Berichte

Wenn sich Innovation wieder lohnt

Stromerzeugung durch Wasserkraft ist unmittelbar verbunden mit Staustufen und riesigen Turbinen, die das Ökosystem stören und die Fischbestände gefährden. Am Donnerstag, den 11. Februar 2010 berichtete Heise in Berufung auf eine Online-Ausgabe von Technology Review von einer Technik, bei der sich mittels der sogenannten Wasserwirbeltechnik in rotationssymmetrischen Staubecken, durch die Teile des Flusswassers umgeleitet werden, auch minimale Fallhöhen ab 70 Zentimetern zur Stromerzeugung ausnutzen lassen. Hierbei entsteht mittels Gravitation in einem runden Becken ein konstanter Wasserwirbel, der eine Turbine antreibt. Bei dieser Technik wird der Fischbestand nicht gefährdet, da die Rotoren sehr langsam drehen und sogar den Sauerstoffgehalt im Wasser erhöhen. Zudem werden – laut Heise – keine Staumauern benötigt. Darüber hinaus lassen sich die Kraftwerke leicht aufbauen und laufen sehr verschleißarm.
Die Genossenschaft Wasserwirbelkraftwerke (GWWK) in der Schweiz möchte die Nutzung der Technik vorantreiben und dazu umweltbewegte Menschen für die gemeinsame Finanzierung zusammenführen. Für ein erstes Kraftwerk, dass etwa 300.000 Franken (rund 204.000 Euro) kosten wird, waren bald genügend Anleger gefunden. Die dadurch entstandene Pilotanlage in Schöftland generiert nun genügend Strom für 25 Haushalte.[1]

Der Leser Ottokar Domma kommentierte den Bericht im Forum so:

Hallo,
kurz nachgerechnet: Pro Haushalt 80 pro Monat macht 24.000,- EUR pro Jahr. Investkosten sind 204.000,- EUR (war mal so frei umzurechnen).
Bei 8% Zinsen dauert es somit weniger als 15 Jahren, bis sich die Anlage amortisiert hat. Nicht schlecht für eine Pilotanlage. Gewinn ist da natürlich noch nicht möglich.
Um mal die kaufmännische Machbarkeit des ganzen zu berechnen, müsste man natürlich die Wartungskosten und Standzeit der Anlage wissen.
In meinen Augen sieht das nach einer _sehr_ lohnenden Investition aus.
Viele Grüße

Quelle: http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Kurz-nachgerechnet/forum-174082/msg-18080316/read/

Wenn jeder 25 Haushalt umgerechnet 80 Euro pro Monat an Stromkosten bezahlt, belaufen sich die Einnahmen im Monat auf 2000 Euro. Bei einem Zinssatz von 8 Prozent wäre das Kraftwerk nach 166 Monaten, also 13,8 Jahren abbezahlt.
Bei einem Geldsystem, bei dem die Umlaufsicherung nicht auf Zinsen, sondern auf Geldverfall beruht, wäre das Kraftwerk nach 102 Monaten, also nach 8,5 Jahren abbezahlt. Darüber hinaus wären die Baukosten weitaus geringer, da auch in der Arbeitszeit und den Materialkosten Zinsleistungen einberechnet sind, die nur schwer nachzuvollziehen sind. Möglicherweise könnte das Kraftwerk schon nach 5 bis 6 Jahren abbezahlt sein. Von den knapp 14 Jahren wird also ca. 8 bis 9 Jahre an Menschen bezahlt, die zum Bau des Kraftwerkes nichts beigetragen haben. Die weder Arbeitszeit eingesetzt noch Material geliefert haben. Diese Menschen bekommen einfach nur dafür Geld, dass sie ihr Geldvermögen der Allgemeinheit zeitweise zur Verfügung stellen. Ihr Geldzuwachs begründet sich auf ein vorhandenes Geldvermögen, nicht auf eine Leistung für die Gesellschaft. Dadurch lohnen sich innovative Projekte nur sehr bedingt. Techniken zur Energiegewinnung und -Nutzung, die schonender als bisherige Verfahren sind, werden dadurch ausgebremst. (Kreditrechner, zum Nachrechnen)

In einem Geldsystem hingegen, bei dem durch Horten von Geldvermögen ein Schaden entsteht, wären die Menschen angehalten, ihr Geld Zeitweise solchen Projekten ohne Zins zur Verfügung zu stellen. Nach beispielsweise 5 Jahren erhalten sie dann den gleichen Betrag zurück, den sie für das Projekt verliehen haben, es entstehen ihnen also keine Verluste. So kann auch in einem Schwundgeldsystem für das Alter sparen und dabei neue Techniken fördern. Das Geld wäre stärker in Umlauf und würde der Wirtschaft zur Verfügung stehen. Die ständig wachsende Verschuldung aufgrund der Geldmengenzunahme durch Zinsen und Zinseszinsen wäre beendet. Investitionen in neue Technologien würden sich sehr schnell amortisieren und wären daher äußerst lohnend.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass sich Umweltschutz und Innovation aufgrund des heutigen Geldsystems nicht lohnen. Ein von Grund auf neues Geldsystem, das keine Zwangsverschuldung zur Folge hat, ist dringend nötig. Leider glauben (ja GLAUBEN, mit Wissen hat das wenig zu tun) viele Leute noch immer, das Geldsystem sei in Ordnung. Die Schere zwischen Arm- und Reich klafft immer weiter auseinander, aber das wird ignoriert, solange man selbst noch einigermaßen über die Runden kommt. Von dem Schaden, der durch das vorherrschende System entsteht, wollen sie nichts wissen. Sie merken nicht einmal, dass von diesem System nur etwa 5 – 10 Prozent der Menschen profitieren, während die anderen für die (unnötige) Mehrung des Wohlstandes dieser Superreichen viel Zeit mit Arbeit verbringen. Dabei währe ein ausgeglichener Wohlstand für alle und die Förderung neuer (vor allem für die Umwelt weniger schädlichen) Technologien möglich. 90 bis 95 Prozent der Menschen würden davon profitieren und die 5 Prozent der Supereichen müssten nun auch wieder zum Wohl der Gesellschaft beitragen, anstatt sie durch die Hortung von Geldvermögen zu erpressen.


Literaturverzeichnis:
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