Der Mittelstand ist Schuld an der Krise?
Mittlerweile bin ich ja eine Menge Stuss von den etablierten Medien und den sogenannten Experten gewohnt. Zuweilen verschlägt es mir dann doch immer mal wieder die Sprache. Das war zum Beispiel der Fall, als ich auf der Website von Welt Online die Überschrift “Wie die Mittelschicht die Krise ausgelöst hat”[1] las.
Die aktuelle Krise ist kein “Unfall”, sondern eine Entwicklung, die beim gegenwärtigen Finanzsystem zwangsläufig erfolgen muss. Ein Geldsystem, dessen Umlaufsicherung auf Zinsen und Zinseszinsen beruht, weist ein exponentielles Wachstum auf. Da Geld nur als Kredit in die Welt kommt, steht jedem Euro/Dollar/Yen/… Geldvermögen zunächst ein entsprechender Betrag an Schulden gegenüber, dazu kommen die Schulden, die sich aus den Zinsen ergeben. Es muss also permanent mehr Geld zurückgezahlt werden, als der Schuldner geliehen hat. Diese zusätzliche Geld kommt ebenfalls nur als Kredit in die Welt und muss natürlich mit Zinsen zurückgezahlt werden. Dies führt zu einer immer weiter wachsenden Verschuldung, bis die Last nicht mehr getragen werden kann und das System zusammenbricht. An diesem Punkt sind wir nun offensichtlich angekommen.
Bei diesem Geldsystem gehört die Mittelschicht und erst recht die Unterschicht zu den Verlierern, da sie durch die Kosten für die Zinsanteile in den Produkten mehr Geld verliert, als sie durch Zinsgewinne für Guthaben einnimmt. Die Gewinner dieses Systems sind lediglich die Vermögenden, bzw. diejenigen, die die Kontrolle über das Geld haben. Sie können sich immer mehr Sachgüter aneignen, während der Großteil der Bevölkerung überschuldet und in die Armut getrieben wird.
Für die Schäden, die bei dem Raubzug entstehen, müssen die ausgeplünderten auch noch bezahlen. Das Geld für die “Rettung” der Banken muss letztendlich der normale Bürger aufbringen, der dadurch noch weiter bei denen verschuldet wird, die er rettet. Die Menschen, die Opfer dieser menschenverachtenden Politik sind, müssen sich jetzt auch noch anhören, dass sie die Krise ausgelöst haben.
Das ist eine bodenlose Frechheit und die Kommentare zum Artikel zeigen sehr deutlich, was von den Aussagen zu halten ist. Der Staat trägt die Kosten, die der Bürger verursacht? Wenn der Staat sich verschuldet, bleiben die Kosten am Bürger hängen. Denn dieser bezahlt über die Steuern das Geld, das für die Rückzahlung der Schulden aufgewendet werden muss. Der Bürger zahlt also für die Folgen, welche die Handlungen und Entscheidungen der Politiker haben.
UPDATE (07.11.2008):
Auch in der Süddeutschen Zeitung kommt ein Autor zu dem Schluss, dass die Bevölkerung schuld an der Krise ist:
Die aktuelle Krise ist kein “Unfall”, sondern eine Entwicklung, die beim gegenwärtigen Finanzsystem zwangsläufig erfolgen muss. Ein Geldsystem, dessen Umlaufsicherung auf Zinsen und Zinseszinsen beruht, weist ein exponentielles Wachstum auf. Da Geld nur als Kredit in die Welt kommt, steht jedem Euro/Dollar/Yen/… Geldvermögen zunächst ein entsprechender Betrag an Schulden gegenüber, dazu kommen die Schulden, die sich aus den Zinsen ergeben. Es muss also permanent mehr Geld zurückgezahlt werden, als der Schuldner geliehen hat. Diese zusätzliche Geld kommt ebenfalls nur als Kredit in die Welt und muss natürlich mit Zinsen zurückgezahlt werden. Dies führt zu einer immer weiter wachsenden Verschuldung, bis die Last nicht mehr getragen werden kann und das System zusammenbricht. An diesem Punkt sind wir nun offensichtlich angekommen.
Bei diesem Geldsystem gehört die Mittelschicht und erst recht die Unterschicht zu den Verlierern, da sie durch die Kosten für die Zinsanteile in den Produkten mehr Geld verliert, als sie durch Zinsgewinne für Guthaben einnimmt. Die Gewinner dieses Systems sind lediglich die Vermögenden, bzw. diejenigen, die die Kontrolle über das Geld haben. Sie können sich immer mehr Sachgüter aneignen, während der Großteil der Bevölkerung überschuldet und in die Armut getrieben wird.
Für die Schäden, die bei dem Raubzug entstehen, müssen die ausgeplünderten auch noch bezahlen. Das Geld für die “Rettung” der Banken muss letztendlich der normale Bürger aufbringen, der dadurch noch weiter bei denen verschuldet wird, die er rettet. Die Menschen, die Opfer dieser menschenverachtenden Politik sind, müssen sich jetzt auch noch anhören, dass sie die Krise ausgelöst haben.
Was hat der Ausbau von Kinderkrippen mit der Verstaatlichung von Banken gemein? Beide Male trägt der Staat Kosten, die eine verunsicherte Mittelschicht notgedrungen verursachte, aber nicht tragen kann.[1]
Quelle: Welt Online
Das ist eine bodenlose Frechheit und die Kommentare zum Artikel zeigen sehr deutlich, was von den Aussagen zu halten ist. Der Staat trägt die Kosten, die der Bürger verursacht? Wenn der Staat sich verschuldet, bleiben die Kosten am Bürger hängen. Denn dieser bezahlt über die Steuern das Geld, das für die Rückzahlung der Schulden aufgewendet werden muss. Der Bürger zahlt also für die Folgen, welche die Handlungen und Entscheidungen der Politiker haben.
UPDATE (07.11.2008):
Auch in der Süddeutschen Zeitung kommt ein Autor zu dem Schluss, dass die Bevölkerung schuld an der Krise ist:
Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie der Geiz der Käufer eine Deflation entfachen kann.[2]
Süddeutsche Zeitung