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Wie eine Industrienation mit dem Lastenfahrrad ins wirtschaftliche Abseits fährt

Politiker in Europa und insbesondere in Deutschland haben sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, um den Klimawandel aufzuhalten. Deswegen dürfen in der EU dürfen ab 2035 keine neuen Diesel und Benziner mehr neu zugelassen werden.
Der globale Anteil am CO2-Ausstoß beträgt für Deutschland 2 %. Der Straßenverkehr war für 29 % aller CO2-Emissionen der EU im Jahr 2020 verantwortlich. Dieses Verhältnis dürfte auch ungefähr für Deutschland gelten. Der Anteil am globalen CO2-Ausstoß beträgt für den deutschen Straßenverkehr also 0,6 %. Wenn in Deutschland kein Verbrenner mehr unterwegs ist, würde dies eine Reduktion von 0,6 % am weltweiten CO2-Ausstoß bedeuten.

Um dies zu erreichen, sind die deutschen Politiker bereit, die hochentwickelte deutsche Automobil-Industrie zu zerstören. Widerstand gegen die EU-Pläne gab es durch die deutschen Politiker nicht. Funktionierende Alternativen zu Verbrennungsmotoren wird es laut meiner magischen Glaskugel bis dahin nicht geben, zumindest nicht für die gesamte Bevölkerung.

Die meisten Menschen werden in Deutschland in ihrer Mobilität extrem eingeschränkt sein. Wer nur kurze Strecken fahren muss und ein Elekroauto mit Solarzellen auf dem eigenen Dach laden kann, für den kann ein Elektrofahrzeug eine interessante Option sein. Die meisten Menschen werden aber auf öffentliche Ladeeinrichtungen angewiesen sein. Und eine solche Infrastruktur ist kaum realisierbar. Zumal der Bedarf an Akkus ins unermessliche steigt, wenn alle Menschen, die einen Verbrenner fahren, zukünftig auf ein Elektrofahrzeug umsteigen. Meine Glaskugel sagt auch, dass die hohen Kosten für ein Elektrofahrzeug, die in vielen Bereichen des Lebens steigenden Preise und die bei weitem nicht so schnell steigenden Löhne, ein Elektrofahrzeug für einen Großteil der Menschen unerschwinglich machen werden. Das Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsstelle wird dann wohl nur noch in exotischen Ausnahmefällen möglich sein. Wobei viele Menschen bis dahin vielleicht schon keine Arbeit mehr haben. Sollten die Pläne der EU zum Stop des Klimawandels weiter umgesetzt werden, dann dürfte die Wirtschaft in Deutschland gegen die Wand gefahren werden.

Zu beachten ist, dass die CO2-Einsparungen durch die Abschaffung der Verbrenner-Fahrzeuge nur zum Tragen kommen wenn das eingesparte Öl im Erdboden verbleibt und nicht von den Menschen in anderen Ländern genutzt wird. Fällt allerdings ein Marktteilnehmer weg, wird das sinkende Preise zur Folge haben, was die anderen Marktteilnehmer dann zu einem erhöhten Konsum animieren wird. Laut meiner Glaskugel ist davon auszugehen, dass das in Deutschland eingesparte Öl in anderen Regionen dieses Planeten genutzt wird. Der Klimaschutz-Effekt ist damit überhaupt nicht gegeben. Gleichzeitig wird in Deutschland die Wirtschaft extrem leiden und der hohe Lebensstandard abnehmen.

Die Umsetzung der Klimaschutzziele wird starke Verwerfungen mit sich bringen. Um diese auszugleichen wären massive Umstrukturierungen der Gesellschaft und Reformen des Zusammenlebens notwendig. Wenn individuelle Mobilität nicht mehr möglich ist, dann darf sie auch nicht mehr notwendig sein. Leider wird die individuelle Mobilität abgeschafft während es gleichzeitig weiterhin wichtig bleibt, dass die Menschen in Deutschland individuell mobil sind. Sowohl die Arbeitsplätze als auch die notwendigen Einrichtungen rücken nicht näher zu den Menschen sondern eher noch weiter weg. Irgendwann wird die individuelle Mobilität dann unmöglich aber dennoch notwendig sein. Dies kann nicht funktionieren und das Wirtschaftssystem wie wir es kannten wird zusammenbrechen. Und damit wird auch das Sozialsystem und das Gesundheitssystem nicht mehr finanzierbar sein. Ebenso wird kein Geld mehr für Sanierungen und Energiesparmaßnahmen von Gebäuden vorhanden sein. Gleichzeitig wird der Zwang zum grenzenlosen exponentiellen Wirtschaftswachstum weiter bestehen. Die Politiker machen schließlich keine Anstalten, das dafür verantwortliche zinsbasierte Geldsystem zu reformieren oder die Problematik auch nur anzusprechen. Eine Wirtschaft, die mit diesem Wachstumszwang nicht mithalten kann (weil die dafür notwendige Energie nicht mehr verfügbar ist), führt über kurz oder lang zwangsläufig in die Verelendung.

Es ist klar dass wir nicht so weiter machen können, wie bisher. Die Verschwendung an Ressourcen und an Energieträgern ist völlig inakzeptabel. Der eingeschlagene Weg der Verbote wird aber nicht dazu beitragen dieses Ziel zu erreichen. Stattdessen müsste der Zwang zum Wachstum und damit zur Verschwendung von Ressourcen beendet werden. Gleichzeitig muss sich Nachhaltigkeit lohnen und nicht bestraft werden wie es aktuell der Fall ist. Ein solcher Wandel steht aber erstaunlicherweise nicht auf der Agenda der Politiker und somit besteht auch keine Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation. Wir werden also weiterhin gezwungen sein, jedes Jahr ein größeres Wirtschaftswachstum als im Vorjahr zu erarbeiten, um die wachsende Verschulung auszugleichen, wie im Video “Goldschmied Fabian – Gib mir die Welt plus 5 Prozent” anschaulich erklärt wird. Allerdings werden uns hierfür die nötigen Voraussetzungen genommen und die Gesellschaft damit in die Armut getrieben. Mit Lastenfahrräder kann man schließlich keine Industrienation am Laufen halten.

Die Menschen, die jetzt noch Zeit haben, sich auf die Straßen zu kleben (wenn sie nicht gerade in den Urlaub fliegen), um angeblich das Klima zu retten, werden dann damit beschäftigt sein, nicht zu verhungern und zu verdursten oder zu erfrieren.
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