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Wenn Finanzproduktverkäufer Sicherheiten bieten müssen

Wer mehr Geld hat, als er im Moment benötigt, beispielsweise weil er gerade für den verlorenen Job eine Abfindung erhalten hat, kann dies bei einer Bank anlegen. Gerade das Geld aus einer Abfindung infolge eines Arbeitsplatzverlustes sollte natürlich sicher angelegt werden weil man es wahrscheinlich in anstehenden Notzeiten benötigen wird, wenn man nicht schnell eine neue bezahlte Arbeit findet.
Wenn man sich nun bei einer Bank mit einem Finanzproduktverkäufer (oftmals auch fälschlich Bankberater genannt) unterhält, wird dieser einem versichern, dass die von ihm vorgeschlagenen Anlagen absolut sicher sind. Er möchte schließlich Finanzprodukte verkaufen, beziehungsweise das Geld des potentiellen Kunden für die Bank erhalten. Risiken werden gerne ausgeblendet. Die Frage, was wäre, wenn die Bank Pleite geht, wird kaum ein Finanzproduktverkäufer mit den Worten “Tja, Pech gehabt, dann ist das Geld weg :)” beantworten, sondern eher versichern, dass das Geldinstitut nur Gewinne macht und total super-plus-gut zukunftssicher ist.
Interessant dürfte es werden, wenn der Kunde sich diese Aussage schriftlich bestätigen und vom Finanzproduktverkäufer unterschreiben lässt. Darauf wird wohl kein Verkäufer einer Bank eingehen. Wenn man den Verkäufer dann noch nach Sicherheiten fragt, die er bieten kann, wird er wohl recht verdutzt aus seinem schicken Anzug mit adretter Krawatte blicken. Dabei ist diese Frage eigentlich recht naheliegend. Wer bei einer Bank einen Kredit aufnehmen möchte, wird schließlich auch entsprechende Sicherheiten vorweisen müssen. Ein Haus, ein Auto, oder was auch immer. Dementsprechend ist es naheliegend, dass auch die Bank, beziehungsweise der Finanzproduktverkäufer Sicherheiten bieten sollte, wenn ein Kunde dem Bankinstitut Geld zur Verfügung stellt. Denn im Prinzip erhält die Bank vom Kunden einen Kredit, wenn jemand Geld bei der Bank einzahlt. Da sollte man schon die Frage stellen dürfen, mit welchen Gütern der Finanzproduktverkäufer haftet. Hat er ein Haus, ein Auto oder ein Boot, mit dem er den Bankkunden entschädigen kann, wenn die Bank das ihr geliehene Geld nicht mehr zurückzahlen kann?
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