Berichte

Kühe würden Gras fressen

Getreide ist für Kühe nicht artgerecht

Kühe ernähren sich für gewöhnlich von Gras. Nun ist Gras jedoch kein optimales Kraftfutter, das den Tieren Höchstleistungen bezüglich der Milchproduktion ermöglicht. Sie können von Gras einfach gut leben, so wie es von der Natur aus vorgesehen ist. Möchte man Kühe zweckentfremden, sie beispielsweise als Milchproduktionsmaschinen verwenden, muss man ihre Ernährung etwas anpassen, sonst geben sie nicht genug Milch und sind unwirtschaftlich. Ein modernes Hochleistungsrind wird mit einer ausgeklügelten Kreide-Kraftfuttermischung versorgt. Das hat allerdings einen kleinen, nicht ganz unbedeutenden Haken: Getreide kann von ein Kühen nicht richtig verdaut werden und wird im Magen nur unvollständig abgebaut. In Folge dessen gelangt es auch weitgehend unverdaut in den Darm, wo es zu gären beginnt, was wiederum ein saures Milieu zur Folge hat. In dieser Umgebung werden bestimmte Bakterien der Koli-Familie, die Bakterien E.coli 0157:H7, abgehärtet und gegen Säure resistent. Eigentlich werden diese Bakterien durch die starke Magensäure weitgehend abgetötet und können keinen Schaden mehr anrichten. In Ställen, in denen die Tiere mit Kraftfutter gemästet werden, und die Resistenz der Bakterien aufgrund falscher Fütterung gegen Säure erhöht ist, überleben die Bakterien die Zeit im Magen und breiten sich noch särker im Darm aus. Die Bakterien finden sich in hoher Konzentration im Stallmist, gelangen in das Grundwasser und in die Nahrung. Vom Apfelsaft über Kräuterbutter bis hin zum Truthahn-Sandwich landen die Bakterien dann auch im menschlichen Körper, wo sie aufgrund ihrer Säureresistenz auch hier die Magensäure überstehen – zigtausend Erkrankte und unzählige Todesfälle waren bereits die Folge. Die Bakterien sondern nämlich ein aggresives Gift ab, das sogenannte Shiga-Toxin. Es zählt zu den gefährlichsten giftigen Mikriobensubstanzen. Dieses Gift zerstört Darm- und Nervenzellen, sowie die Innenwände der Blutgefäße, vor allem in den Nieren.[1] (S. 127-144)


Gentechnik

Manch ein Landwirt geht noch weiter und verfüttern gentechnisch verändertes Getreide. So auch der Milchbauer Gottfried Glöckner, der sich mit dem Chemie-Giganten Syngenta einließ und gentechnisch veränderten Mais, sogenannten Bt-Mais, anbaute und verfütterte. Er ging die Sache wissenschaftlich an und Dokumentierte seine Beobachtungen mit dem transgenen Mais.[2] In den Mais wurde ein Gen des Bakteriums B. thuringiensis eingeschleust. Von diesem Bakterium gibt es verschiedene Unterarten, die über 200 verschiedene Gifte Produzieren, die jeweils spezifisch auf die Larven bestimmter Insektenarten der Ordnungen Käfer, Schmetterlinge, Zweiflügler und Hautflügler sowie Nematoden tödlich wirken. Die gentechnisch veränderte Pflanze bildet zunächst eine ungiftige Vorstufe (Protoxin) des Toxins, dass im Darm der Insekten, beispielsweise der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis), durch bestimmte Enzyme in das Protein Delta-Endotoxin umgewandelt wird, wo es sich an bestimmte Rezeptoren an der Darmwand bindet. Die Darmwand zersetzt sich daraufhin und das Insekt verhungert.[3] [4][5] Glöckner war begeistert. Der Proteingehalt der manipulierten Pflanze war sogar höher als bei herkömmlichen Sorten. Allerdings konnten die Tiere wichtige Nährstoffe nicht aufschließen und verwerten. Sie bekamen Durchfall, eitrige Euter, gaben kaum noch Milch. Darüber hinaus kam es zu Totgeburten und Missbildungen bei Kälbchen und zu Todesfällen. Das Toxin, bzw. die Vorstufe konnte – so nahm er an – nicht die Ursache sein, wurde von der TU Weihenstephan doch zugesichert, dass sich das Bt-Gift nach wenigen Wochen im Körper der Tiere abgebaut hätte. [Anm.: Im Artikel, dem diese Informationen entnommen wurden, wird lediglich von Bt-Gift gesprochen. Die Vorstufe, die ja in den Pflanzen enthalten ist, ist jedoch noch ungiftig. Außerdem wird nicht näher erläutert, warum die das Protoxin unproblematisch sei, wenn es sogar noch wochenlang im Körper der Tiere vorhanden ist.] Der Landwirt schickte Futterproben zu Syngenta, nich -was sollte man auch anderes erwarten – das Futter für in Ordnung befanden. Daraufhin wurde Glöckner misstrauisch und ließ eigene Untersuchungen anstellen. Das Ergebnis: Im Futter, das 18 Monate gelagert war, fand sich das Toxin noch immer, auch in der Milch und in der Gülle.[2]
Der Landwirt forschte weiter und kam zu dem Ergebnisdass durch die Bt-Mais-Fütterung die natürlichen Bakterien im Kuhmagen absterben, die Rinder können nicht mehr verdauen, bekommen Durchfall und segnen das Zeitliche.

Für Glöckner bedeutete das den „wirtschaftlichen Totalschaden“ – neben der psychischen Belastung. „Ich habe alles genetische Tiermaterial verloren, alle Zuchterfolge sind zunichte gemacht worden“, klagt er. Die Innereien der verendeten Tiere, die er zu Untersuchungen in ein Institut einschickte, seien verschwunden. Glöckner sieht darin eine Verquickung von Wissenschaft und Konzernen, wie auch im Vorfeld bereits an Untersuchungsergebnissen manipuliert wurde.[2]

Quelle: Chiemgau-Online


Die Mafia

Glöckner berichtete im In- und Ausland von seinen Erfahrungen und wurde prompt von Syngenta kontaktiert, die sich zuvor bei der Aufklärung wenig kooperativ erwiesen.

Glöckner, der im In- und Ausland von seinen Erfahrungen berichtet, bekam von Syngenta „Schadensersatz“ geboten – Geld und Immobilien, wenn er keine Vorträge mehr hält. Den Maulkorb ließ er sich aber nicht verpassen. Etliche Bestechungsversuche folgten, um ihn zum Schweigen zu bringen. Just zu diesem Zeitpunkt kam es auch zu einer Wende in seinem bis dahin problemlosen Scheidungsprozess: Seine Frau wechselte den Anwalt – und er wurde auf „Vergewaltigung in der Ehe“ verklagt. Was Glöckner als schlechten Scherz abtat, wurde ihm zum Verhängnis. Er wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt. Der Gefängnisdirektor verriet ihm, dass in seinen Unterlagen der Eintrag „Gentechnikgegner“ stehe. Glöckner meint, dass er ruhiggestellt werden sollte – „ein ungeheuerlicher Vorgang in einer Demokratie“.[2]

Quelle: Chiemgau-Online


Weiterführende Informationen:

Bt 176-Mais von Syngenta – ein Risiko für Mensch und Umwelt


Literaturverzeichnis:
[1]
Tödliche Keime; Hans-Ulrich Grimm; Katzen würden Mäuse kaufen; 04.2009
[4]
Was ist Bt-Mais?; http://www.biosicherheit.de/de/mais/631.doku.html; 14.05.2008
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