mehr zur Arbeit, weil die Straßen voll geklebt sind. Das zählt nicht als Ausrede. Die Politiker erwarten, dass wir zu unseren regulären Ausgaben nun auch noch sämtliche neu beschlossenen Maßnahmen zur Rettung des weltweiten Klimas umsetzen und das Geld dafür irgendwie auf legale Weise aufbringen und dementsprechend auch gleich das Finanzamt über die anfallenden Steuern großzügig beteiligen. Diese Pflichten werden nicht durch die Aktionen der Klimakleber außer Kraft gesetzt!

Abschließend möchte ich noch einmal betonen, dass der Schutz der Umwelt, der Tiere und der Pflanzen und der sparsame und gewissenhafte Umgang mit Energie und Ressourcen ein zentrales Ziel der Menschheit sein muss. Damit haben die Klimakleber durchaus recht. Dieses Ziel erreicht man aber nicht, indem man den Opfern des Systems das Leben noch schwerer macht, als es ohnehin schon ist, während das Vermögen unbemerkt weiter von den Fleißigen zu den Reichen umverteilt wird und das zinsbasierte Geldsystem ein grenzenloses exponentielles Wachstum mit der damit einhergehenden Verschwendung von Ressourcen erzwingt.
Diese Klebe-Aktionen führen nur zu Frust und Zorn in der Bevölkerung. Stattdessen sollte jeder für sich die Frage klären, warum wir überhaupt ständig ein permanentes Wirtschaftswachstum brauchen und warum es einen Großteil der Bevölkerung trotz dieses Wachstums immer schwieriger wird über die Runden zu kommen. Müssen wir wirklich etwas ältere Geräte einfach wegwerfen, wenn ein kleines Bauteil defekt ist, das eigentlich leicht ersetzt werden könnte? Warum werden defekte Geräte nicht mehr repariert und verbessert? Die Verschwendung der Ressourcen und dem damit einhergehenden Schaden an der Umwelt ist kein Naturgesetz. Ganz im Gegenteil. In der Natur gibt es keinen Müll, sondern nur produktive Kreisläufe. Die Natur kann ohne sich selbst zu zerstören oder in giftigen Abfällen zu ersticken so lange weiter funktionieren, bis sich die Sonne an ihrem Ende zu einem roten Riesen aufbläht und alles Leben auf der Erde verbrennt um danach zu einem weißen Zwerg zusammenzuschrumpfen.
Wir müssen die wahren Ursachen der Verwerfungen erkennen und lernen ein Finanz- und Wirtschafts-System zu etablieren, das (echte) Nachhaltigkeit und Innovationen für eine noch bessere Technik fördert so wie es uns die Natur vormacht. Exponentielles grenzenloses Wachstum gibt es bis auf wenige Ausnahmen in der Natur nicht und diese Ausnahmen führen immer zum Untergang der betroffenen Organismen, so dass sich wieder ein Gleichgewicht einstellt.

Ein weiter wie bisher, kann es Dauerhaft nicht geben. Auch da haben die Klimakleber recht. Aber eine Änderung zum Besseren kann nur gelingen, indem man den Zwang zur Zerstörung der Umwelt abschafft. Die Klimakleber ignorieren die Ursachen der Probleme und versuchen die Symptome zu verbieten. Das ist so als würde man einem Schwerverletzten verbieten, zu bluten anstatt die Wunden zu versorgen und die Unfallgefahr, die zu solchen Verletzungen führt, zu beseitigen. Viele Menschen haben zu solchen Überlegungen aber leider keinen gedanklichen Zugang. Ihre einfache Welt beschränkt sich auf das, was sie in der Tagesschau hören. Eine besseres Bildungssystem und ein offener Umgang mit den tieferen Ursachen der Problemen wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. Das würde aber möglicherweise auch dazu führen, dass einige der etablierten Parteien keine Stimmen bei der Wahl mehr bekommen würden. Die entsprechenden Politiker dürften also kein großes Interesse an einer besseren Bildung der Bevölkerung haben, schließlich wollen sie auch in Zukunft noch am stets gut gefüllten Diäten-Trog sitzen, den sie auch ganz nebenbei weitgehend nach eigenem Ermessen Jahr für Jahr vergrößern können, ohne eine messbare Leistung zum Wohl der Menschen im Land zu erbringen.
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