Berichte

Verantwortung bei einer Impfentscheidung

Du kannst einfach da hingehen, Du kriegst den Impfausweis und eine Spritze im Arm und fertig.“

Quelle: Welt: Geimpft oder ungeimpft? „Es wird einen Unterschied geben“, sagt Habeck

So einfach ist die Welt des Grünen-Chefs Robert Habeck. Zum Impftermin gehen, Spritze in den Arm drücken, Impfausweis ausfüllen, Menschheit gerettet.

Dieser primitiven und kindischen Gedankenwelt kann ich mich nicht anschließen. Die Entscheidung bezüglich einer Impfung ist sehr viel komplexer. Zunächst einmal ist zu betonen, dass jeder erwachsene Mensch für sich selbst und sein Verhalten verantwortlich ist. Jeder muss mit den Konsequenzen seiner eigenen Handlungen leben und dadurch vielleicht auch sterben.

Eine Entscheidung für sich selbst treffen


Ein Erwachsener Mensch hat die Möglichkeit, sich über Impfungen zu informieren. Es steht jedem frei, sich hinsichtlich der Vorteile, der Nachteile und der Risiken weiterzubilden. Viele Informationen können der Fachliteratur entnommen werden. Andere Informationen kann man aus eigenen Erfahrungen ableiten. Und wieder andere Informationen erhält man beim Austausch beispielsweise mit Freunden, Wissenschaftlern oder Ärzten. gerade Ärzte und Wissenschaftler haben jedoch durchaus finanzielle Interessen, welche die Aussagen beeinflussen können. Ein Arzt, der die Praxismiete und die Gehälter der Angestellten bezahlen muss, wird vielleicht eher zu einer Impfung raten, als ein Arzt, der finanziell unabhängig ist und nicht auf die Überweisung der Krankenkasse für die Impfungen angewiesen ist. Ein Arzt, der nicht des Geldes wegen impft, sondern nur aus Nächstenliebe, der kann sich auch Zeit nehmen eine individuelle Lösung zu finden und dem Patienten geduldig seine Fragen zu beantworten. Je weniger Zeit sich der Arzt nimmt oder nehmen kann, um so weniger wird er die persönlichen Risiken und Befindlichkeiten des jeweiligen Patienten in die Erwägung für eine Impfung einfließen lassen können. Bei Impfungen im 5-Minuten-Takt vom Fließband kann davon ausgegangen werden, dass persönliche Faktoren keine nennenswerte Rolle spielen. Hier geht es dann nur darum, möglichst viele Impfungen in möglichst kurzer Zeit zu verabreichen. Das ist in Ordnung, wenn sich der Patient bewusst darüber ist, dass er dem Arzt gleichgültig ist. Der Patient hat ohnehin die absolute Verantwortung, sich selbst zu informieren. Mit dem Arzt sind dann lediglich noch Haftungsfragen bei möglichen Impfschäden und wer in der Nachweispflicht ist zu klären.
Wer sich nicht ausreichend informiert und Schaden durch die Impfung oder aufgrund der Verweigerung einer Impfung nimmt, muss mit den Konsequenzen selbst leben.

Eigensicherung und Selbstschutz


Nun haben wird die interessante Situation, dass Impfung zu einem politischen Thema geworden ist. Die Denkstrukturen in der Politik sind mitunter erschreckend simpel. Der Konsens lautet, dass Impfen gut ist und eine Impfverweigerung schlecht ist. In der Politik ist die Welt durchaus weitgehend schwarz und weiß. Grasstufen gibt es eher nicht. Wenn jemand eine Impfung ablehnt, dann wird ihm vorgeworfen, dass er egoistisch und asozial handelt und andere gefährdet. Dabei wird ignoriert, dass es bislang das Recht eines jeden Menschen war, sich selbst zu schützen, auch wenn er einem anderen dann nicht helfen kann. So sind auch Ersthelfer an einem Unfallort nicht gezwungen, sich in Gefahr zu bringen, um andere zu retten. Niemand muss über eine ungesicherte Autobahn laufen, um ein Unfallopfer aus einem Autowrack zu ziehen. Und Niemand muss in ein brennendes Haus rennen, das einzustürzen droht, um eine fremde Person zu retten. Es mag unsozial sein, aber der Eigenschutz geht immer vor.
Im Rahmen der aktuellen Impf-Diskussion, soll man aber sofort losstürmen und sich eine Spritze geben lassen, ohne zuvor sicherzustellen, das dadurch keine Gefahr für einen selbst droht. Gerade bei Impfungen ist es jedoch sehr schwer, die Gefahr abzuschätzen, da sich manche unerwünschten Wirkungen erst verzögert und vielleicht auch erst nach mehreren Impfungen zeigen. Um solche Zusammenhänge zu ermitteln, benötigt man nicht nur umfassende Kenntnisse, über Biologie, Chemie und viele weitere Fachgebiete, sondern auch Daten über viele Impfungen und eine ausreichend große unbehandelte Kontrollgruppe. Diese Daten werden nicht unbedingt zuverlässig erhoben und als normaler Bürger kommt man an solche Informationen auch nicht heran. Spricht man stattdessen einen Arzt auf mögliche Impfschäden an, wird die Antwort meiner Erfahrung nach fast immer sein, dass der Schaden nichts mit der Impfung zu tun hat. Das können Ärzte auch schon sagen, noch bevor er den betroffenen gesehen hat … oder die Obduktion durchgeführt wurde. Man könnte meinen, dass Ärzte übernatürliche Fähigkeiten haben. Vielleicht sind sie aber auch einfach nicht daran interessiert, Erkenntnisse über Zusammenhänge zu erforschen, um in Zukunft besser handeln und beraten zu können. Ärzte sind also nicht unbedingt der beste Ansprechpartner, wenn man eine Entscheidung zu einer Impfung treffen muss. Viele meisten Ärzte werden dem Patienten nichteinmal den Beipackzettel zur Impfung aushändigen wollen, so dass der Patient sich darauf aufbauend selbst weiter informieren kann. Ärzte sind also häufig auch keine große Unterstützung bei der Entscheidung für oder gegen eine Impfung. Besonderer Vorsicht ist bei Ärzten geboten, die Werbeveranstaltungen von Pharmavertretern als seriöse “Schulung” ansehen. Wie jedoch findet man heraus, welche Ärzte sich selbstständig und gewissenhaft weiterbilden und welche lieber bequem den Worten eines Vertreters der Pharmaindustrie lauschen?

Natürlich kann seitens der Impfbefürworter auch angemerkt werden, dass jemand, der nach einer Impfverweigerung eine Krankheit erleidet, vor der er durch die Impfung ohne Nebenwirkungen geschützt gewesen wäre, nun bis zur Genesung der Allgemeinheit zur Last fällt. Sehr reiche Menschen könnten das Problem umgehen, indem sie ihre Behandlung einfach selbst bezahlen. Ihnen kann man also keinen Vorwurf machen. Armen Menschen müssten dann halt im Zweifelsfall sterben. Dass dies ungerecht und unsozial ist, haben unsere Vorfahren glücklicherweise erkannt und ein Krankenkassensystem etabliert.natürlich kann man darüber diskutieren, ob auch ein Impfverweigerer als hilfsbedürftiger Mensch angesehen werden soll oder nicht. Man könnte ja weiterhin sagen, dass er selbst Schuld ist und deshalb kein Recht auf Hilfe durch die Gemeinschaft hat. Dann dürften aber auch Verkehrsteilnehmer die einen Unfall aufgrund Überhöhter Geschwindigkeit hatten, keinen Versicherungsschutz in Anspruch nehmen. Raucher und Alkoholiker ebenfalls nicht. Skifahrer, Rennradfahrer und viele weitere Menschen hätten nach der Argumentation dann ebenfalls kein Recht auf einen Versicherungsschutz mehr. All diese Menschen gehen ein vermeidbares Risiko ein und fallen bei einem Schaden der Allgemeinheit zur Last.
Klar ist, dass am Ende jeder selbst für die Folgen seinen Handelns, die ihn selbst betreffen, einstehen muss. Weder gebrochene Knochen noch einen Schaden durch eine Behandlung oder mangels einer Behandlung kann auf einen anderen Menschen übertragen werden. Allerdings sollte die Gemeinschaft versuchen, das persönliche Leid abzumildern. Das heißt, dass Krankenhausaufenthalte aufgrund einer verweigerten Impfung ebenso von der Krankenkasse übernommen werden sollten, wie die Behandlung eines Motorradfahrers, der mit überhöhter Geschwindigkeit in die Leitplanken gekracht ist. Allerdings bedeutet es auch, dass Impfschäden ebenso von der Allgemeinheit finanziell zu tragen sind. Allerdings ist in diesem Fall davon auszugehen, dass die Verantwortlichen verhindern werden, dass ein Zusammenhang beispielsweise zwischen einer Thrombose und einer reihe von Impfungen erkannt werden kann, so dass Opfer einer Impfung dann nicht der Allgemeinheit zur Last fallen werden, sondern ganz alleine mit der Situation klarkommen muss.

Impfverweigerer sind böse


Nun sind, wie bereits erwähnt, Impfungen ein politisches Thema geworden. Wer sich demnach nicht impfen lässt ist böse und in den Augen vieler Politiker eine Gefahr für die Allgemeinheit. Leider basieren solche pauschalen Aussagen nicht felsenfest auf Fakten. Individuelle Belange oder Unverträglichkeiten werden ebenfalls nicht berücksichtigt. Politiker haben auch häufig überhaupt nicht den Sachversand und das notwendige Fachwissen, um solche Aussagen guten Gewissens machen zu können. Aber das Gewissen ist bei dem ein oder anderen Politiker auch nicht unbedingt sehr stark ausgeprägt.

“Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!”

Diesen Satz sagt DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 in einer Pressekonferenz. Zwei Monate später ist die Berliner Mauer gebaut – und Ulbricht steht als einer der größten Lügner der Geschichte da. Was Ulbricht zu dem Satz verleitet hat, weiß bis heute niemand.

Quelle: Bundesregierung: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!

Es empfiehlt sich, darauf zu achten, wie häufig Politiker Aussagen und Entscheidungen treffen, die nicht ausreichend fundiert sind und sich später als falsch erweisen. Dies kann aus Unwissenheit oder auch absichtlich geschehen. Politiker hängen zuweilen ihre Meinung wie eine Fahne in den Wind. Was gestern noch richtig war, ist morgen schon falsch. Ein Politiker, der gestern noch für oder gegen eine Impfung war, vertritt vielleicht bereits morgen die gegenteilige Meinung.

Um es mit den Worten von Konrad Adenauer zu sagen:

„Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern!“

Allerdings ist dies wohl nur ein Teil der viel zitierten Aussage, welche eine gewisse politische Wankelmütigkeit unterstreicht. Der Ex-Bundeskanzler Konrad Adenauer sagte nämlich mehr. Er sagte: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden.“

Und dieser zweite Teil ist etwas sehr wichtiges. Die einen Politiker ändern ihre Meinung ohne weiter darüber nachzudenken, weil es dem neuen Zeitgeist entspricht (“Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.”) Die andern Politiker ändern ihre Meinung, weil sie neue Erkenntnisse gewonnen haben und können die Änderung ihrer Position auch entsprechend gut begründen (“Nichts hindert mich, weiser zu werden.”).
In beiden Fällen wurden aber zuerst falsche Entscheidungen getroffen, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen. Wenn jetzt also Politiker massiv zum Impfen drängen, und sich in einigen Jahren herausstellt, dass dies der falsche Weg war, dann lassen sich die Impfungen nicht mehr ungeschehen machen. Das Schicksal nimmt seinen Lauf und die Schuld, welche sich die Politiker aufgeladen haben, wird dann mit dem Druck, den sie zur Erhöhung der Impfrate erzeugten, steigen und möglicherweise schier unermesslich sein. Ebenso würden die Politiker sich aber auch mit Schuld beladen, wenn sie die Impfung generell verbieten und sich später herausstellt, dass die Impfung viele Menschen gerettet hätte.
Wenn die Politiker nicht sachlich über die Vor- und Nachteile informieren und die Entscheidung dann den Bürgern überlassen, sondern die Menschen durch steigenden Druck bis hin zum Zwang zur Impfung bewegen, dann tragen sie auch eine entsprechende Verantwortung für die Folgen.
Ebenso sind aber auch die Bürger nicht von ihrer persönlichen Verantwortung befreit. Zumindest so lange es keinen Zwang gibt, der mit Gewalt durchgesetzt wird, kann sich jeder selbst für oder gegen eine Impfung entscheiden. Die Grenzen sind jedoch fließend. Wenn man ohne Impfung nicht mehr Reisen darf, kann man dem Druck vielleicht noch widerstehen. Spätestens, wenn man ohne Impfung nicht mehr arbeiten oder in den Supermarkt darf, um Essen und Trinken zu kaufen, kommt man um eine Impfung auch dann nicht mehr herum, wenn es keinen direkten Impfzwang gibt.

Entscheidung für Kinder und Tiere treffen


Kinder und Tiere haben diese Verantwortung nicht, da sie nicht in der Lage sind, die Folgen für ihr Tun abzuschätzen. Das Wohl von Kindern und Tieren hängt also davon ab, welche Entscheidung erwachsene Menschen für sie treffen. Kinder und Tiere stellen bei Impfungen demnach eine besondere Gruppe dar. Kinder und Tiere können nicht selbst eine Entscheidung treffen. Dies übernehmen erwachsene Menschen für sie. Die Verantwortung der Entscheidungsträger (Politiker, Ärzte, Wissenschaftler, Eltern, Sorgeberechtigte, Tierhalter, …) ist demnach ungleich größer, wenn für ein anderes Lebenwesen eine Entscheidung getroffen werden muss. Wer in die Situation kommt, darüber entscheiden zu müssen, ob ein Kind oder ein Tier geimpft werden soll oder nicht, muss sich sehr viel besser über die Vor- und Nachteile und Risiken einer Impfung informieren. Ein Fehler kostet im Zweifelsfall nämlich nicht denjenigen das Leben, der die Entscheidung getroffen hat, sondern denjenigen, für den die Entscheidung getroffen wurde.
 0
Kommentare deaktiviert für Verantwortung bei einer Impfentscheidung