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Wer keine Fehler macht, der lebt nicht

Wir werden einander viel verzeihen müssen“, “Wer keine Fehler macht, der lebt nicht”. Die Politiker haben keine Probleme damit, Fehler zu machen.

Grundsätzlich können immer Fehler passieren. Wo gehobelt wird, da fällt Späne. Passend dazu das Zitat eines mir unbekannten Autors:

Wer viel arbeitet, macht viele Fehler. Wer wenig arbeitet, macht wenig Fehler. Wer nicht arbeitet, macht keine Fehler, und wer keine Fehler macht – der wird befördert.

Die deutsche Außenministerin Analena Baerbock scheint ihrer Fehlerquote nach einiges zu arbeiten, oder zumindest viel beschäftigt zu sein.

In dem Interview warb sie [Analena Baerbock] um Verständnis: „Es gibt einen Spruch, der lautet: Wer keine Fehler macht, der lebt nicht.“ Ihr sei aber wichtig, den Menschen zu zeigen, dass Außenpolitik keine abstrakte Angelegenheit sei, sondern dass sie direkt mit ihnen und ihrem Leben zu tun habe. „Ich will Politik für Menschen machen“, fügte sie hinzu.

Quelle: Welt: „Wer keine Fehler macht, der lebt nicht“, sagt Annalena Baerbock nun

Politiker sehen diese Einstellung leider als einen Freibrief beliebig viele und durchaus schwerwiegende Fehler zu machen, mit deren Folgen andere Menschen leben und für die Schäden die Allgemeinheit aufkommen muss. Diese Einstellung ist überaus fragwürdig.

Natürlich können und werden Fehler immer passieren. Dass lässt sich nicht vermeiden und aus Fehlern kann man lernen. Die Aufgabe ist es aber, sicherzustellen dass die gemachten Fehler keinen Schaden anrichten. So passieren beispielsweise auch im Flugverkehr Fehler. Ein einzelner Fehler wird jedoch in den seltensten Fällen zu einer Katastrophe führen. Umfassendes Training des Personals, Redundanzen bei den relevanten Systemen, Sicherheitseinrichtungen und viele andere Techniken sorgen dafür dass einzelne Fehler ausgeglichen werden bevor sie zum Tragen kommen. Deshalb führt üblicherweise erst eine Verkettung von Fehlern zu Problemen. Die Ursachen werden dann aufgearbeitet und analysiert, so dass Verbesserungen vorgenommen werden können, um ähnliche Fehler in Zukunft zu vermeiden.
In der Politik scheint es eine solche Fehlerkultur nicht zu geben, die auf Sicherheit ausgerichtet ist. Es sind kaum Schutzmechanismen erkennbar, welche zuverlässig verhindern dass Politiker durch unbedachte Gesetzesbeschlüsse, Entscheidungen, Aussagen oder Abstimmungen Schaden anrichten. Und im Falle eines Schadens wird eher vertuscht und verheimlicht, als dass eine Aufarbeitung durchgeführt wird, um zumindest in Zukunft eine Wiederholung zu verhindern. Da wundert es dann nicht, dass die Wähler, also der Souverän, den Politikern immer wieder viel verzeihen müssen.
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