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Wenn Neandertaler Atomkraftwerke gehabt hätten (Anmerkungen)

Neandertaler vor einem Atomkraftwerk
Im Beitrag “Wenn Neandertaler Atomkraftwerke gehabt hätten habe ich dargelegt, warum ich die Nutzung von Kernenergie kritisch sehe. Auch wenn zumindest in Deutschland die Atomkraftwerke sehr sicher sein dürften, so dass zumindest keine unmittelbare Gefahr droht, so ist der Atommüll allerdings ein Problem. Wenn die vor 40.000 Jahren ausgestorbenen Neandertaler Strom aus Atomkraftwerken genutzt hätten, dann müssten wir uns heute noch um die sichere Lagerung des Abfalls kümmern.

Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Strahlung mit der Zeit nachlässt, da das Material selbstständig zerfällt. Und falls es gelingt, den Abfall tief unter der Erde zu deponieren, dass er nicht mehr an die Oberfläche gelangen kann, dann müssen sich theoretisch zukünftige Generationen nicht mehr um unseren Müll kümmern. Wie jedoch sichergestellt werden kann, dass auch in zigtausend Jahren ein heute als sicher bewertetes Lager auch noch sicher ist, das ist mir nicht klar. Wie wohl Niels Bohr eins sagte, sind Vorhersagen sehr schwierig … vor allem wenn es um die Zukunft geht.

Auch wenn die Kraftwerke in Deutschland sehr sicher sind, dann stellt sich die Frage, ob das auch für die Zukunft gilt. Wie entwickelt sich die Fehlerkultur im Bereich der Energietechnik in Deutschland? Im Flugverkehr dürfte die Fehlerkultur sehr vorbildlich sein. Hier werden gemachte Fehler recht intensiv untersucht und diskutiert. Zumal es einfach kaum möglich ist, Fehler zu verheimlichen. In der Medizin wird eine Krankenschwester einen Oberarzt eher nicht bloßstellen dürfen, indem sie ihn auf seine Fehler hinweist. Im medizinischen Bereich scheint die Fehlerkultur eher schlechter zu sein. In der Politik werden gemachte Fehler eigentlich überhaupt nicht diskutiert und verantwortlich fühlt sich sowieso niemand für die getroffenen Entscheidungen. Wie sieht die Fehlerkultur derzeit bei Kernkraftwerken aus? Und wie entwickelt sie sich? Darf auch in Zukunft auf entdeckte Probleme hingewiesen werden oder möchte man diese vielleicht aus politischen Gründen lieber “unter den Teppich kehren” anstatt sie zu analysieren und abzustellen?
Ist sichergestellt, dass immer genügend Geld, Ressourcen und Ersatzteile verfügbar sind, um die Kraftwerke sicher betreiben zu können? Unabhängig von der Entwicklung der Weltpolitischen Lage oder einem Krieg in Deutschland? Was passiert, wenn über Wochen und Monate der Strom ausfällt und das Land im Chaos versinkt? Können die Atomkraftwerke auch unter solchen Bedingungen sicher betrieben werden?


Ist Atomkraft eine Alternative zu den Erneuerbaren Energien? Wie sicher sind die heutigen Kraftwerke und wie schlimm ist die Sache mit dem Endlager? Die KKW-Befürworterin Frau Wendland steht in einem Interview mit Prof. Dr. Christian Rieck Rede und Antwort.

Kernkraft: Rettung vor der Gaskrise? (Interview Wendland)
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