Berichte

Prognosen der Bundesnetzagentur zur Gasversorgung

Ein großer Teil der Prognosen der Bundesnetzagentur vom 21.06.2022 (Gas-Mengengerüst von 06/22 bis 06/23Bundesnetzagentur, Referat 623, Bonn, den 21.06.2022) laufen darauf hinaus, dass wir in einen Mangel bei der Gasversorgung geraten oder die Reserven zumindest sehr knapp werden. Informationen zur Berechnung der Prognosen, können dem Dokument “FAQ zum Foliensatz Gas-Mengengerüst von 06/22 bis 06/23 der Bundesnetzagentur” entnommen werden.

Natürlich handelt es sich lediglich um ein Modell, dessen Ergebnis von der Qualität der Grundannahmen abhängig ist und nicht zwingend zutreffen muss. Bei einem Modell kann man auch die zugrundeliegenden Annahmen so treffen, dass ein gewünschtes Ergebnis herauskommt.
Es ist aber durchaus damit zu rechnen, dass die Gasversorgung zukünftig nicht mehr gesichert sein könnte. Dann werden wir nicht nur ein bisschen für den Frieden frieren, sondern massive Probleme bekommen. Ohne Gasversorgung wird auch die Strom- und Wasserversorgung nicht mehr gesichert sein. Im Extremfall werden also weitgehend unvermittelt Gas, Strom und Wasser ausfallen oder gezielt abgeschaltet werden.

Sollte es zu einem deutschlandweiten oder gar europaweiten Blackout kommen, dürften die Behörden hoffnungslos überfordert sein und nach wenigen Tagen wird die öffentliche Ordnung zusammenbrechen. Was passiert dann aber eigentlich mit den Atomkraftwerken? Selbst stillgelegte Atomkraftwerke müssen noch jahrelang zur Kühlung von extern mit großen Mengen an Strom versorgt werden. Andernfalls kann es zur Kernschmelze und damit zur radioaktiven Verseuchung kommen. und das in einer Zeit, in welcher die Rettungskräfte quasi außer Gefecht sind und die Bevölkerung kaum gewarnt werden kann. Selbst wenn die Kühlung der Kernkraftwerke in Deutschland gesichert werden kann, wie sieht es aber in den Nachbarländern aus?

Und wie geht es eigentlich nach einem Blackout weiter? Viele Industriezweige werden weitgehend zerstört sein und es wären große Summen an Investitionen notwendig, um die Zerstörungen und sonstigen Folgen eines längeren Blackouts zu beseitigen. Bei zusammengebrochenen Lieferketten und einer verarmten Bevölkerung eine Aufgabe die nur durch eine weitere Verschuldung und damit weiterer Verarmung zu bewerkstelligen ist. Welche Firmen würden aber einen Standort wieder in einem Land aufbauen, in welchem die Energieversorgung offensichtlich sehr unsicher ist?

Fragen über Fragen. Vielleicht gibt es Antworten beim öffentlich rechtlichen Rundfunk … wir zahlen schließlich hoffentlich nicht nur für Massagesessel in den Dienstwägen der Mitarbeiter, sondern auch für ein entsprechendes Rundfunkprogramm, das Bildung, Information und Beratung bietet.
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