Berichte

Gedanken zu den Bauernprotesten

Die zinsbedingte grenzenlos exponentiell wachsende Umverteilung von Fleißig nach Reich nimmt irgendwann Ausmaße an, die es den arbeitenden Menschen nicht mehr gestattet, das System weiter zu unterstützen ohne selbst zugrunde zu gehen. Scheinbar ist eine solche Grenze des Unerträglichen für eine kritische Masse nun erreicht. Natürlich werden die Politiker weiter an dem System festhalten, da sie sich nie mit echten alternativen Finanz- und Wirtschaftssystemen befasst zu haben scheinen und natürlich auch an ihren gut bezahlten Posten kleben wie Kaugummi an einer Parkbank.

Die Politiker werden nun versuchen, die Proteste der Landwirte (und anderer Unternehmen) durch oberflächliche Zugeständnisse zum Einlenken zu bewegen. Wenn dies nicht reicht, werden vielleicht juristische Wege gegen die Landwirte beschritten. Und dann werden gegebenenfalls Polizei und vielleicht sogar (rechtswidrig) das Militär gegen die Bauern eingesetzt. Dies entbehrt nicht einer gewissen Ironie, da auch Polizisten und Soldaten in kurzer Zeit verhungern werden, wenn die Landwirte nicht deren Essen liefern! Wer die Landwirte bekämpft, schießt sich ins eigene Knie und schneidet den Ast ab, auf dem er selbst gemütlich sitzt.
Nachgeben können die Politiker jedoch keinesfalls obwohl das derzeitige Finanz- und Wirtschaftssystem ohnehin keine Zukunft haben kann. Wenn die Politiker jetzt zurückrudern und damit natürlich auch massive Fehler eingestehen, werden sie nie wieder irgendwelche Forderungen durchsetzen können. Gegebenenfalls werden sie sogar irgendwann für ihr Handeln vor Gericht gestellt und zur Rechenschaft gezogen.
Es ist sicher, dass die Politik mit immer drakonischeren Maßnahmen den fleißigen Menschen zukünftig immer mehr abverlangen muss, um noch ein bisschen Zeit vor dem richtigen Zusammenbruch zu erkaufen. Die Politiker werden dabei natürlich immer mehr Schuld auf sich laden und sie werden daher schon aus Angst vor den für sie zunehmenden drohenden Konsequenzen immer weniger zur Umkehr gewillt sein.

Das grenzenlose Wirtschaftswachstum, welches für den Erhalt dieses Systems zwingend notwendig ist, kann nur so lange erfüllt werden, wie die arbeitenden Menschen von der Leistungszunahme selbst zumindest ein bisschen profitieren. Wenn aber irgendwann so viel der erarbeiteten Werte abgezweigt werden, weil die Leistungskraft nicht mehr mit den Forderungen schritthalten kann, dass die Leistungsträger selbst trotz immer mehr Leistung immer weniger erhalten, bis sie schließlich kaum noch selbst überleben können und dann auch noch mit einer immer ausufernderen und teilweise völlig absurden Bürokratie die Daumenschrauben immer weiter angezogen werden, dann wird der Widerstand gegen das System zwangsläufig wachsen. Die Menschen werden einfach um ihre Existenz kämpfen.

Das Finanz- und Wirtschaftssystem befindet sich in einer Phase, die man als Wandenlnder-Geist-Phase bezeichnen könnte, wie man sie von der Strahlenkrankheit kennt. Die Walking-Ghost-Phase (deutsch etwa „Phase als wandelnder Geist“) ist bei der Strahlenkrankheit der Zeitraum scheinbarer Erholung eines Patienten zwischen dem Auftreten erster massiver Beschwerden und dem folgenden, unvermeidlichen Tod. Die Ursache hierfür ist, dass die ionisierende Strahlung primär Stammzellen zerstört, wohingegen bereits differenzierte Zellen weniger empfindlich auf Bestrahlung reagieren. Infolge der Zerstörung von Stammzellen bleibt der Nachschub an neuen Zellen aus, so dass absterbende, fertig ausdifferenzierte Zellen nicht mehr ersetzt werden können.

Das Finanz- und Wirtschaftssystem ist eigentlich schon tot, hat es aber noch nicht bemerkt.
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