Open Source Ecology
Arbeitsteilung bezeichnet den Prozess der Aufteilung eines Arbeitsvollzugs unter mehreren Menschen (Arbeit teilen). Familien, Unternehmen und Organisationen sowie Volkswirtschaften und internationale Wirtschaftsbeziehungen werden als arbeitsteilige Gebilde gesehen. Es bedarf der Koordinierung, um die Teiloperationen wieder zusammenzufügen. Arbeitsteilung bewirkt Abhängigkeiten (Verlust der Selbständigkeit) der einzelnen Akteure. Arbeitsteilung bewirkt Effektivität. Dies differenziert diese immer mehr.[1]
So ist in der Wikipedia der Begriff “Arbeitsteilung” beschrieben. Eine arbeitsteilige Gesellschaft hat große Vorteile gegenüber einer Gesellschaft, in der jeder nahezu alle anfallenden Arbeiten erledigen (können) muss. Wenn die Arbeit in einzelne Teile gegliedert wird und jeder einen Teil übernimmt, kann sich der einzelne Arbeiter auf seinen Bereich spezialisieren und besonders zuverlässig und effizient arbeiten. Der Maschinenbauer stellt den Traktor her, der Landwirt verwendet den Traktor für den Getreideanbau und der Bäcker produziert das Brot. Dabei muss der Bäcker keine Zeit damit verbringen, in Erfahrung zu bringen, wie ein Traktor funktioniert oder ein Feld bestellt wird.
Die extreme Arbeitsteilung in der heutigen Gesellschaft hat aber auch gravierende Nachteile. Die Menschen sind abhängig voneinander, nicht zuletzt, weil das jeweilige Wissen nur einem kleinen Personenkreis zugänglich ist. Verschärft wird die Situation zusätzlich durch das ausufernde Patentwesen, welches den Austausch von Wissen und Ideen einschränkt. Von diesem Zustand profitieren in erster Linie große Konzerne, die über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, Wissen und Patente einzukaufen. Alle anderen Menschen sind abhängig von den Konzernen. Ein Landwirt muss seine Maschinen bei den großen Herstellern kaufen und deren Preise bezahlen. Er hat keine Möglichkeit, sich selbst einen Traktor zu bauen. Selbst für Reparaturen und Wartungsmaßnahmen ist er häufig auf andere angewiesen. Er kann die Maschinen auch nicht ohne weiteres modifizieren und an seine Bedürfnisse anpassen. Hierfür wird er weder die nötigen Dokumentationen noch das Werkzeug oder das Material erhalten.
Marcin Jakubowski hat dann den Versuch unternommen, diese Einschränkungen zu umgehen und wieder ein Stück unabhängiger zu werden. Er baute sich selbst die Maschinen, die er benötigte und veröffentlichte die Pläne. Schnell fanden sich Nachahmer und die Geräte wurden von anderen Menschen nachgebaut und weiterentwickelt. So entstand die Initiative “Open Source Ecology”. Bald standen immer mehr Pläne für wichtige Geräte, wie Traktoren, Backöfen oder Ziegelsteinpressen für jeden zugänglich bereit. Die Maschinen sind oftmals modular aufgebaut, so dass sie leicht erweitert und angepasst werden können und die Herstellungskosten belaufen sich auf einen Bruchteil des Preises, der für ein ähnliches Gerät von einem namenhaften Hersteller zu bezahlen ist.
Die selbst entwickelten Maschinen sind robust, modular, effizient und preisgünstig. Bei der Herstellung können lokale und wiederverwendete Materialien genutzt werden und die Geräte sind darauf ausgelegt, lange zu funktionieren und leicht gewartet und repariert werden zu können. Diese Vorteile wird kein renommierter Hersteller bieten.
Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Homeapge http://opensourceecology.org/ zu finden.