„Bis auf Weiteres beansprucht die Regierung der Vereinigten Staaten die Kontrolle über die Informationen für sich“, hieß es auf der Website.[1]
Quelle: Focus
Nun ist es so, dass das ausgerechnet eine Forschungseinrichtung des amerikanische Militärs das Internet einst so konstruierte, dass nicht die komplette Infrastruktur ausfällt, wenn der Feind teile des Systems zerstört. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Rechnern sind redundant angelegt und die Informationen können auf vielen verschiedenen Rechnern rund um die Welt verteilt sein. Wird eine Verbindung unterbrochen, können die angeschlossenen Geräte über andere Verbindungen weiter miteinander kommunizieren. Fällt ein Rechner aus, kann er von anderen Rechnern ersetzt werden, welche die gleichen Informationen bereitstellen.
Genau diese wesentliche Eigenschaft des Internets wird der amerikanischen Regierung nun zum Verhängnis. Die amerikanische Regierung mag die Kontrolle über Waffen jeglicher Art zwar für sich beanspruchen, aber die Daten sind mittlerweile auf unzähligen weiteren Rechnern verteilt. Der Student kann die Pläne zwar von seinem Rechner löschen, aber dadurch werden sie nicht aus dem Internet verschwinden. Und je mehr die Regierung versucht, die Verbreitung zu verhindern, um so bekannter werden die Pläne. Der Streisand-Effekt lässt grüßen. Wenn das nicht die Ironie des Schicksals ist.
Nun gut, hier wird die Regierung wohl eine Niederlage einstecken müssen, aber die Waffenkammer der amerikanischen Militärs ist ohnehin gut gefüllt. Da kommt es auf die Exklusivrechte auf Besitz und Verwendung einer Plastikpistole mehr oder weniger auch nicht an. Die amerikanische Regierung ist in unzählige Kriege auf der Welt verwickelt. Von Pistolen über Panzerfäuste, Geschosse aus abgereichertem hochgiftigem und radioaktiv strahlendem Uran bis hin zu Nuklearsprengköpfen mit verheerender Zerstörungskraft, wird so ziemlich alles an Waffen in deren Arsenal zu finden sein, das sich eignet, möglichst viel Schaden anzurichten.

Überhaupt wirkt die Debatte um die Druckvorlagen für Pistolen etwas scheinheilig, bedenkt man, dass in amerikanischen Supermärkten halbautomatische Sturmgewehre in den Regalen zwischen überzuckerten Getränken und Unterhaltungselektronik stehen. Dazu natürlich auch reichlich Munition und Zubehör.