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Schon mit einer einzigen Impfung sinkt Ihr Risiko, tödlich zu erkranken, deutlich

Nach der erste Impfung war schnell klar und bei der Süddeutschen zu lesen: Eine Spritze nützt nur wenig. Die Deutsche Welle schreibt, dass Experten wiederholt betont haben: Bei den meisten der zugelassenen Impfstoffe sind zwei Impfungen nötig, um einen besseren und länger anhaltenden Schutz zu haben. Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat dann Ende letzten Jahres sogar betont, dass “die Impfung nur abgeschlossen ist, wenn man dreimal geimpft wurde“. Damit unterstrich er die Wichtigkeit der Auffrischungsimpfungen im Kampf gegen die neue Corona-Variante Omikron. Und zwischenzeitlich ist die vierte Impfung im Gespräch.

Wer jetzt noch ungeimpft ist, dürfte sich förmlich erschlagen von der Vielzahl der Impfungen fühlen, die er über sich ergehen lassen muss, um wieder als Mitglied der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Während die Politiker den Menschen am Anfang der Impfungen die Spritzen noch in schönster Salami-Taktik scheibchenweise schmackhaft machen konnte, ist jetzt sofort ersichtlich, dass eine ganze Reihe an Impfungen fällig werden und es nicht bei ein oder zwei Spritzen bleiben wird, getreu der Frage “darf’s auch etwas mehr sein?”.

In der Politik herrscht weitgehend einvernehmlich die Ansicht, die auch Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen treffend formuliert: „Jedem muss klar sein: Die Impfung ist der einzige Weg aus der Pandemie

Bislang zeichnet sich noch kein Erfolg ab. Ganz im Gegenteil. Die Schutzdauer ist nicht so lange wie erhofft und das Virus tut das, was Viren tun: es mutiert und umgeht dadurch den Schutz der alten Impfungen. “Einmal impfen und dann ist die Pandemie vorbei”, taugt salopp gesagt nicht mehr als Werbespruch. Wenn Impfungen als einzigen Weg aus der Pandemie gesehen werden, die Impfungen bisher haben nicht den erhofften Erfolg zeigten, dann ist klar, es werden noch viele weitere Spritzen folgen.

Die Politiker geraten dadurch in eine gewisse Zwickmühle. Wie soll man die Ungeimpften dazu bewegen, sich endlich impfen zu lassen, ohne sie gleich förmlich mit der Drohung von drei, vier oder fünf Spritzen zu erschlagen? Gerade diejenigen, die nichtmal eine einzige Spritze wollten, sollen jetzt freiwillig gleich das ganze Paket mit drei vier, fünf oder mehr Spritzen kaufen? Das ist eher unrealistisch. Die Salami-Taktik funktioniert aber auch nicht mehr, weil ja jetzt bekannt ist, dass nach der ersten Scheibe noch viele weitere dicke Scheiben folgen werden.

Herr Lauterbach lässt sich von der augenscheinlichen Aussichtslosigkeit nicht abschrecken und versucht ein weiteres Mal sein Glück, endlich auch die Kritiker zu einer Impfung zu bewegen. Dabei setzt er tatsächlich wieder auf die Salami-Taktik! Auch wenn er kürzlich noch betont hat, dass die Impfung nur abgeschlossen ist, wenn man dreimal geimpft wurde und damit eine oder zwei Impfungen ohne die dritte Spritze quasi wertlos sind, bewirbt er jetzt einfach wieder die erste Impfung als wirksam.

An die bislang Ungeimpften appellierte Lauterbach, wenigstens eine Erstimpfung in Betracht zu ziehen, denn schon eine erste Impfung könne wirksam vor einem schweren Verlauf und Tod schützen. “Ich appelliere daher an Ihre Vernunft, an alle Ungeimpften, an Ihre Solidarität. Schon mit einer einzigen Impfung sinkt Ihr Risiko, tödlich zu erkranken, deutlich”, sagte der Minister.

Quelle: Karl Lauterbach: Lauterbach wirbt für Corona-Impfungen “Ich appelliere an Ihre Vernunft!”

Natürlich sind diese Aussagen nicht völlig widersprüchlich, da ja auch eine Impfung einen gewissen Schutz bringen kann, wenn auch weniger als zwei oder drei Impfungen. Im Zuge der Vermarktung der dritten Impfung wurde dieser Schutz einer einzigen Spritze aber als völlig unzureichend gewertet. Eine Impfung ist keine Impfung. Diesen zuvor als völlig unzureichend deklarierten Schutz einer einzigen Impfung senkt jetzt angeblich das Risiko wieder so deutlich, dass man de Eindruck gewinnen könnte, dass eine Spritze auch erst einmal genügt.
Ehrlicher wäre es meiner Meinung nach, wenn Herr Lauterbach gesagt hätte, dass man als bislang Ungeimpfter mit dem Impfen mit einer Spritze beginnen soll. Damit hat man dann vielleicht einen gewissen Schutz. Man dürfe sich aber nicht der Illusion hingeben, dass bereits die erste Spritze ausreicht. Der unzureichende Schutz einer einzigen Impfung wurde ja hinlänglich diskutiert um die Notwenigkeit der zweiten und dritten Impfung zu begründen. Auch für Einsteiger werden also bald eine zweite, dritte und vielleicht auch vierte Spritze notwendig sein.

Damit würde Herr Lauterbach nicht suggerieren, dass eine Salamischeibe, beziehungsweise Impfung reicht und es danach vorbei ist, sondern gleich deutlich machen, dass die erste Spritze lediglich der Einstig ist.
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