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Ist das Geld auf der Bank sicher?

Auf der Bank ist das Geld sicher. Das Geld geht auf der Bank nicht verloren und Einbrecher haben es auch schwer. Könnte man zumindest meinen. Dies ist aber nicht der Fall. Das Geldsystem ist sehr komplex und auch Geldinstitute können in finanzielle Schwierigkeiten geraten und ihren Verpflichtungen möglicherweise nicht mehr nachkommen.
Ein großes Problem stellen sogenannte Bankruns dar. Von einem Bankrun spricht man, wenn sehr viele Menschen gleichzeitig ihre Ersparnisse in Bar abheben möchten. Dann wird deutlich, dass die Banken überhaupt nicht über genügend Bargeld verfügen, um allen Ansprüchen Gerecht zu werden. Im Rahmen der Geldschöpfung bei den Kreditvergaben können Banken nämlich mehr Geld verleihen als sie selbst besitzen. Geschäftsbanken müssen in Europa derzeit lediglich eine Mindestreserve in Zentralbankgeld von einem Prozent halten. Bei einer Kreditvergabe wird also in der Regel neues Geld erschaffen, das jedoch nur als Buchgeld existiert und nicht als Bargeld. Wenn nun zu viele Menschen gleichzeitig ihr virtuelles Buchgeld als physisches Bargeld ausgezahlt bekommen möchten, fliegt der Bluff auf.

Johny auf der Bank

Um Bankkunden im Falle finanzieller Problemen einzelner Geldinstitute vor dem Verlust ihrer gesamten Ersparnisse zu schützen, gibt es gesetzliche und freiwillige Einlagensicherungsfonds. Der Schutzumfang der gesetzlichen Einlagensicherung beläuft sich auf eine Höhe von 100.000 Euro je Bank und Einleger. Wenn jemand eine größere Summe für sein Alter auf der Bank angespart hat, muss er damit rechnen, im Falle einer Zahlungsunfähigkeit der Bank den über 100.000 Euro hinausgehenden Betrag zu verlieren.
Sollten viele Geldinstitute gleichzeitig in Zahlungsschwierigkeiten geraten, dann werden auch die 100.000 Euro nicht mehr gesichert sein.

Der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. hatte die Einlagen natürliche Personen, rechtsfähige Stiftungen und Gesellschaften bürgerlichen Rechts bislang über die gesetzlichen Einlagenfonds hinaus mit bis zu 5 Millionen Euro gesichert. Diese Summe wird nun stufenweise bis zum Jahr 2030 auf 1 Millionen Euro reduziert.

Diese Reduzierung der Leistung als Stärkung der Zukunftsfähigkeit des Einlagensicherungsfonds zu bezeichnen, wie es mir in einem Schreiben einer Bank mitgeteilt wurde, ist durchaus eine kreative Auslegung der Situation. Es erscheint naheliegend, dass in Bankenkreisen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von finanziellen Problemen der Geldinstitute gerechnet wird. Mit zunehmendem Umfang an drohenden Ausfällen und damit auch zunehmenden Sicherungspflichten durch die Fonds, muss die auszuzahlende Summe für den Einzelnen beschränkt werden, um sicherzustellen, dass der Fonds seinerseits zahlungsfähig bleibt.


Passend hierzu:
Ein neuer Bankencrash hat gestern in den USA begonnen mit Bank-Runs, Zwangsschließungen durch die US-Aufsichtsbehörden und allem, was dazugehört. Die US-Medien sprechen bereits vom größten Bankenzusammenbruch seit der globalen Finanzkrise! Die ersten Auswirkungen in Europa sehen wir auch schon!

Die Details gibt es in folgendem Video von Alexander Raue:

Bank-Run löst größten Banken-Crash seit Finanzkrise aus!


Weiterführende Informationen:

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