Berichte

Wenn sich Arbeit wieder lohnt

Open Source, Open Office, OpenStreetMap. Das sind Begriffe, die der ein oder andere zumindest schon einmal gehört hat. Doch was hat es damit auf sich? Nun, bei Open-Source-Programmen handelt es sich um Software, deren Quelltext in einer für Menschen lesbaren Form vorliegt. Dieser Quelltext darf von jedem beliebig verändert und weitergegeben werden. Aus dem Quelltext kann ein Programm in binärer, also für Maschinen verständlicher Form erzeugt werden, das anschließend von einem Computer ausgeführt werden kann.


Was ist OpenSource?

Der Webbrowser, den Sie zum Betrachten dieser Seite verwenden, ist ein Beispiel dafür. Er wurde von Programmierern in Form eines Quelltextes geschrieben und dann mittels eines sogenannten Compilers in eine binäre Form übersetzt, die jetzt von Ihrem Computer ausgeführt wird, so dass Sie komfortabel im Internet surfen können. Sollten Sie den Browser von Microsoft, den Internet Explorer, verwenden, haben Sie keine (rechtliche) Möglichkeit, den Quelltext einzusehen, zu verändern und nach eigenem Belieben weiterzugeben. Es liegt alleine in der Hand des Konzernes, welche Funktionen der Browser bietet und zu welchen Bedingungen diese genutzt werden dürfen. Verwenden Sie gerade beispielsweise den Firefox-Browser, werden Sie zunächst keine großen Unterschiede merken. Auch er zeigt Ihnen die Webseiten an, die Sie besuchen. Ober das nun besser oder schlechter als der Internet Explorer kann, soll an dieser Stelle außer Acht gelassen werden – das ist letztendlich eine Glaubensfrage. Im Gegensatz zum Internet Explorer kann allerdings jeder den Quelltext des Firefox-Browsers einsehen und modifizieren. Fehler können dadurch schnell gefunden und behoben werden und neue Funktionen lassen sich hinzufügen. Eine Abhängigkeit von einem großen Konzern entfällt.
Ein anderes Beispiel ist Office. Sie können das Produkt von Microsoft verwenden, sofern Sie sich die Lizenzgebühren leisten können. Aber auch dann werden Sie nur die Funktionen nutzen können, die Microsoft vorgibt und müssen sich – bezüglich der Verwendung, der Weitergabe und Sicherungskopien – an die Bedingungen des Konzerns halten. Wenn Sie eine Kopie der Software anfertigen, für den Fall, dass die Original-CD verloren geht oder beschädigt wird, machen Sie sich strafbar. Sie dürfen das Produkt auch gewöhnlich nur auf einem Rechner installieren. Sollten Sie abwechselnd an einem Bürorechner und unterwegs an einem Notebook arbeiten, müssen Sie gewöhnlich zwei Lizenzen erwerben, auch wenn Sie nei beide Rechner gleichzeitig verwenden. Den Quelltext betrachten oder gar ändern dürfen Sie sowieso nicht. Ok, vielleicht wollen Sie den Quelltext nicht anpassen. Aber andere Benutzer würden das gerne, doch dürfen sie es natürlich ebenfalls nicht. Anders sieht die Sache bei Open Office aus. Hier müssen Sie keine Lizenzgebühren bezahlen, können den Quelltext einsehen und verändern. Wenn Sie möchten, können sie das Produkt auf einem dutzend Rechnern gleichzeitig installieren. Es gibt keine Nutzungsbeschränkungen, keine Zahlungsverpflichtungen und keine Lizenzgebühren.

Eine Software nach eigenem belieben verwenden, kopieren und verändern – und das ohne etwas dafür zu bezahlen! Das ist eine schöne Vorstellung, nicht wahr? Aber wer programmiert und verbessert denn Software, wenn er nicht einmal eine Gegenleistung dafür bekommt? Der muss ja schön blöd sein …

Wirklich? Nicht unbedingt. Der Programmierer erhält zwar keine Gegenleistung in Form von Geld, jedoch werden auch andere Menschen an der Software mitwirken. Deren Arbeit kann dann der Programmierer wiedreum selbst unentgeldlich nutzen. Es wird quasi in Arbeitszeit bezahlt. Ich verwende meine Zeit, um für andere etwas zu entwickeln und zu realisieren und andere geben ihre Arbeitszeit, um etwas zu programmieren, das ich nutzen kann. Das ist kein schlechter Tausch – zumal auch alle anderen Menschen davon profitieren, selbst wenn sie nichts zum Projekt beitragen (können). Da die Software ja zur Verfügung steht, kann sie auch genutzt werden.


Die wahre Steuerbelastung

Wenn sie 10 Stunden arbeiten gehen und ein Bruttogehalt von 100 Euro dafür bekommen, werden direkt einige Abzüge fällig, die an den Staat und an Versicherungen gehen. Der Staat benötigt viel Geld, um Zinsen für die Staatsverschuldung zu bezahlen. Davon profitieren nur wenige. Das Geld wird dadurch von den weniger wohlhabenden Menschen zu den reichsten Menschen der welt umverteilt. Keine unterstützenswerter Prozess. Ein anderer Teil des Geldes, das vom Gehalt an den Staat wandert wird für Aktivitäten verwendet, die nicht unbedingt zu begrüßen sind. Zum Beispiel, um Israel U-Boote und Kriegsschiffe zu schenken und um Krieg zu führen oder die Überwachung der Bevölkerung auszubauen. Was dann noch übrig bleibt, wird für Sozialleistungen verwendet – das ist immerhin zu begrüßen. Jedoch hat man keinen Einfluss darauf, was mit dem Geld geschieht. Vom Gehalt ist es auf jeden Fall abgezogen. 40 Prozent und mehr sind nicht ungewöhnlich. Bleiben noch 60 Euro. Wenn sie dafür etwas kaufen, eine Software beispielsweise, fallen noch einmal Steuern an. Der Austausch von Leistungen wird in Deutschland mit 19 Prozent besteuert, sofern nicht der ermäßigte Steuersatz gilt.[1] Entsprechend sind noch einmal 11,40 Euro zu bezahlen. Damit erhält man von den erarbeiteten 100 Euro ein Produkt für knapp 50 Euro. Bei der Herstellung des Produktes sind jedoch auch schon Steuern bezahlt worden, die natürlich eingepreist worden sind, beispielsweise für die Waren, die für die Produktion nötig waren und so weiter. Letztendlich bekommt man für 100 erarbeitete Euro bestenfalls einen gegenwert von 20 bis 30 Euro. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum ein Handwerker 8 Stunden arbeiten muss, um sich einen anderen Handwerker einen Stunde lang leisten zu können, obwohl beide etwa das gleiche Einkommen haben? Hier finden sie eine Beispielrchnung: http://hartgeld.com/filesadmin/pdf/Anonymus-DieWahreSteuerbelastung.pdf


Tauschhandel

Wenn für den Warenaustausch Geld verwendet wird, ist das mit hohen Verlusten verbunden. Tauscht man Waren oder Arbeitszeit direkt aus, entfällt dies. Würden die Handwerker ihre Arbeitsleistung ohne Geld austauschen, dann müsste der eine Handwerker nicht 8 Stunden arbeiten, um sich einen anderen Handwerker 1 Stunde lang leisten zu können. Es würde genügen wenn er im Gegenzug 1 Stunde beim Anderen arbeitet: 1 Stunde für 1 Stunde. Das ist fair. Dann hätte jeder seine Reparaturen erledigt und 7 Stunden frei. Da Arbeitsleistung jedoch gegen Geld weitergegeben wird, gehen beide die restlichen 7 Stunden weitgehend für das Finanzsystem arbeiten.

Zurück zur freien Software: Tauscht man die Produkte unentgeldlich aus, profitieren alle beteiligten davon – jeder erhält viel für wenig. Lediglich die Parasiten der Gesellschaft, diejenigen, die durch Zinsen von der Arbeitsleistung anderer leben, kommen zu kurz. Sie werden an den Geschäften nicht beteiligt. Aber warum sollten sie auch? Sie tragen ja nichts für die Gesellschaft bei.


Weiterführende Informationen:

Open Office
OpenStreetMap
Linux


Literaturverzeichnis:
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