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    Alternative für Deutschland

    Es gibt eine neue politische Partei in Deutschland, deren Name suggeriert, dass sie eine Alternative zu den bisher etablierten Parteien darstellt. Wenn man sich den Standpunkt der Partei und das Parteiprogramm zu Gemüte führt, könnte man auch meinen, dass diese Partei Alternativen bietet, die aktuellen Probleme zu lösen. Die Partei “Alternative für Deutschland” (AfD) wurde “in ernster Sorge vor politischen und wirtschaftlichen Fehlentwicklungen in Deutschland und in der Europäischen Union” gegründet, wie auf deren Homepage nachgelesen werden kann.
    Aus Sicht von etwa 95 Prozent der Menschen gibt es in der Tat eine große Fehlentwicklung, die unbedingt korrigiert werden sollte. Für das Verständnis ist es nun aber wichtig, dass ich an dieser Stelle etwas weiter aushole.
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    Die Europäische Bürgerinitiative ist lediglich eine Farce

    Die Rechte der EU-Bürgerinnen und -Bürger sind im Vertrag über die Europäische Union niedergelegt und ergänzen die nationalen Rechte. Je mehr die Bürgerinnen und Bürger über ihre Rechte wissen und diese ausüben, desto mehr profitieren sie davon – und nicht nur sie. Die EU hat insgesamt einen Nutzen davon – wirtschaftlich und in Form einer starken Beteiligung der Bürger am europäischen Projekt.[1]

    Quelle:Europäisches Parlament

    Bei diesen wohlklingenden Worten könnte man meinen, Europa sein ein Hort der Demokratie und der gemeinsamen und bürgernahen Entscheidungen. Jenseits der markigen Werbefloskeln sieht die Realität aber ganz anders aus.
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    In Schweden soll das Bargeld abgeschafft werden

    Nur Bahres ist Wahres, so sagt der Volksmund. Da ist etwas dran. In der Euro-Zone beispielsweise ist sogar nur Bargeld gesetzliches Zahlungsmittel. Weder Zentralbankgeld noch Buchgeld genießen diesen Status. Bargeld ermöglicht es auch dann zu bezahlen, wenn elektronische Alternativen ausgefallen sind oder die Chip-Karte nicht mehr lesbar ist. Mittels Bargeld kann anonym und unkompliziert bezahlt werden. Es werden bei der Bezahlung mit Bargeld auch keine Transaktionsgebühren fällig, wie sie beispielsweise von den Banken bei Kartenzahlungen eingefordert werden. Und natürlich müssen auch keine technischen Voraussetzungen erfüllt werden. Wer in der Fußgängerzone einem Musiker für die schöne Unterhaltung einen kleinen Obolus zukommen lassen möchte, kann dies einfach und unverbindlich tun, indem er ein paar Münzen in die Spendendose wirft. Der Straßenmusikant braucht hierfür kein teures Terminal mit Onlineanbindung und muss bei einer Spende auch nicht damit rechnen, dass er draufzahlt, weil die Gebühren, welche die Bank für die Transaktion erhebt, höher sind, als die Spende. Ein in den heutigen Zeiten nicht zu unterschätzender Vorteil ist außerdem, dass man das Bargeld einzelner Kunden nicht so leicht sperren kann, wie es beispielsweise mit einem Bankkonto möglich ist.
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  • Literaturempfehlungen

    ARD / ZDF und unser Geld

    ARD / ZDF und unser Geld
    Seit dem 1. Januar 2013 müssen alle Haushalte Rundfunkgebühren bezahlen – PAY-TV für alle. Mit dem Geld werden den Intendanten der Öffentlich-Rechtlichen Jahresgehälter jenseits der 300.000 Euro bezahlt. Einige Moderatoren von belanglosen Unterhaltungssendungen erhalten mitunter sogar noch viel mehr Geld. Geld, das auch von Niedriglohnempfängern, Arbeitslosen und mit der Altersarmut ringenden Rentnern gnadenlos eingetrieben wird. Wer versuchen möchte, sich von der Gebühr befreien zu lassen, muss sein privates Leben offenlegen und nachweisen, dass er sich die Rundfunkgebühr tatsächlich nicht leisten kann, während die Moderatoren auf Kosten der Gebührenzahler in Luxusvillen hausen und dem Gebührenzahler gegenüber nichteinmal Rechenschaft schuldig sind, wie viel Geld sie eigentlich von ihm kassieren.

    Titel: ARD / ZDF und unser Geld
    Untertitel: Der neue Rundfunkbeitrag – Gerecht oder Ungerecht?
    Autoren:Wolfgang Schwab, Dirk A. Leibfried
    Seiten: 173
    Verlag: Edition Winterwork
    Veröffentlichung: 07.09.2012
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-86468-257-5
    Preis: 12,95 Euro
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    Verspätete Rechnungen

    Angenommen, Sie haben vor 10 Jahren ein Auto gekauft und auch gleich bezahlt. Wie würden Sie reagieren, wenn heute erneut eine Rechnung des Herstellers im Briefkasten lag, mit der Sie aufgefordert werden, die Kosten für die Entsorgung bei der Herstellung des Autos angefallener Abfälle zu begleichen? Und damit nicht genug. Der Hersteller behält sich vor, auch ihren Kindern und Enkelkindern Rechnungen zu schicken und das für die nächsten Zentausend Jahre.
    Klingt absurd? Nun ja, beim Autohersteller mag das in der Tat etwas unverständlich anmuten. Für die Kernkraftwerkbetreiber ist dieses Vorgehen ganz selbstverständlich. So haben diese Energiekonzerne jahrelang mit dem Verkauf von elektrischer Energie große Gewinne eingefahren und bei der Stromproduktion eine noch größere Menge hochgefährlicher Abfälle angehäuft. Die Kosten für die Handhabung dieses strahlenden Abfalls haben sie jedoch nicht bei den Stromkosten eingepreist, sondern erwarten nun, dass die Steuerzahler nachträglich für die Entsorgungskosten* aufkommen. Selbst die Suche nach einem “Endlager”, die der Einlagerung und Wartung vorausgeht, möchte die Atomindustrie dreist auf den Bürger umlegen, der seine Stromrechnungen eigentlich bereits bezahlt hat. Dies wurde unter anderem im Artikel “Eine Frage der Sicherheit” bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung berichtet.

    * “Entsorgung” ist eigentlich ein unpassender Begriff. Man kann sich der Gefahren und der damit einhergehenden Sorgen bezüglich radioaktiven Abfalls nicht einfach entledigen, indem man den strahlenden und hochgiftigen Müll in ein Bergwerk versenkt. Atommüll kann nicht entsorgt werden. Er kann nur umgelagert werden.
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    Die Schulden des Einen sind das Vermögen des Anderen

    Volker Pispers erklärt die URSACHE der Systemkrise mit klaren Worten. Während sich Politiker winden und auch in den Schulen weitgehend nur Unfug und Belanglosigkeiten vermittelt werden, muss ein Kabarettist für die nötige Aufklärung sorgen. Das war im Mittelalter ähnlich. Auch damals war es häufig nur den Spaßmachern, also den Hofnarren vorbehalten, schonungslos die Wahrheit zu sagen.
    In einem Zusammenschnitt aus einem ZDF- und einem WDR-Beitrag, den ich hier einbinden möchte, da mittlerweile ohnehin jeder, der in Deutschland einen Wohnsitz hat, Rundfunkgebühren zahlen muss, stellt zunächst Pelzig viele wichtige Fragen und Volker Pispers gibt Antworten. Unter anderem geht es dabei auch um den Zusammenhang von Schulden und Vermögen.

    Schulden und Vermögen hängen zusammen. Die Schulden des Einen sind das Vermögen des Anderen. [..] Wenn Sie bei ihm Schulden haben, müssen Sie dafür arbeiten, um die Zinsen zu erwirtschaften, die sein Vermögen vermehren sollen. Und sein Vermögen wird immer größer durch die Zinsen, die Sie erwirtschaften sollen und irgendwann ist sein Vermögen so groß, dass Sie die Zinsen nicht mehr erwirtschaften können. Und das ist das, was jetzt passiert.

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    Wenn die Banken gestürmt werden

    Zypern steht vor dem Zusammenbruch des dortigen Bankensystems. Politiker der Euro-Zone ringen zur Stunde noch um eine Lösung. Doch wie auch immer sie entscheiden werden, spielt fast keine Rolle mehr. Mit der enrsthaften Ankündigung, die Sparvermögend der Bevölkerung anzutasten, wurde gezeigt, dass die Menschen jederzeit über Nacht und völlig ohne Vorwarnung enteignet werden können. Noch sind die Banken geschlossen. Wenn sie aber irgendwann wieder öffnen sollten, dann könnte es zu einem sogenannten “Bankrun” kommen. Wer möchte schon sein erspartes Vermögen auf einem Konto belassen, bei dem er jetzt gelernt hat, dass es von einem Tag auf den anderen weg sein könnte? Wenn aber viele der Inselbewohner und der ausländischen Anleger zu einer Bank stürmen, um ihre Ersparnisse abzuheben, werden sie eine weitere Eigenart dieses Finanzsystems kennen lernen: Es gibt nicht genug Bargeld, um alle Einlagen auszubezahlen. Die Banken werden also direkt wieder schließen müssen, es sei denn, sie schränken die Auszahlungsbeträge so stark ein, dass es den Menschen nicht möglich ist, sich zu viel Geld in Bar auszahlen zu lassen.
    Dies mag im Moment noch alles sehr weit weg sein. Aber es giilt zu bedenken, das wir das gleiche Geldsystem haben und dass auch hier der Zusammenbruch eine logische Folge des durch Zins und Zinseszins erzwungenen Wachstums sein wird. Und auch bei uns existiert natürlich nicht genügend Bargeld, um alle Kontoeinlagen auszubezahlen. Folglich werden wir unserer Ersparnisse ebenfalls irgendwann verlieren. Die Schulden werden im Gegensatz hierzu aber bestehen bleiben. Das ist mehr als ärgerlich, denn um dieses Geld zu erarbeiten, das uns dann einfach genommen wird, haben wir unsere wertvolle Lebenszeit unwiederbringlich aufgewendet. Sogesehen bezahlen wir mit unserem ohnehin sehr kurz bemessenen Leben für die Gier und die Skrupellosigkeit derer, die von diesem System profitieren und jede Alternative im Keim ersticken. Es sind nur wenige, denen dieses Sytem tatsächlich nützlich ist, aber diese Leute herrschen über die Welt, die nun in Trümmern fällt.
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    Wir haben kein Recht auf Wasser

    Es gibt Dinge, die wir Menschen und andere Lebewesen unbedingt zum Leben benötigen und die auch in großen Mengen in der Natur vorhanden sind. Diese Dinge sollten allen Lebewesen möglichst einfach und bedingungslos zur Verfügung stehen. Dazu zählen beispielweise Luft und Wasser. Die Aufgabe der gewählten Volksvertreter sollte es sein, die Verfügbarkeit dieser unglaublich wichtigen und wertvollen Ressourcen für alle Lebewesen zu achten und den freien Zugang zu gewährleisten. Diese Güter sind kein Luxus, sondern Grundvoraussetzung für das Leben auf diesem Planeten. Niemand darf mehr Luft und Wasser beanspruchen, als er selbst zum Leben benötigt. Der Zugriff auf Luft und Wasser muss ein Grundrecht für alle sein – unabhängig ihrer Nationalität, ihrer Religion, ihrer Hautfarbe oder ihrer finanziellen Möglichkeiten.
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    Vermögensverteilung in Deutschland

    Der Satz “Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt” wurde aufgrund einer Intervention des Wirtschaftsministers Philipp Rösler (FDP) in der Endfassung des aktuellen Armutsberichtes gestrichen.[1] Rösler hält diese Aussage lediglich für Wahlkampfrhetorik und verteidigte die Streichung mit der Begründung: “Jeder wisse, dass es Deutschland so gut gehe, wie schon lange nicht mehr. Das zeigten auch die guten Arbeitsmarkt- und Wachstumszahlen. Dies müsse auch dargestellt werden.[2]
    Ich weiß nicht, auf welchem Planeten und in welchem Universum das Deutschland liegt, von dem der ehemalige Gesundheitsminister, welcher derzeit den Wirtschaftsministers spielt, spricht. In diesem Deutschland sieht die Sache bei weitem nicht so gut aus, wie in dem Land in Röslers Paralleluniversum.
    Folgende Statistik zeigt die Vermögensverteilung im Jahr 2002 und 2007. Mittlerweile dürfte die Schere noch weiter auseinander gegangen sein.
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    Die Nimmersatten

    Die Nimmersatten
    Es zeugt von großer Überheblichkeit, dass der “ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice” (ehemals Gebühreneinzugszentrale, GEZ) zwar die Bevölkerung zu Gunsten der öffentlich-rechtlichen Sender zwingt, Gebühren für Fernseh- und Radioprogramme zu bezahlen, dann aber nicht gestatten, dass die Geldgeber sich an der Programmgestaltung beteiligen. Die für die Programmgestaltung Verantwortlichen, halten es nicht einmal für nötig, die Gebührenzahler darüber aufzuklären, wie das viele Geld verwendet wird. Paradoxerweise müssen in diesem System auch die Mitarbeiter der privaten Sender das Einkommen ihrer Konkurrenten bezahlen, denn auch die sind nicht von den Gebühren befreit.
    Dass die Programmgestaltung durchaus fragwürdig ist und wertvolle Gebührengelder für seichte Unterhaltung und schlechte Talkshows ausgegeben werden, habe ich bereits des Öfteren bemängelt. Aber nicht nur das schlechte Programm sollte kritisiert werden, sondern auch die skrupellosen Machenschaften korrupter Mitarbeiter beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Selbst vor riskanten Investitionen in ausländische Staatsanleihen oder die Expansion von Tochterunternehmen nach Amerika schrecken die Verantwortlichen nicht zurück. Die Notwendigkeit solcher Aktionen zur Erfüllung des Rundfunkstaatsvertrages erschließt sich nicht unbedingt. Offensichtlich möchten sich einige Leute bei den Öffentlich-Rechtlichen die eigenen Taschen füllen. Andernfalls könnte man zumindest die Gewinne aus den unnötigen Geschäften dem Programm zugute kommen lassen und die Gebührenzahler entlasten, indem die Beiträge gesenkt werden. Die Rundfunkgebühren wurden aber noch nie gesenkt. Entweder sind die Firmengründungen und Investitionen im Durchschnitt nicht gewinnbringend oder das Geld kommt nicht dort an, wo es sich der Gebührenzahler wünschen würde. Sollten die Aktionen aber nicht gewinnbringend sein, dann ist es schwer verständlich, warum man seit so langer Zeit daran festhält. Es stellt sich also die Frage, wo das Geld landet. Auch wenn einige Investitionen verlustreich sind (wofür der Gebührenzahler dann natürlich natürlich aufkommen muss), so werden die Geschäfte im Gesamten doch profitabel sein.
    In seinem Buch “Die Nimmersatten”, zeigt Hans-Peter Siebenhaar sehr anschaulich, welch zwielichtige Geschäfte bei den Öffentlich-Rechtlichen abgewickelt werden, ohne dass die Verantwortlichen ernsthaft zur Rechenschaft für die Verschwendung der Gebührengelder gezogen werden.

    Titel: Die Nimmersatten
    Untertitel: Die Wahrheit über das System ARD und ZDF
    Autore: Hans-Peter Siebenhaar
    Seiten: 239
    Verlag: eichborn
    Veröffentlichung: 16.11.2012
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-8479-0518-9
    Preis: 14,99 Euro
  • Literaturempfehlungen

    Scheinheilige Geschäfte – Die Finanzen des Vatikans

    Die fiktive Handlung des Computerspiels Assassins Creed ist an wahre historische Begebenheiten angelehnt, die aber mitunter sehr frei interpretiert werden. So existieren in dem Spiel sogenannte Edensplitter. Das sind uralte, übermächtige Artefakte, die von Wesen, die einst auf der Erde lebten genutzt wurden, um die Menschen zu unterdrücken. Im zweiten Teil des Computerspiels, dessen Handlung im späten 15. Jahrhundert zur Zeit der Renaissance in Italien stattfindet, unterhält sich der Protagonist Ezio Auditiore, der vom Spieler gesteuert wird, mit dem Papst Rodrigo Borgia. Der Papst, der immer wieder im Spiel auftaucht, entpuppt sich als Oberhaupt der Verschwörer und Herr über die Templritter. In dem Spiel versuchen die Templer, eine Geheimorganisation, die bis in die Gegenwart fortbesteht, die Edensplitter zu finden um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Der Assassine Ezio versucht dies zu verhindern.
    Als Ezio den skrupellosen Papst in einem Kampf stellt, fragt sagt er ihn “Ihr seid der Papst und doch lehnt Ihr die zentralen Elemente Eurer Religion ab.” Darauf antwortet in dem Spiel der Papst Rodrigo Borgia “Bist du so naiv? Ich wurde Papst, weil dies mir Zugang verschafft. Glaubst du, ich glaube auch nur ein einziges Wort aus diesem lächerlichen Buch?”

    Scheinheilige Geschäfte
    Aber nicht nur in dem fiktiven Computerspiel, sondern auch in der Realität scheinen hochrangige geistliche Vertreter eher dem Geld und der Macht zugeneigt, als den eigentlichen Werten und Lehren ihrer Religion. So verfügt der Katholizismus beispielsweise über eine Soziallehre, die sich auf den Kampf gegen die Armut und die Verurteilung des Geldes als “Teufelswerk” gründet. Im Matthäus-Evangelium heißt es, dass es ist leichter sei, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. Und auch das Zinssystem wird an vielen Stellen in der Bibel angeprangert, das nehmen von Zinsen gar mit dem Tode bestraft. Entsprechend verwunderlich ist es, das der Katholizismus über eine eigene Bank verfügt, die sich im Vatikan befindet. Die Vatikanbank ist keine Bank, die sich für eine gerechtere Verteilung der Vermögen einsetzt, wie man es vielleicht erwarten könnte. Auch diese Bank unterstützt das Zinssystem, das die Vermögen der armen arbeitenden Bevölkerung in Form von bedingungslosen Zinseinkünften an die Reichen umverteilt, nach besten Möglichkeiten. Da die Kirche bereits selbst beachtliche Vermögen angehäuft hat, profitiert sie natürlich auf Kosten unzähliger Menschen von diesem System. Die Vatikanbank bietet sogar mitunter eine bessere Verzinsung der Einlagen als die besten (und skrupellosesten) Hedge-Fonds und bietet einen ganz besonderen Vorteil: das absolute Bankgeheimnis. Die Vatikanbank ist für Kontrollen unzugänglicher als die Cayman-Inseln und verschwiegener als die Banken der Schweiz. Vorschriften zur Verhinderung von Geldwäsche haben hier keine Bedeutung (was allerdings mitunter die Zusammenarbeit mit anderen Banken … erschwert) und internationale Behörden wurde nie eine Kontrolle gestattet. Ein großer Teil der Einlagen erfolgt in Bargeld oder Goldbarren ohne eine Spur zu hinterlassen. Davon profitieren natürlich auch Leute, die auf der einen Seite viel Geld und auf der anderen Seite viele Probleme mit der Justiz haben. Mord, Totschlag und enge Kontakte zur Mafia sind nicht ungewöhnlich. Mit den allgemein bekannten christlichen Lehren hat das Verhalten des Vatikans wenig zu tun. Wie auch in dem Computerspiel geht es um Macht. Lediglich die Edensplitter existieren in der Realität nicht. Stattdessen sind die hochrangigen Geistlichen auf der Suche nach Geld, denn Geld eignet sich ebenfalls dazu, die Menschheit zu kontrollieren.
    Das Buch “Scheinheilige Geschäfte” von Curzio Maltese gibt interessante Einblicke in die Machenschaften des Vatikans. Dort wird die gepredigte Armut gewiss nicht gelebt. Die Kirche bereichert sich wo immer es ihr möglich ist. Soziale Errungenschaften, gesellschaftliche Regeln und handfeste Gesetzte werden dabei weitgehend ignoriert.

    Titel: Scheinheilige Geschäfte
    Untertitel: Die Finanzen des Vatikans
    Autore: Curzio Maltese
    Seiten: 158
    Verlag: Kunstmann
    Veröffentlichung: 04.03.2009
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-88897-558-5
    Preis: 16,90 Euro
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    Wetten dass … wir doch Werbung bringen?

    Vor sehr langer Zeit, ließ ich mir keine Wetten-dass…?-Sendung entgehen. Damals machte ich mir keine Gedanken über die sinnvolle Verwendung von Rundfunkgebühren und stellte mir auch nicht die Frage, ob solch seichte Unterhaltung in einem Fernsehprogramm platziert werden sollte, das eigentlich für informative Sendungen genutzt werden könnte, die den Menschen wichtiges Wissen für ihren persönlichen Alltag näher bringen. Für Unterhaltungssendungen sorgten schließlich auch damals schon die Privatsender sehr umfassend.
    Aber zumindest handelte es sich damals bei “Wetten dass …?” vermutlich noch um eine Unterhaltungssendung mit spannenden Wetten. Irgendwann verbrachte der Moderator mit den blonden Haaren und der Vorliebe für ungesunde bunte Bärchen aus dem Plastikbeutel aber einen immer größeren Teil der Sendezeit damit, sich mit prominenten Personen über Belanglosigkeiten zu plaudern. Die Wetten gerieten in den Hintergrund. Aus der Unterhaltungssendung wurde eine Talkshow ohne Inhalt. Seit damals habe ich mir keine Wetten-dass-Sendung mehr angeschaut.
    Wie ich nun in der Zeitschrift “Der Spielgel” lesen musste, hat sich bei “Wetten dass ..?” in der Zwischenzeit noch mehr geändert. Auch wenn bei den Öffentlich-Rechtlichen am Abend keine Werbung mehr ausgestrahlt werden darf, haben die Macher der Sendung offensichtlich in den letzten Jahren immer wieder neue Wegen ergründet, Werbung für Konzerne direkt in der Sendung zu platzieren und das Werbeverbot geschickt zu umgehen. Da wurde dann bei den Wetten schon mal ein besonderes Automodell in den Mittelpunkt gerückt und hervorgehoben, wie beliebt das Fahrzeug sei. Dabei musste der Moderator Thomas Gottschalk natürlich darauf achten, dass er keine signifikanten Teile des Wagens verdeckt und die Kammeraleute hatten darauf zu achten, dass sie den fahrbaren Untersatz gut in Szene setzten.[1] (S. 56-63) [2] (S. 64-66)
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    Pasquino, die “sprechende” Statue

    abc
    Pasquino[1]
    In der Nähe der Piazza Navona in Rom steht die antike “sprechende” Statue Pasquino. Seit dem 15. Jahrhundert nutzten die Bürger den Sockel der Statue als schwazes Brett und brachten für alle sichtbar mittels angehefteter Spottverse ihren Unmut über soziale Missstände oder die herrschenden Machthaber zum Ausdruck.
    Schade, dass es soetwas nicht in jeder Stadt gibt, denn dies ist eine geniale Möglichkeit, Eindrücke und Meinungen unkompliziert und unabhängig vom Zugang zu den üblichen Rundfunk-Medien kundzutun. Da der Meinungs- und Wissensaustausch die Basis einer Demokratie ist, sollte dieses Konzept unbedingt übernommen werden. Hierfür könnte man beispielsweise die ein oder andere Plakatwand oder Litfaßsäule umfunktionieren, wenn sich keine passende Statue findet.
    Den Machthabern scheint dieser Kommunikationsweg allerdings nicht recht zu sein und so ist auch Pasquino mittlerweile weitgehend zum schweigen gebracht worden. Nach Restaurierung der Skulptur und Reinigung des Sockels im Jahr 2009/2010, bei der alle Papierschichten entfernt worden sind, versucht die Stadtverwaltung die erneute Anbringung von Spottversen zu unterbinden.[2]
  • Literaturempfehlungen

    Die Vorsorgelüge

    Die Vorsorgelüge
    Nachdem unter der Regierung Schröders verschiedene Politiker zusammen mit Vertretern der Finanzindustrie das staatliche Rentensystem demontiert haben, war der Weg frei für die Vermarktung privater Rentenversicherungen. Für die Versicherungsnehmer sind die privaten Versicherungen riskant und häufig ein Verlustgeschäft, auch wenn die Werbung etwas anderes verspricht. Die eigentlichen Gewinner des neuen Versicherungssystems sind die Banken, Versicherungen und natürlich einige Politiker, die sich lukrative Geldquellen erschließen konnten.
    Die Autoren des Buchs “Die Vorsorgelüge” haben die Hintergründe und die Entwicklungen zum Thema sorgfältig recherchiert und in einem spannenden Buch veröffentlicht.

    Titel: Die Vorsorgelüge
    Untertitel: Wie Politik und private Rentenversicherungen uns in die Altersarmut treiben
    Autoren: Holger Balodis, Dagmar Hühne
    Seiten: 272
    Verlag: Econ (http://www.ullsteinbuchverlage.de/)
    Veröffentlichung: 14.09.2012
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 343020142X
    ISBN-13: 978-3430201421
    Preis: 18,00 Euro

    Kurzbeschreibung: Private Altersvorsorge muss sein, so das Mantra der Politik. Doch schützen die Versicherungen wirklich vor Altersarmut? Holger Balodis und Dagmar Hühne decken auf, dass Riester, Rürup und Co. für mehr als 80 Prozent der Beitragzahler ein Verlustgeschäft ist – und womöglich der erste Schritt in die Altersarmut. Die großen Profiteure sind Versicherungen und der entlastete Staat.
    Ein Augen öffnendes, empörendes Buch, das alle künftigen Rentner dieses Landes interessieren muss.