Berichte

Trinken Sie dieses Wasser und Sie werden strahlen …

Nuklearer Brennstoffkreislauf
Nuklearer Brennstoffkreislauf[1]
… aber nicht vor Glück!

Zur Erzeugung von Strom mittels Atomkraftwerke, wird ein Energieträger benötigt, und zwar Uran. Das Uran wird sowohl im Tage- als auch im Untertagebau gefördert, anschließend angereichert und zu Kernbrennstoff verarbeitet. Nach der Verwendung des Brennstoffes im Kernkraftwerk wird der abgebrannte Kernbrennstoff zu einer Wiederaufarbeitungsanlage oder in ein Endlager gebracht.
Der Bau und Betrieb von Atomkraftwerken versprach in den 60er- und 70er-Jahren ein gigantisches Geschäft zu werden und unvorstellbare Gewinne abzuwerfen, sofern man nicht die Kosten für eine umfassende Versicherung oder gar die Endlagerung einkalkuliert.[2]
Das Problem mit der Versicherung war recht einfach zu lösen: Die Betreiber von Kernkraftwerken müssen eine Deckungsvorsorge leisten, das heißt, bei einem Schadensfall eine bestimmte, zuvor festgelegte Summe bereitstellen. Darüber hinaus haften sie, bzw. der Mutterkonzern mit ihrem gesamten Vermögen. Das Versicherungsprinzip selbst eignet sich für Atomkraftwerke nur bedingt, da sich die Versicherungsprämie für extrem seltene Zwischenfälle, die ein großes Ausmaß erreichen, nicht festlegen lässt. Die Deckungsvorsorge wurde 2002 von umgerechnet 256 Millionen Euro auf 2,5 Milliarden Euro angehoben (wovon 256 Millionen Euro über eine Haftpflichtversicherung bei den allgemeinen Versicherungsgesellschaften gedeckt sind), für darüber hinausgehende Beträge haften Betreiber und Muttergesellschaften nach wie vor mit dem gesamten Vermögen. Dadurch ist keineswegs sichergestellt, dass alle auftretenden Schäden ersetzt werden. Lediglich Schäden bis 2,5 Milliarden Euro zuzüglich die Summe, die Betreiber und Mutterkonzerne aufbringen können. Eine Versicherung wird keinem Kernkraftwerksbetreiber anbieten können, für eine bestimmte Prämie im Schadensfall sämtliche anfallenden Kosten zu ersetzen. Das Risiko ist weder kalkulierbar, noch finanzierbar wenn der schlimmste Fall eintrifft.[3]
Das zweite finanzielle Problem, welches die Kostenrechnung empfindlich stören würde, ist die Endlagerung für die nächsten zigtausend Jahre. Auch hier wurde eine Lösung gefunden: Für die Abfälle sind weder die Bau- noch die Betreiberfirmen zuständig, sondern der Staat.[2]


Wohin mit dem radioaktiven Müll?
Wohin mit dem radioaktiven Müll? Darauf kann niemand eine zufriedenstellende Antwort liefern. Eine Lösung sind Salzbergwerke, wie etwa der Schacht Asse bei Wolfenbüttel. Hin und wieder kann man den Medien dann Aussagen wie diese entnehmen:

Im maroden Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel ist eine Decke zwischen zwei Kammern in mehr als 500 Meter Tiefe eingestürzt.[4]

Quelle: Hamburger Abendblatt

Weiter schreibt die Hamburger Abendzeitung, dass keine Gefahr akute Gefahr bestehe. Möglicherweise soll diese Beschwichtigung beruhigen. Kurzfristig gedacht besteht vermutlich sogar tatsächlich keine Gefahr. Langfristig sieht die Sache jedoch anders aus. Einstürzende Decken deuten auf Verschiebungen hin: Das Bergwerk wird zermalmt. Darüber hinaus treten immer größere Mengen an Wasser in das Bergwerk ein. Das Wasser wird das Bergwerk fluten und dabei radioaktive Stoffe aufnehmen. Die Abschottungen werden vom Bergdruck früher oder später zerstört sein und das Wasser wieder aus dem Bergwerk austreten und den Weg nach oben finden, wo es schließlich im Grundwasserstrom ankommt. Dort wird es die Trinkwasserbrunnen verunreinigen. Wird das Wasser von Lebewesen aufgenommen, können selbst kleine Mengen der vom Wasser aufgenommenen, radioaktiven Isotope im Körper verehrende Schäden anrichten, indem sie den Körper über einen großen Zeitraum von innen verstrahlen.

Die mit geringen Mengen von Caesium 137 verstrahlten aus der Nähe von Hiroshima und Nagasaki haben zum Teil die fürchterlichsten Schicksale von allen gehabt. Entsetzliche Schmerzen – Gliedmaßen faulen ab, müssen amputiert werden, Organe entfernt. Mehrere Krebse entwickeln sich zur gleichen Zeit. Wer das überlebt, ist noch schlimmer dran. Es gibt Fälle, wo Menschen 15 Jahre lang entsetzlich litten, bevor der Tod sie erlöste.
Wer mit Cäsium 137 verstrahlt wird, speziell mit kleinen Mengen, so dass er nicht schnell stirbt, wird die Gefolterten von Abu Ghraib und von Guantánamo beneiden.“[2]

Quelle: Karl Weiss


Weiterführende Artikel:

Entsorgung – xy ungelöst
Atommüll Endlager Info: Wie gefährlich sind Plutonium und Co.


Literaturverzeichnis:
[2]
Ob die Decke über Ihnen einstürzt?; Karl Weiss; http://karlweiss.twoday.net/stories/5990650/; 13.10.2009
[3]
Sind die deutschen Kernkraftwerke ausreichend versichert ?; Joachim Grawe; http://energie-fakten.de/pdf/recht-versicherung.pdf; 12.09.2003
[4]
Decke im Atomlager stürzt ein - aber "keine akute Gefahr"; Ludger Fertmann; http://www.abendblatt.de/region/norddeutschland/article1221301/Decke-im-Atomlager-stuerzt-ein-aber-keine-akute-Gefahr.html; 09.10.2009
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