Das Ponzi-Schema und das heutige Geldsystem
Ich möchte an dieser Stelle die Geschichte des vor 130 Jahren in Italien geborenen Charles Ponzi zusammenfassen, die ausführlicher bei Wikipedia nachgelesen werden kann, da sie noch heute von großer Bedeutung ist.
Charles Ponzi wurde 1882 in Italien geboren und wanderte mit 2,50 Dollar in die USA ein, wo er zunächst in einem Restaurant arbeitete. Anfangs schlief er dort noch auf dem Boden, konnte sich aber recht bald zum Kellner hocharbeiten. Mit der Ehrlichkeit nahm er es aber nicht so genau und so wurde er nach Betrügereien entlassen. Charles Ponzi zog nach Kanada und fand einen neuen Job, bei dem Ehrlichkeit keine Voraussetzung, ja sogar hinderlich ist: er wurde Bankangestellter. Bei der Bank sah er, wie ein Patron Luigi Zarossi die Kunden mit hohen Zinsen lockte und dann ihre Konten plünderte, als er in finanzielle Schwierigkeiten kam. Mit dem Gewinn setzte sich Zarossi nach Mexiko ab.
Ponzi lebte nun im Haushalt der von Zarossi verlassenen Familie und plante seine Rückkehr in die Vereinigten Staaten. Um die Reise zu finanzieren, suchte er das Büro eines ehemaligen Zarossi-Kunden auf und stellte sich dort unbeobachtet im Namen des Chefs einen Scheck in der Höhe von 423 Dollar aus. Für diesen Betrug wurde Ponzi zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Offensichtlich mussten Menschen, die im Finanzbereich tätig waren, früher wie heute, gut im Beschönigen unschöner Tatsachen sein, denn Ponzi schrieb seiner Familie, dass er eine Stelle als Assistent des Gefängniswärters gefunden habe. Gewiss wären ihm auch zur unschönen Ausbeute durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus schöne Worte wie “Rettungsschirm” oder “Erhöhung der Schlagkraft” eingefallen. Wie dem auch sein, kaum dass er entlassen wurde musste er eine neue Gefängnisstrafe wegen Menschenschmuggels verbüßen. Dort wurde er sogar tatsächlich Assistent des Gefängniswärters, wo er sich mit einem italienischen Gangster anfreundete.
Nach seiner Entlassung verkaufte er mehr schlecht als recht Branchenbücher. Als er von einer Firma aus Spanien eine Anfrage erhielt, kam er auf eine lukrative Idee. Die Firma legte dem Schreiben einen Internationalen Antwortschein bei, der es dem Empfänger ermöglicht, kostenfrei einen Brief zurückzusenden. Diese Scheine waren an den Wert er Währung gekoppelt. Als die europäischen Währungen gegenüber dem Dollar an Wert verloren, konnte man in Europa diese Antwortscheine günstig erwerben und in den USA zu einem vielfachen Preis verkaufen. Die langen Postlaufzeiten und die Bürokratie machten ihm aber einen Strich durch die Rechnung.
Und jetzt beginnt das, was man heute als Pyramidenspiel, Schneballsystem oder auch eben als Ponzi-Schema kennt und was für normale Bürger aus gutem Grund verboten ist: Ponzi warb Kunden an, die in die Antwortscheine investieren sollten. Von dem Geld, das er erhielt, erwarb er aber keine solchen Scheine, sondern behielt das Geld für sich. Wenn jemand seinen Gewinn ausgezahlt haben wollte, zahlte Ponzi das Geld aus, indem er die Investitionen der anderen Kunden dafür aufwendete – es gab ja keine “echten” Gewinne. Die Kunden sahen natürlich nur, dass er offensichtlich vertrauenswürdig ist und so nahm seine Kundschaft stets zu und es wurden immer höhere Beträge investiert. Damit nahm das Pyramidenspiel seinen Lauf und Ponzi wurde reich ohne den Investoren tatsächlich eine Gegenleistung zu bieten. Weil er so vertrauenswürdig war, ließen sich die meisten Menschen ihre “Gewinne” nicht ausbezahlen, sondern investierten sich gleich wieder. Und das ist ein wichtiger Punkt, denn sobald zu viele Menschen auf ihren Anteil bestehen, fällt der Schwindel auf. Da die versprochenen Gewinne nicht real existieren, ist eine Auszahlung nicht möglich.
Irgendwann wurde Ponzi unachtsam und schürte das Misstrauen der Anleger. Dies führte zu Untersuchungen, die den Schwindel letztendlich aufdeckten und Ponzi landete erneut im Gefängnis. Nachdem er entlassen wurde, versuchte er gleich wieder sein Glück mit einem Pyramidenspiel. nach einer Weile flog er wieder auf und durfte erneut den Gang ins Gefängnis antreten.
1949 starb er verarmt in der Armenabteilung eines Krankenhauses.
Auch heute noch gibt es immer wieder betrügerische Versuche, durch Pyramidenspiele reich zu werden. Vor allem das Internet wird gerne genutzt, um viele potentielle Teilnehmer zu erreichen. Für die ersten Teilnehmer mag es sogar möglich sein, große Gewinne einzufahren, aber irgendwann wird das System zusammenbrechen, weil immer neue Investoren gefunden werden müssen, welche die Gewinne der vorhergehenden Teilnehmer bezahlen. Unbegrenzt ist das natürlich nicht möglich. Während die ersten Teilnehmer reich werden, wird die große Masse, die am Schluss noch am Spiel beteiligt ist, den gesamten Einsatz verlieren.
Pyramiden Spiele nach dem Ponzi-Schema sind normalerweise verboten, da sie einen betrügerischen Hintergrund haben. Es gibt aber eine Ausnahme: Das Geldsystem. Auch dieses ist ein Pyramidenspiel, das durch Zins und Zinseszins immer höhere Schulden erzwingt, die nur gedeckt werden können, wenn neue Kredite vergeben werden, wodurch die Schulden weiter steigen. Wie im klassischen illegalen Pyramidenspiel müssen auch im heutigen Finanzsystem immer neue Nachschuldner gefunden werden. Wenn dies nicht mehr möglich ist, bricht das System zusammen. Außerdem kollabiert das System, wenn zu viele Kunden darauf bestehen würden, ihr Buchgeld auf dem Konto als Bargeld ausbezahlt zu bekommen. Banken verleihen nämlich mehr Geld, als sie tatsächlich haben. (Derzeit beträgt der Mindestreservesatz gerade einmal ein Prozent.) Dies werden sie natürlich nicht von ihrem Bankverkäufer erzählt bekommen. Entweder er ist sich dieser Tatsachen selbst nicht bewusst, oder er wird vermeiden, die Wahrheit zu erzählen, schließlich ist er auf neue Kunden angewiesen. Und die würde er mit zu viel Ehrlichkeit nur abschrecken und das System in Gefahr bringen.
Wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem es trotz Verschweigen der unschönen Grundlagen dieses Systems immer schwerer wird, im nötigen Ausmaß neue Nachschuldner zu finden. Diverse Mechanismen wie EFSF und ESM wird die nötige Zwangsverschuldung noch eine Weile ermöglicht, aber irgendwann genügt auch dies nicht mehr. Dann wird das System zusammenbrechen.
Charles Ponzi wurde 1882 in Italien geboren und wanderte mit 2,50 Dollar in die USA ein, wo er zunächst in einem Restaurant arbeitete. Anfangs schlief er dort noch auf dem Boden, konnte sich aber recht bald zum Kellner hocharbeiten. Mit der Ehrlichkeit nahm er es aber nicht so genau und so wurde er nach Betrügereien entlassen. Charles Ponzi zog nach Kanada und fand einen neuen Job, bei dem Ehrlichkeit keine Voraussetzung, ja sogar hinderlich ist: er wurde Bankangestellter. Bei der Bank sah er, wie ein Patron Luigi Zarossi die Kunden mit hohen Zinsen lockte und dann ihre Konten plünderte, als er in finanzielle Schwierigkeiten kam. Mit dem Gewinn setzte sich Zarossi nach Mexiko ab.
Ponzi lebte nun im Haushalt der von Zarossi verlassenen Familie und plante seine Rückkehr in die Vereinigten Staaten. Um die Reise zu finanzieren, suchte er das Büro eines ehemaligen Zarossi-Kunden auf und stellte sich dort unbeobachtet im Namen des Chefs einen Scheck in der Höhe von 423 Dollar aus. Für diesen Betrug wurde Ponzi zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Offensichtlich mussten Menschen, die im Finanzbereich tätig waren, früher wie heute, gut im Beschönigen unschöner Tatsachen sein, denn Ponzi schrieb seiner Familie, dass er eine Stelle als Assistent des Gefängniswärters gefunden habe. Gewiss wären ihm auch zur unschönen Ausbeute durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus schöne Worte wie “Rettungsschirm” oder “Erhöhung der Schlagkraft” eingefallen. Wie dem auch sein, kaum dass er entlassen wurde musste er eine neue Gefängnisstrafe wegen Menschenschmuggels verbüßen. Dort wurde er sogar tatsächlich Assistent des Gefängniswärters, wo er sich mit einem italienischen Gangster anfreundete.
Nach seiner Entlassung verkaufte er mehr schlecht als recht Branchenbücher. Als er von einer Firma aus Spanien eine Anfrage erhielt, kam er auf eine lukrative Idee. Die Firma legte dem Schreiben einen Internationalen Antwortschein bei, der es dem Empfänger ermöglicht, kostenfrei einen Brief zurückzusenden. Diese Scheine waren an den Wert er Währung gekoppelt. Als die europäischen Währungen gegenüber dem Dollar an Wert verloren, konnte man in Europa diese Antwortscheine günstig erwerben und in den USA zu einem vielfachen Preis verkaufen. Die langen Postlaufzeiten und die Bürokratie machten ihm aber einen Strich durch die Rechnung.
Und jetzt beginnt das, was man heute als Pyramidenspiel, Schneballsystem oder auch eben als Ponzi-Schema kennt und was für normale Bürger aus gutem Grund verboten ist: Ponzi warb Kunden an, die in die Antwortscheine investieren sollten. Von dem Geld, das er erhielt, erwarb er aber keine solchen Scheine, sondern behielt das Geld für sich. Wenn jemand seinen Gewinn ausgezahlt haben wollte, zahlte Ponzi das Geld aus, indem er die Investitionen der anderen Kunden dafür aufwendete – es gab ja keine “echten” Gewinne. Die Kunden sahen natürlich nur, dass er offensichtlich vertrauenswürdig ist und so nahm seine Kundschaft stets zu und es wurden immer höhere Beträge investiert. Damit nahm das Pyramidenspiel seinen Lauf und Ponzi wurde reich ohne den Investoren tatsächlich eine Gegenleistung zu bieten. Weil er so vertrauenswürdig war, ließen sich die meisten Menschen ihre “Gewinne” nicht ausbezahlen, sondern investierten sich gleich wieder. Und das ist ein wichtiger Punkt, denn sobald zu viele Menschen auf ihren Anteil bestehen, fällt der Schwindel auf. Da die versprochenen Gewinne nicht real existieren, ist eine Auszahlung nicht möglich.
Irgendwann wurde Ponzi unachtsam und schürte das Misstrauen der Anleger. Dies führte zu Untersuchungen, die den Schwindel letztendlich aufdeckten und Ponzi landete erneut im Gefängnis. Nachdem er entlassen wurde, versuchte er gleich wieder sein Glück mit einem Pyramidenspiel. nach einer Weile flog er wieder auf und durfte erneut den Gang ins Gefängnis antreten.
1949 starb er verarmt in der Armenabteilung eines Krankenhauses.
Auch heute noch gibt es immer wieder betrügerische Versuche, durch Pyramidenspiele reich zu werden. Vor allem das Internet wird gerne genutzt, um viele potentielle Teilnehmer zu erreichen. Für die ersten Teilnehmer mag es sogar möglich sein, große Gewinne einzufahren, aber irgendwann wird das System zusammenbrechen, weil immer neue Investoren gefunden werden müssen, welche die Gewinne der vorhergehenden Teilnehmer bezahlen. Unbegrenzt ist das natürlich nicht möglich. Während die ersten Teilnehmer reich werden, wird die große Masse, die am Schluss noch am Spiel beteiligt ist, den gesamten Einsatz verlieren.
Pyramiden Spiele nach dem Ponzi-Schema sind normalerweise verboten, da sie einen betrügerischen Hintergrund haben. Es gibt aber eine Ausnahme: Das Geldsystem. Auch dieses ist ein Pyramidenspiel, das durch Zins und Zinseszins immer höhere Schulden erzwingt, die nur gedeckt werden können, wenn neue Kredite vergeben werden, wodurch die Schulden weiter steigen. Wie im klassischen illegalen Pyramidenspiel müssen auch im heutigen Finanzsystem immer neue Nachschuldner gefunden werden. Wenn dies nicht mehr möglich ist, bricht das System zusammen. Außerdem kollabiert das System, wenn zu viele Kunden darauf bestehen würden, ihr Buchgeld auf dem Konto als Bargeld ausbezahlt zu bekommen. Banken verleihen nämlich mehr Geld, als sie tatsächlich haben. (Derzeit beträgt der Mindestreservesatz gerade einmal ein Prozent.) Dies werden sie natürlich nicht von ihrem Bankverkäufer erzählt bekommen. Entweder er ist sich dieser Tatsachen selbst nicht bewusst, oder er wird vermeiden, die Wahrheit zu erzählen, schließlich ist er auf neue Kunden angewiesen. Und die würde er mit zu viel Ehrlichkeit nur abschrecken und das System in Gefahr bringen.
Wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem es trotz Verschweigen der unschönen Grundlagen dieses Systems immer schwerer wird, im nötigen Ausmaß neue Nachschuldner zu finden. Diverse Mechanismen wie EFSF und ESM wird die nötige Zwangsverschuldung noch eine Weile ermöglicht, aber irgendwann genügt auch dies nicht mehr. Dann wird das System zusammenbrechen.