Sozialleistungsempfänger kann sich jedes Jahr über 50 Häuser kaufen
Die gute Konjunktur füllt die deutsche Staatskasse, doch in Wahrheit klafft eine Billionen-Lücke: Ökonomen haben errechnet, dass Wohltaten wie das Betreuungsgeld die Schulden in die Höhe treiben.Welt_NachhaltigkeitslueckeDeutschlandHaeuftHeimlichBillionenSchuldenAn
Quelle: Die Zeit
Leider erwähnt die Zeitung, welche obige Aussage auf ihrer Homepage publiziert hat, nicht, dass dieses Geld zu einem großen Teil an Menschen geht, die den Betrag zur Gänze verkonsumieren müssen und nicht ansparen können. Dieses Geld wird also sehr schnell ausgegeben und steht damit wieder anderen Menschen zur Verfügung, die dann ihrerseits einkaufen können. Genau dafür sollte das Geld da sein. Es soll fließen.
Es gibt aber auch Menschen, die haben deutlich mehr Geld, als man in der heutigen Gesellschaft benötigt, um gut damit auszukommen. In Deutschland leben etwa 100 Milliardäre.
Damit nicht genug, viele der Milliardäre haben deutlich mehr als lediglich 1 Milliarde Euro. Entsprechend steigt auch ihr leistungsloses Einkommen durch Zinsen. Im Gegensatz zu den normalen Empfängern von Sozialleistungen haben diese Menschen so viel Geld, dass sie nicht mehr alles ausgeben können. Das bedeutet, dass das Geld, welches als Zinszahlungen an die Reichen fließt dort bleibt und damit der Gesellschaft entzogen wird.
Es ist also nicht nur das Betreuungsgeld, das die Schulden in die Höhe treibt. Es sind auch die Zinsverpflichtungen, die von der Gesellschaft gestemmt werden müssen. Alleine die Aldi-Familie könnte sich von gerade einmal 2,5 Prozent Zinsen auf ihr Vermögen
Die Zinsen werden bei der Geldschöpfung übrigens nicht mit geschöpft. Zinsforderungen erzwingen also immer eine zusätzliche Verschuldung oder eine Abnahme der Geldmenge (Deflation), wenn man versucht, die Zinsen mit dem vorhandenen Guthaben zu bezahlen (was auf Dauer ohnehin nicht möglich ist). Das Betreuungsgeld hingegen könnte man theoretisch von der vorhandenen Geldmenge begleichen ohne dass die Geldmenge dadurch abnimmt oder eine Neuverschuldung nötig wird. Die Aussage, dass gerade das Betreuungsgeld die Schulden in die Höhe treibt, ohne das Zinssystem genauer zu durchleuchten ist sehr irreführend.
Die Banken verleihen übrigens nicht das Geld, welches ihnen beispielsweise von der Aldi-Familie als Einlagen zur Verfügung gestellt wird, sondern nehmen dieses Geld lediglich zur Deckung der Mindestreserve. Der Mindestreservesatz wurde Anfang des Jahres in Europa von ohnehin schon mageren 2 Prozent auf gerade einmal 1 Prozent gesenkt.
Nun sind die Reichen natürlich nicht unbedingt Schuld an der Situation. Sie nutzen die Lage lediglich zu ihrem Wohl aus. Das ist nicht verboten. Wenn sich aber wirklich etwas an der ungerechten Lage ändern soll, dann genügt es nicht, bei den Armen immer mehr abzusparen, während die Geldumverteilung durch die Zinsen unbemerkt weiterläuft. Irgendwann können die Menschen den Zinsverpflichtungen nicht mehr nachkommen, egal wie hart sie dafür arbeiten, da Umverteilung durch den Zinseszins-Mechanismus exponentieller Natur ist. Um auf Dauer ein stabiles Finanzsystem zu schaffen, muss die Gesellschaft ein Geldsystem etablieren, das es nicht mehr ermöglicht, Geld zu bekommen, weil man Geld hat. Wir brauchen ein Geldsystem, welches denen ein gutes Einkommen sichert, die etwas für andere Leisten und nicht denen, die eh schon genug haben. Zins und Zinseszins erzwingen ein permanentes Wachstum der Geldmenge und damit auch ein entsprechendes Wachstum der Verschuldung. Das kann auf Dauer nicht funktionieren.
Anmerkung:
In einer 129-seitigen Broschüre mit dem Titel „Geld und Geldpolitik“ hat die Bundesbank die Funktionsweise der Geldschöpfung und des Mindestreservesatzes in einem seltenen Anflug von Ehrlichkeit ausführlich erläutert. Dieses Informationsmaterial ist mittlerweile nicht mehr über den Internetauftritt der Bundesbank verfügbar. Offensichtlich hat man erkannt, dass es sich negativ auf das Geschäftsmodell auswirkt, wenn man den Menschen erklärt, wie man sie in die Verschuldung treibt.
In einer 129-seitigen Broschüre mit dem Titel „Geld und Geldpolitik“ hat die Bundesbank die Funktionsweise der Geldschöpfung und des Mindestreservesatzes in einem seltenen Anflug von Ehrlichkeit ausführlich erläutert. Dieses Informationsmaterial ist mittlerweile nicht mehr über den Internetauftritt der Bundesbank verfügbar. Offensichtlich hat man erkannt, dass es sich negativ auf das Geschäftsmodell auswirkt, wenn man den Menschen erklärt, wie man sie in die Verschuldung treibt.