Entsorgung von Gebäudedämmung
Wärmedämmverbundsysteme werden immer wieder kontrovers diskutiert. Die Befürworter sehen im Allgemeinen kein Grund Bedenken zu haben. Die Dämmung sei finanziell günstig und amotisiert sich in überschaubaren Zeiträumen, da sie sehr wirksam ist und überdies kann das Material relativ leicht entsorgt werden. Nachteile? Die werden zwar angesprochen, aber nicht konsequent berücksichtigt.
Es ist mittlerweile aufgrund von EU-Vorgaben nichteinmal mehr möglich, einfach so Holz in einem normalen Kaminofen zu verbrennen, dass nebenan im Wald gewachsen ist, obwohl dabei keine giftigen Schadstoffe frei werden, sondern nur das CO2, das kurz zuvor von den Bäumen zum Wachsen gebunden wurde und etwas Asche, die als Dünger genutzt werden kann. Zukünftig müssen Kaminöfen mit speziellen Filtern ausgestattet werden.
Die Behauptung, man könne Dämmplatten im Zweiffelsfall einfach “thermisch” verwerten, also verbrennen, ist daher sehr gewagt. Verbrannt werden kann ohnehin nur Dämmmaterial, das nicht auf mineralischer Basis hergestellt wurde, beispielsweise Styroporplatten. Diese sind jedoch mit giftigen Flammschutzmitteln und schimmel- und algenhemmenden Chemikalien getränkt. Zudem sind sie verputzt, verklebt und verdübelt, was eine Verwertung durchaus erschwert.
Derzeit wird der Dämmstoff noch als “gemischte Bau- und Abbruchabfälle” entsorgt. Ob dies eine angemessene Entsorgungsweise für Kunststoffplatten auf Erdölbasis ist, die mit dem weltweit geächteten Flammschutzmittel Hexabromcyclodecan (HBCD) durchsetzt sind, ist fraglich.
Wenn kleinere Mengen von diesen Dämm-Verbundssystemen verbrannt werden, wird der möglicherweise entstehende Schaden für die Umwelt so gering sein, dass er kaum auffällt. Fallen irgendwann jedoch große Mengen solcher Materialien an (womit zu rechnen ist, wenn die Lebensdauer der aktuell in großen Mengen verbauten Dämmstoffe abgelaufen ist), werden gute Filtersysteme notwendig, um die bei der Verbrennung anfallenden Schadstoffe abzufangen. Wenn schon das Verbrennen von Holz als Gefahr angesehen wird, dürfte die Verbrennung von hochgiftigen Dämmplatten kaum noch möglich sein. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis festgelegt wird, dass man die alte Dämmung nicht mehr so einfach verheizen darf und sie teuer als Sondermüll entsorgen muss. Spätestens, wenn der Abfall als gefährlich eingestuft wird, dürfen Müllverbrennungsanlagen ihn nicht mehr annehmen. Das könnte schon bald sein. Die EU-Chemikalienverordnung REACH untersagt beispielsweise den Einsatz von HBCD ab August 2015. Hersteller von Dämmprodukten haben zwar Ausnahmeregelungen beantragt. Dies verringert jedoch nicht die Gefährlichkeit und damit dürften die Hersteller sich bestenfalls etwas Zeit auf Kosten der nachfolgenden Generationen erkauft haben.[2]
Zum heutigen Zeitpunkt zu behaupten, die Entsorgung alter Dämmungen wird auch zukünftig leicht und billig sein, ist schon sehr fragwürdig.
Es sei angemerkt, dass es nicht meine Absicht ist, die Dämmung von Gebäuden gänzlich zu verteufeln. Je weniger Energie für den Betrieb einer Wohnung notwenig ist, um so besser ist dies zu bewerten. Gegen dicke Wände aus Porotonstein, gegebenenfalls mit Perlitfüllung, und gut isolierenden Fenstern, dürfte beispielsweise eher wenig einzuwenden sein. Ein auf diese Weise gebautes hochwertiges Haus zu bauen, ist jedoch sehr teuer und für Bestandsbauten keine Lösung. Das Anbringen von giftigen Kunststoffdämmplatten auch an Neubauten, ist jedoch nur eine Symptombehandlung, weil kein Geld zur Verfügung steht, neue Gebäude von Gund auf mit hochwertigen Materialien zu bauen. Stattdessen baut man billige dünne Wände und klebt dann Dämmplatten an die Fassaden, deren Lebensdauer bei weitem nicht an die Lebensdauier eines guten Gebäudes heranreicht.
Eine nachhaltige Lösung würde natürlich, wie bereits so oft in diesem Blog erwähnt, ein Geldsystem vorraussetzen, bei dem die Menschen nicht in Armut versinken. So lange ein Handwerker (stark vereinfacht ausgedrückt) acht Stunden arbeiten muss, um sich die Arbeit eines anderen Handwerkers für eine Stunde leisten zu können, wird die Gesellschaft sich keine hochwertigen Gebäude leisten können. Zumindest nicht, ohne Kredite aufzunehmen. Das Geld für Kredite muss aber mit Zins und Zinseszins zurückbezahlt werden, was die Kosten noch weiter in die Höhe treibt. Durch Zins und Zinseszinsen werden Gebäude teurer, aber nicht besser. Anstatt für den Kauf von guten Materialien wird das Geld nämlich benötigt, um den Reichtum von wenigen Menschen zu mehren, die überhaupt keine produktive Leistung für die Gesellschaft erbringen. Finanzhaie mögen zwar viel beschäftig sein und 17 Stunden am Tag Dinge tun, sie produzieren aber nichts und verbringen die Zeit nur damit, Papier zu beschmutzen. Dafür streichen sie dann beachtliche Zinserträge ein, welche sie für das Verleihen von Geld erhalten, das ihnen nicht gehört oder welches möglicherweise sogar bislang noch nicht einmal existierte. Hier wären einige Änderungen am Zins- und Wirtschaftssystem notwendig, damit die Gesellschft tatsächlich in der Lage ist, wirklich nachhaltig und umweltfreundlich zu bauen.
So lange wir allerdings nur die überaus schädlichen Symptome dieser irrsinnigen Wirtschaft mit giftigen Styroporplatten zukleben, wird es keine ausreichenden Notwenigkeit und damit auch keine Bestrebungen geben, etwas am jetzigen System zu ändern. Dann bleibt alles so, wie es ist und das ist schlecht. Mit der heute betriebenen Symptombehandlung unterstützen wird also nur das schädliche System, denn die fatalen Ursachen für das Übel können dann weiter im Verborgenen wüten. Wenn wir also wirklich etwas für die Umwelt tun wollen, dann sollten wir aufhören, die Symptome zu bekämpfen und stattdessen anfangen, uns zu informieren und wirkliche Lösungen anstreben. Lösungen, die die Ursachen der Probleme von Verschwendung und Zerstörung beheben. Wir brauchen Lösungen, die es auch den normalen Menschen ermöglichen, so zu leben und zu bauen, dass sie der Umwelt möglichst nicht schaden. Hierzu muss zuerst der Zwang zu grenzenlosem, exponentiellen Wachstum mit entsprechendem Ressourcenverbrauch beseitigt werden.
Und so lange es Geld nur als Kredit gegen Zins und Zinseszins gibt, wird genau dieser Zwang bestehen und gleichzeitig wird sich der Großteil der Menschen keine hochwertigen und umweltfreundlichen Häuser leisten können, egal wie sehr sie sich dies Wünschen. Solche Umweltschutz-Wünsche lassen sich leider nicht einfach durch Styropordämmplatten erfüllen. Hierfür ist unbedingt ein Geldsystem notwenig, das auf der einen Seite jedem genug Geld für hochwertige Produkte zugesteht (nicht nur einer kleinen Elite von reichen Zinsempfängern) und auf der anderen Seite nicht ständig den Kauf unnötiger Dinge erzwingt, nur um ein bedingungsloses Wirtschaftswachstum zu generieren.
UPDATE (01.10.2016): Styropordämmstoffe nicht mehr akzeptiert
Styropordämmstoffe, die den Flaammschutzhemmer Hexabromcyclododecan (HBCD) enthalten, werden ab dem 1. Oktober 2016 als “gefährlicher Abfall” eingestuft, wie der Eigenbetrieb Wertstoffwirtschaft (EWW) des Landkreises Südliche Weinstraße mitteilt. HBCD reichert sich in biologischem Gewebe an und hat schädliche Wirkungen auf Organismen.[3][4]
Wärmedämmung wird zu einem Entsorgungsproblem
Die Entsorgung von Verbundsystemen ist in der Tat nicht unproblematisch und ist umso einfacher, je weniger Verklebungen verwendet werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Lebenszyklusbilanz durch die Entsorgung kaum beeinflusst wird, d.h. die Energieeinsparung in der Nutzungsphase übertrifft um ein Vielfaches den Aufwand der Entsorgung. Wird der Dämmstoff nach der Nutzung thermisch verwertet, kann der im Baustoff gespeicherte Energieinhalt genutzt werden.[1]
Quelle: Energie- und Umweltzentrum Algäu
Es ist mittlerweile aufgrund von EU-Vorgaben nichteinmal mehr möglich, einfach so Holz in einem normalen Kaminofen zu verbrennen, dass nebenan im Wald gewachsen ist, obwohl dabei keine giftigen Schadstoffe frei werden, sondern nur das CO2, das kurz zuvor von den Bäumen zum Wachsen gebunden wurde und etwas Asche, die als Dünger genutzt werden kann. Zukünftig müssen Kaminöfen mit speziellen Filtern ausgestattet werden.
Die Behauptung, man könne Dämmplatten im Zweiffelsfall einfach “thermisch” verwerten, also verbrennen, ist daher sehr gewagt. Verbrannt werden kann ohnehin nur Dämmmaterial, das nicht auf mineralischer Basis hergestellt wurde, beispielsweise Styroporplatten. Diese sind jedoch mit giftigen Flammschutzmitteln und schimmel- und algenhemmenden Chemikalien getränkt. Zudem sind sie verputzt, verklebt und verdübelt, was eine Verwertung durchaus erschwert.
Derzeit wird der Dämmstoff noch als “gemischte Bau- und Abbruchabfälle” entsorgt. Ob dies eine angemessene Entsorgungsweise für Kunststoffplatten auf Erdölbasis ist, die mit dem weltweit geächteten Flammschutzmittel Hexabromcyclodecan (HBCD) durchsetzt sind, ist fraglich.
Wenn kleinere Mengen von diesen Dämm-Verbundssystemen verbrannt werden, wird der möglicherweise entstehende Schaden für die Umwelt so gering sein, dass er kaum auffällt. Fallen irgendwann jedoch große Mengen solcher Materialien an (womit zu rechnen ist, wenn die Lebensdauer der aktuell in großen Mengen verbauten Dämmstoffe abgelaufen ist), werden gute Filtersysteme notwendig, um die bei der Verbrennung anfallenden Schadstoffe abzufangen. Wenn schon das Verbrennen von Holz als Gefahr angesehen wird, dürfte die Verbrennung von hochgiftigen Dämmplatten kaum noch möglich sein. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis festgelegt wird, dass man die alte Dämmung nicht mehr so einfach verheizen darf und sie teuer als Sondermüll entsorgen muss. Spätestens, wenn der Abfall als gefährlich eingestuft wird, dürfen Müllverbrennungsanlagen ihn nicht mehr annehmen. Das könnte schon bald sein. Die EU-Chemikalienverordnung REACH untersagt beispielsweise den Einsatz von HBCD ab August 2015. Hersteller von Dämmprodukten haben zwar Ausnahmeregelungen beantragt. Dies verringert jedoch nicht die Gefährlichkeit und damit dürften die Hersteller sich bestenfalls etwas Zeit auf Kosten der nachfolgenden Generationen erkauft haben.[2]
Zum heutigen Zeitpunkt zu behaupten, die Entsorgung alter Dämmungen wird auch zukünftig leicht und billig sein, ist schon sehr fragwürdig.
Es sei angemerkt, dass es nicht meine Absicht ist, die Dämmung von Gebäuden gänzlich zu verteufeln. Je weniger Energie für den Betrieb einer Wohnung notwenig ist, um so besser ist dies zu bewerten. Gegen dicke Wände aus Porotonstein, gegebenenfalls mit Perlitfüllung, und gut isolierenden Fenstern, dürfte beispielsweise eher wenig einzuwenden sein. Ein auf diese Weise gebautes hochwertiges Haus zu bauen, ist jedoch sehr teuer und für Bestandsbauten keine Lösung. Das Anbringen von giftigen Kunststoffdämmplatten auch an Neubauten, ist jedoch nur eine Symptombehandlung, weil kein Geld zur Verfügung steht, neue Gebäude von Gund auf mit hochwertigen Materialien zu bauen. Stattdessen baut man billige dünne Wände und klebt dann Dämmplatten an die Fassaden, deren Lebensdauer bei weitem nicht an die Lebensdauier eines guten Gebäudes heranreicht.
Eine nachhaltige Lösung würde natürlich, wie bereits so oft in diesem Blog erwähnt, ein Geldsystem vorraussetzen, bei dem die Menschen nicht in Armut versinken. So lange ein Handwerker (stark vereinfacht ausgedrückt) acht Stunden arbeiten muss, um sich die Arbeit eines anderen Handwerkers für eine Stunde leisten zu können, wird die Gesellschaft sich keine hochwertigen Gebäude leisten können. Zumindest nicht, ohne Kredite aufzunehmen. Das Geld für Kredite muss aber mit Zins und Zinseszins zurückbezahlt werden, was die Kosten noch weiter in die Höhe treibt. Durch Zins und Zinseszinsen werden Gebäude teurer, aber nicht besser. Anstatt für den Kauf von guten Materialien wird das Geld nämlich benötigt, um den Reichtum von wenigen Menschen zu mehren, die überhaupt keine produktive Leistung für die Gesellschaft erbringen. Finanzhaie mögen zwar viel beschäftig sein und 17 Stunden am Tag Dinge tun, sie produzieren aber nichts und verbringen die Zeit nur damit, Papier zu beschmutzen. Dafür streichen sie dann beachtliche Zinserträge ein, welche sie für das Verleihen von Geld erhalten, das ihnen nicht gehört oder welches möglicherweise sogar bislang noch nicht einmal existierte. Hier wären einige Änderungen am Zins- und Wirtschaftssystem notwendig, damit die Gesellschft tatsächlich in der Lage ist, wirklich nachhaltig und umweltfreundlich zu bauen.
So lange wir allerdings nur die überaus schädlichen Symptome dieser irrsinnigen Wirtschaft mit giftigen Styroporplatten zukleben, wird es keine ausreichenden Notwenigkeit und damit auch keine Bestrebungen geben, etwas am jetzigen System zu ändern. Dann bleibt alles so, wie es ist und das ist schlecht. Mit der heute betriebenen Symptombehandlung unterstützen wird also nur das schädliche System, denn die fatalen Ursachen für das Übel können dann weiter im Verborgenen wüten. Wenn wir also wirklich etwas für die Umwelt tun wollen, dann sollten wir aufhören, die Symptome zu bekämpfen und stattdessen anfangen, uns zu informieren und wirkliche Lösungen anstreben. Lösungen, die die Ursachen der Probleme von Verschwendung und Zerstörung beheben. Wir brauchen Lösungen, die es auch den normalen Menschen ermöglichen, so zu leben und zu bauen, dass sie der Umwelt möglichst nicht schaden. Hierzu muss zuerst der Zwang zu grenzenlosem, exponentiellen Wachstum mit entsprechendem Ressourcenverbrauch beseitigt werden.
Und so lange es Geld nur als Kredit gegen Zins und Zinseszins gibt, wird genau dieser Zwang bestehen und gleichzeitig wird sich der Großteil der Menschen keine hochwertigen und umweltfreundlichen Häuser leisten können, egal wie sehr sie sich dies Wünschen. Solche Umweltschutz-Wünsche lassen sich leider nicht einfach durch Styropordämmplatten erfüllen. Hierfür ist unbedingt ein Geldsystem notwenig, das auf der einen Seite jedem genug Geld für hochwertige Produkte zugesteht (nicht nur einer kleinen Elite von reichen Zinsempfängern) und auf der anderen Seite nicht ständig den Kauf unnötiger Dinge erzwingt, nur um ein bedingungsloses Wirtschaftswachstum zu generieren.
UPDATE (01.10.2016): Styropordämmstoffe nicht mehr akzeptiert
Styropordämmstoffe, die den Flaammschutzhemmer Hexabromcyclododecan (HBCD) enthalten, werden ab dem 1. Oktober 2016 als “gefährlicher Abfall” eingestuft, wie der Eigenbetrieb Wertstoffwirtschaft (EWW) des Landkreises Südliche Weinstraße mitteilt. HBCD reichert sich in biologischem Gewebe an und hat schädliche Wirkungen auf Organismen.[3][4]