Wir sind reich … zumindest statistisch gesehen
Nachfolgend ein Beispiel, wie die Medien die Sachverhalte verdrehen:
Die Aussage ist gewiss nicht grundlegend falsch. Es klingt aber, als wäre die deutsche Bevölkerung im Großen und Ganzen sehr wohlhabend. Tatsächlich ist es aber so, dass nur wenige Menschen sehr reich und dafür viele arm sind. 10 Prozent der Menschen in Deutschland besitzen etwa 50 Prozent der Vermögen. Die “unteren” 50 Prozent der Menschen müssen sich 4 Prozent der Vermögen teilen. Nachfolgende Grafik[2] und auch weitere Armuts- und Reichtums-Berichte, wie etwa der Bericht von 2009 der Stadt Herten[3] zeigen deutlich die Tendenzen:
Im Durchschnitt nehmen die Geldvermögen natürlich zu, da die Geldmenge aufgrund von Zins und Zinseszins exponentiell anwächst. Dieses Geld muss auch irgendwo sein – und zwar bei denen, die aufgrund bereits vorhandener großer Kapitalvermögen hohe Zinseinnahmen erhalten. Diese Zinseinnahmen der Vermögenden müssen durch Arbeit und Verschuldung von denen erbracht werden, die ihrerseits über keine großen Vermögen verfügen. Es handelt sich hier um eine Geldumverteilung von den Fleißigen zu den Reichen. man sagt auch “die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander”. Das viele Geld, von dem berichtet wird, ist tatsächlich vorhanden, aber es ist auch sehr ungleich verteilt. Weniger irreführend wäre die Aussage: “die meisten Deutschen sind relativ arm, nur eine kleine Gruppe ist so wohlhabend, dass die Deutschen im Gesamten über ein großes Vermögen verfügen”.
Der Unterschied zwischen der zitierten Überschrift und meiner Formulierung wird deutlich, wenn man folgendes Gedankenexperiment nachvollzieht: Die Überschrift besagt, dass die Deutschen reich sind. Man kann (und soll?) es so verstehen, dass jeder deutsche Bürger reich ist. Wenn man es so versteht, kann man also eine beliebige Person aus der Menge herausnehmen und sie wird reich sein, wenn sie ein deutscher Staatsbürger ist, da die Deutschen ja reich sind. Diese Person wird somit kein Problem haben, eine größere Investition, wie etwa ein Hauskauf, vom eigenen verfügbaren Vermögen zu bezahlen. Tatsächlich ist es aber so, dass man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (über 50 Prozent) eine Person erwischt, die bei weitem nicht genug Geld haben wird, die also nicht reich ist. Man sollte also davon absehen, eine Überschrift so zu formulieren, dass sie klingen, als wären alle Menschen im Land reich, wenn doch das Gegenteil der Fall ist. Im Durchschnitt mögen zwar alle reich sein, aber tatsächlich sind es nur ganz wenige wirklich.
Einer der vielen Arbeitslosengeld-Empfänger wird sich nicht darauf berufen können, dass er im Durchschnitt reich ist, wenn er beim Autohändler einen Lamborghini kaufen möchte. Beim Verkaufsgespräch kommt es ganz konkret darauf an, dass er selbst über die Mittel verfügt und nicht andere in einer Gruppe, die gemittelt wird. Da genügt es nicht, wenn es nur statistisch so klingt, als wäre er wohlhabend, er muss es auch sein.
Deutsche reich wie nie: Private horten weiter Geldvermögen[1]
Quelle: T-Online
Die Aussage ist gewiss nicht grundlegend falsch. Es klingt aber, als wäre die deutsche Bevölkerung im Großen und Ganzen sehr wohlhabend. Tatsächlich ist es aber so, dass nur wenige Menschen sehr reich und dafür viele arm sind. 10 Prozent der Menschen in Deutschland besitzen etwa 50 Prozent der Vermögen. Die “unteren” 50 Prozent der Menschen müssen sich 4 Prozent der Vermögen teilen. Nachfolgende Grafik[2] und auch weitere Armuts- und Reichtums-Berichte, wie etwa der Bericht von 2009 der Stadt Herten[3] zeigen deutlich die Tendenzen:
Verteilung des Nettovermögens in Deutschland im Jahre 2003[2]
Im Durchschnitt nehmen die Geldvermögen natürlich zu, da die Geldmenge aufgrund von Zins und Zinseszins exponentiell anwächst. Dieses Geld muss auch irgendwo sein – und zwar bei denen, die aufgrund bereits vorhandener großer Kapitalvermögen hohe Zinseinnahmen erhalten. Diese Zinseinnahmen der Vermögenden müssen durch Arbeit und Verschuldung von denen erbracht werden, die ihrerseits über keine großen Vermögen verfügen. Es handelt sich hier um eine Geldumverteilung von den Fleißigen zu den Reichen. man sagt auch “die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander”. Das viele Geld, von dem berichtet wird, ist tatsächlich vorhanden, aber es ist auch sehr ungleich verteilt. Weniger irreführend wäre die Aussage: “die meisten Deutschen sind relativ arm, nur eine kleine Gruppe ist so wohlhabend, dass die Deutschen im Gesamten über ein großes Vermögen verfügen”.
Der Unterschied zwischen der zitierten Überschrift und meiner Formulierung wird deutlich, wenn man folgendes Gedankenexperiment nachvollzieht: Die Überschrift besagt, dass die Deutschen reich sind. Man kann (und soll?) es so verstehen, dass jeder deutsche Bürger reich ist. Wenn man es so versteht, kann man also eine beliebige Person aus der Menge herausnehmen und sie wird reich sein, wenn sie ein deutscher Staatsbürger ist, da die Deutschen ja reich sind. Diese Person wird somit kein Problem haben, eine größere Investition, wie etwa ein Hauskauf, vom eigenen verfügbaren Vermögen zu bezahlen. Tatsächlich ist es aber so, dass man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (über 50 Prozent) eine Person erwischt, die bei weitem nicht genug Geld haben wird, die also nicht reich ist. Man sollte also davon absehen, eine Überschrift so zu formulieren, dass sie klingen, als wären alle Menschen im Land reich, wenn doch das Gegenteil der Fall ist. Im Durchschnitt mögen zwar alle reich sein, aber tatsächlich sind es nur ganz wenige wirklich.
Einer der vielen Arbeitslosengeld-Empfänger wird sich nicht darauf berufen können, dass er im Durchschnitt reich ist, wenn er beim Autohändler einen Lamborghini kaufen möchte. Beim Verkaufsgespräch kommt es ganz konkret darauf an, dass er selbst über die Mittel verfügt und nicht andere in einer Gruppe, die gemittelt wird. Da genügt es nicht, wenn es nur statistisch so klingt, als wäre er wohlhabend, er muss es auch sein.