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Globalisierung … New World Order – 15 Jahre später

Zentrales Thema dieses Blogs ist die Problematik, die aus einem zinsbasierten Geldsystem heraus entsteht. Ein zinsbasiertes Geldsystem führt durch eine automatische Umverteilung der Vermögen von den Fleißigen zu den Reichen und damit zu einer ständig wachsenden Verschulung und einem entsprechenden Zwang zum Wirtschaftswachstum, um die Gegenwerte für die Zins- und Zinseszinsforderungen zu erwirtschaften. In Anbetracht der aktuellen Entwicklung möchte ich an dieser Stelle meinen ersten Artikel aufgreifen, den ich am 06.01.2008 also vor 15 Jahren, veröffentlicht habe: Globalisierung … New World Order.
Hier möchte ich insbesondere auf den Abschnitt “Wirtschaftswachstum und die Schuldenfalle” eingehen, welcher beschreibt wie die Menschen immer weiter in die Schuldenfalle getrieben werden sollen und können. Die im Beitrag beschriebene Entwicklung ist mittlerweile, 15 Jahre später, deutlich erkennbar.

Zum Einstieg hier noch einmal der entsprechende Abschnitt:

Wirtschaftswachstum und die Schuldenfalle


Es ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, warum man für andere arbeitet. Schließlich arbeitet man für sein eigenes Gehalt. Nun, in der Schuldenfalle landen die Menschen heutzutage immer schneller, schließlich muss Jahr für Jahr mehr Geld vom verdienten Gehalt in Form von Steuern an den Staat gezahlt werden, damit dieser seinerseits, die exponentiell wachsenden Staatsschulden bedienen kann. Für den Normalbürger bleibt immer weniger, von dem er immer teurere Lebensmittel kaufen muss. Man arbeitet mehr, das Geld wird aber direkt wieder abgezogen (z.B. in Form von Steuern) um Schulden abzubezahlen. Da die Schulden, also auch die Staatsschulden, exponentiell wachsen, müsste auch die Arbeitsleistung exponentiell wachsen, weshalb unsere Politiker immerzu auf steigendes Wirtschaftswachstum aus sind. Damit bedeutet Wirtschaftswachstum nicht auch ein Wachstum des Wohlstandes, wie häufig suggeriert wird. Das Wirtschaftswachstum ist nötig, um den Wohlstand zu halten. Der klare Menschenverstand besagt jedoch, dass die Wirtschaft aus verschiedenen Gründen nicht grenzenlos exponentiell wachsen kann, so wie es die Schulden tun, die ja nur ein mathematisches Konstrukt sind. Irgendwann sind die Ressourcen vollständig ausgebeutet, von Nachhaltigkeit kann unter diesen Bedingungen keine Rede sein. Seit der Erfindung des Fließbandes wurden die Menschen zu einer Begierde- und Wegwerfgesellschaft erzogen, da von da an mehr produziert werden konnte als zum Leben benötigt wird. Das ist bis heute so. Bei einem neuen Handyvertrag gibt es ein neues Handy dazu, auch wenn das alte noch funktioniert. Autos werden ein paar Jahre gefahren und dann ausrangiert. Der Gesetzgeber sorgt schon durch Steuervergünstigungen auf Neuwagen für Anreize häufig neue Fahrzeuge zu erwerben. Umweltschutz lässt sich damit gewiss nicht unter einen Hut bringen, die Unternehmungen zur Minderung des CO2-Ausstoßes sind unter diesen Aspekten ebenfalls nur Nebelkerzen zur Volksverdummung.
Irgendwann ist aber eine Grenze erreicht und es wird trotz massiver Werbung nicht mehr konsumiert. Außerdem können Menschen nicht grenzenlos mehr leisten. Irgendwann sind sie erschöpft, brauchen Pausen, müssen essen, trinken und schlafen. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis es gänzlich unmöglich ist, die Schulden durch Ausquetschen der Bevölkerung und durch Tricks wie Umschuldungen zu bedienen. Aber bis dahin werden die Mächtigen dieser Welt ihre Finanzmittel in Immobilien und ähnliche handfeste Güter umgewandelt haben. Die öffentlichen Einrichtungen, die Telekommunikationseinrichtungen, die Infrastruktur, die Energieversorgung und vieles mehr wird durch Privatisierung in den Händen dieser machtbesessenen Geldelite sein und dann kann aus ihrer Sicht alles zusammenbrechen. Das wird ihnen nur noch mehr Macht verleihen. Aber bis dahin werden die Menschen weiter brav schuften und ihr Leben als Sklaven führen, ohne es zu merken.

Es gibt noch weitere, sehr undurchschaubare Methoden, Menschen in die Schuldenfalle zu treiben und sie so in eine Abhängigkeit zu bringen. Ausländische Investoren kaufen zum Beispiel hierzulande Hypotheken und verlangen neben dem noch offenen Darlehensbetrag noch die Grundschuld und zusätzlich nachträglich 18 Prozent Zinsen auf die Grundschuld. Wenn der Kunde den Vertrag mit der Bank abschließt, um ein Haus bauen zu können ist er vor der Ausnutzung, beispielsweise die Verzinsung der Grundschuld, vertraglich abgesichert. Verkauft die Bank aber die Hypothek an solche Heuschrecken, geht der Sicherungsvertrag nicht an den Investor über und dieser kann richtig abkassieren.
Vor allem in den Entwicklungsländern werden ganze Bevölkerungsteile durch große Konzerne wie die Biotechnologiefirma Monsanto in eine Abhängigkeit gebracht, in dem die Menschen zum Beispiel zum Anbau genmanipulierte Nahrung, die patentrechtlich geschützt ist gebracht werden. Die Nutzungsrechte müssen sie dann aber für viel Geld bei dem Konzern erwerben, was sie sich gewöhnlich nicht leisten können. Bisher konnten sie einfach die Saat der Pflanzen aus dem letzten Jahr verwenden. Bei genmanipulierten Pflanzen geht das oftmals nicht, weil sie künstlich so verändert wurden, dass aus dem Samen der alten Pflanzen keine neuen wachsen. Oder es ist schlicht und einfach nicht erlaubt. Die Bauern müssen also Jahr für Jahr viel Geld bezahlen um ihre Felder zu bestellen. Geld das sie nicht haben. Mitunter sind auch teure Düngemittel nötig, weil diese genmanipulierten Pflanzen nicht wie die über viele Generationen durch die Bauern herangezüchteten Pflanzen an die vorherrschenden Bedingungen angepasst sind. Unnötige Kosten, die nur dazu dienen die Menschen in eine Abhängigkeit zu treiben. Entweder die Landwirte verschulden sich und werden abhängig von den Konzernen, die sie gnadenlos ausnutzen oder sie verhungern. Viele Menschen sterben nicht, weil es nicht genug Nahrung auf der Welt gibt. Das ist wieder eine moderne Märchengeschichte, die verbreitet wird. Die Menschen in der 3. Welt verhungern, weil im großen Stil Konzerne wie Heuschrecken über die Länder herfallen und der Bevölkerung jede Lebensgrundlage nehmen. Darüber macht sich kaum jemand Gedanken. Manch einer spendet Geld, weil er glaubt, er könne damit einem Kind in der 3. Welt helfen. Aber das ist oftmals Unsinn. Selbst wenn das Geld dort ankommt, landet es ganz schnell bei den dort agierenden Konzernen, die das Geld nutzen um die Bevölkerung weiter zu versklaven. So lange sich diese Umstände nicht ändern, hat es auch kaum Sinn, den Menschen Geld zu spenden. Aber offensichtlich tun die meisten Leute das eh nur um ihr Gewissen zu beruhigen. Geld spenden ist so viel einfacher, als sich mit der Thematik ernsthaft auseinander zu setzen.
Es kommt nicht darauf an, den Menschen der dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen.

Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung

Die heutige Situation


Die Umverteilung der Vermögen scheint auf herkömmlichen Wege durch konsumieren, wegwerfen, neu produzieren und noch mehr konsumieren eine Grenze erreicht zu haben. Die Menschen können, wollen und müssen nicht noch mehr konsumieren. Der Lebensstandard ist in Europa ausreichend gut. Ein weiteres Wachstum ist nicht mehr notwendig und auch nicht sinnvoll. Das Finanzsystem braucht aber immer weiter Wachstum. Die Politik muss also zwingend dafür sorgen, dass die Menschen noch mehr konsumieren. Hierzu tragen die vielen neuen Vorschriften bei, die unter dem Deckmantel des Klimaschutzes daherkommen. Wie ich bereits vor 15 Jahren geschrieben habe, spielt der CO2-Ausstoß eine zentrale Rolle. Die derzeitigen Maßnahmen zielen im Wesentlichen darauf ab, den CO2-Ausstoß zu eliminieren.

So sollen in Europa keine Verbrennungs-Fahrzeuge mehr zugelassen werden, deshalb müssen die Menschen auf Elektro-Farzeuge umsteigen. Die bisherige Infrastruktur für die Treibstoffversorgung wird damit obsolet und muss ausgetauscht werden. Dies führt zu einem entsprechenden Wirtschaftswachstum. Die Fahrzeuge sind aufgrund der Batterien zudem sehr viel teurer als herkömmliche Fahrzeuge. Ein Defekt der möglicherweise nicht sehr langlebigen Batterie kommt außerdem einem wirtschaftliche Totalschaden gleich, es ist also damit zu rechnen, dass die Fahrzeuge weniger lange gefahren werden können und somit häufiger zu ersetzen sind.
Die Häuser müssen immer strengere Klimaschutz-Standards erfüllen, die nur mit teuren Dämmungen erreicht werden können. Wenn die Eigentümer für die Finanzierung der Maßnahmen ihre Ersparnisse zur Aufbesserung der mageren Rente aufbrauchen müssen oder sich die Renovierung überhaupt nicht leisten können. Dennoch wird sich niemand dem Sanierungszwang entziehen können und sich im Zweifelsfall zwangsweise verschulden müssen. Mögliche Subventionen sind letztlich nur eine Umverteilung von denen, die gerade noch genug Geld haben zu denen, die nicht mehr genug Geld haben.
Gas- und Ölheizungen sollen verboten werden. Stattdessen werden stromgetriebene Wärmepumpen vorgeschrieben. Der Strom für diese Anlagen wird ironischerwesie aber gewiss noch lange Zeit maßgeblich aus Erdgas, Kohle und Öl hergestellt oder als Atomstrom aus dem Ausland importiert. Bürokratische Hürden verhindern einen schnellen Ausbau der Stromnetze, was jedoch notwendig wäre um den in Windparks im Norden hergestellten Strom in den Süden zu transportieren und den Solarstrom in die entgegengesetzte Richtung. Auch hier sind massive Investitionen und damit eine weitere Umverteilung der Vermögen notwendig, um die benötigte Infrastruktur zu schaffen.

Es macht den Eindruck, dass jetzt alles dagewesene eingerissen und teuer ersetzt werden soll. Dabei wird massiver Zwang angewendet. Den Politikern wird jedes Mittel recht sein, die Menschen zu immer neuen Investitionen zu zwingen, die sie sich eigentlich überhaupt nicht mehr leisten können, nachdem sie bereits seit Jahrzehnten ausgenommen wurden. Freiwilligkeit spielt keine Rolle mehr und es wird auch kaum noch Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit der Menschen genommen. Einzelnen Menschen, die völlig überfordert wären, wird “der Staat” unter die Arme greifen. Dies ist aber auch nur eine Verschiebung der Kosten von den schwächsten zu denen die gerade noch genug Geld haben oder ausreichend kreditwürdig sind, um sie noch ein paar Jahre weiter auszupressen.
Die Politik baut jetzt einen Turbo ein, um die Umverteilung der Vermögen ins unermessliche zu treiben. Wer sich nicht selbst verschulden will, wird nun durch immer strengere Klimaschutzregeln zum Investieren gezwungen.

Anmerkungen


Ich habe vor 15 Jahren geschrieben, dass die Mächtigen dieser Welt ihre Finanzmittel in Immobilien und ähnliche handfeste Güter umwandeln, um ihr Vermögen zu sichern, wenn das Geldsystem zusammenbrechen sollte. Dies ist natürlich stark vereinfacht, denn wie man jetzt sieht, können Immobilien ein großes Problem sein. Die normalen Menschen, die eine Immobilie in Europa haben, in der sie wohnen und die zur finanziellen Absicherung im Alter dienen sollte, werden gerade durch diese Immobilie zu einem Opfer des Staates. Mit einer Immobilie ist man immobil, wie der Name bereits sagt. Damit ist man den willkürlichen Entscheidungen der Politiker völlig ausgeliefert und kann nicht entkommen.
Dies wird aber nicht für wirklich vermögende Menschen gelten. Sie werden die finanziellen Bürden zum einen relativ leicht tragen oder auf andere Menschen, wie etwa die Mieter, abwälzen können. Zum anderen ist man mit einem entsprechend großen Vermögen so mobil, dass man in Immobilien investieren kann, die in Regionen auf diesem Planeten liegen, die nicht von den derzeitigen Verwerfungen in Europa betroffen sind.

Ich habe vor 15 Jahren außerdem geschrieben, dass vor allem in den Entwicklungsländern ganze Bevölkerungsteile durch große Konzerne in eine Abhängigkeit gebracht ausgebeutet werden. Es ist gut möglich, dass nach der Umverteilung die Länder in Europa zu den nicht mehr entwickelten Ländern gehören und die Vermögen sich Richtung Asien verschieben. Die Globalisierung kennt keine Grenzen. Die Welt wird neu geordnet. Es werden also sehr spannende Zeiten.
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