Stevia – eine süße Pflanze
Im Artikel Kritik statt Lösungsvorschläge schrieb ich am 25. Februar 2009, dass das seit Jahrhunderten bekannte Süßkraut (Stevia rebaudiana) als gesunder Ersatz für Zucker dienen könnte.
Trotz nachgewiesener hervorragender Eigenschaften darf die Pflanze in Europa nicht als Nahrungsmittel verwendet werden. Stevia fällt unter die strenge Novel-Food-Verordnung, nach der Importeure die Unbedenklichkeit ihrer Produkte nachweisen müssen. Das ist zu teuer, so dass potentielle Importeure den Nachweis nicht erbringen können. Von Seiten der EU ist kaum Unterstützung zu erwarten: Seit mehr als zehn Jahre prüfen Lebensmittelkontrolleure in Europa nun die Pflanze ohne abschließendes Resultat. Wenn man bedenkt, dass Zigarette, die nachweislich ungesund und schädlich sind, legal verkauft werden dürfen, dann scheint es hier nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Es ist also nicht möglich, den schädlichen Zucker in unseren Lebensmitteln zu ersetzen, weil dem Interessen mächtiger Verbände entgegenstehen.[2]
Nun werden sich die Dinge möglicherweise ändern und Stevia zukünftig für immer mehr Menschen ein Begriff sein.
Mit Stevia wird zum einen vereinfacht die Pflanze Stevia rebaudiana (“Süßkraut”, auch “Honigkraut”) bezeichnet und zum anderen ein aus dieser Pflanze gewonnener natürlicher Süßstoff, der hauptsächlich aus dem Diterpenglykosid Steviosid besteht. Stevia ist eine Naturpflanze, die seit Jahrhunderten weltweit problemlos eingesetzt wird, aber auf Druck der Süßststoff- und Zuckerindustrie in Europa und den USA nicht zugelassen ist. Die Stevia-Pflanze an sich kann nicht patentiert werden und somit lassen sich mit diesem natürlichen Süßstoff auch keine hohen Gewinne erzielen. Schließlich ist es jedem Landwirt möglich die Pflanze anzubauen und zu verkaufen, was die Preise drücken würde.
2007 hatte Coca Cola zusammen mit Cargill, einem der größten Lebensmittelkonzerne, über 20 Patente auf chemisch veränderte Varianten von Stevias angemeldet, auch bekannt unter dem Namen Rebiana Nun drängen Coca Cola und Cargill auf die Zulassung der chemisch veränderten und damit patentierbaren Variante des pflanzlichen Süßstoffes. Erzeugnisse aus der Originalpflanze selbst werden jedoch nach wie vor in Europa und den USA nicht zugelassen sein. Profitieren werden also in erster Linie die Patenthalter Coca Cola und Cargill, die mit dem Süßstoff auf natürlicher Basis ein Milliardengeschäft ausgemacht haben und mittlerweile große Steviaplantagen ihr Eigen nennen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Nachricht, dass zuckerhaltige Getränke in den USA zukünftig besteuert werden sollen.
Auf diese Nachricht hin startete Coca Cola zwar eine Gegenkampagne[4], es ist aber anzunehmen, dass das Unternehmen sich diese Steuer zunutze machen wird, sollte sie denn eingeführt werden. Getränke mit einem Süßstoff auf Stevia-Basis dürften von der Steuer nicht betroffen sein, was dem Unternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil verschaffen würde.
Anzumerken ist, dass der Süßstoff der Pflanze laut einer Studie um 1985 von John Pezzuto und Mitarbeitern vom Pharmazie College der Universität Chicago das Erbgut verändert und potentiell krebseregend ist.[5] Die Studie wurde von der Firma Monsanto finanziert, was erheblich an ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln lässt, wenn man sich mit der Vorgehensweise und den Interessen dieses Konzerns befasst hat. Andere Studien, wie die des medizinischen Instituts an der Universität von Asunción haben ergeben, dass Stevia verschiedene positive Einflüsse auf die Gesundheit hat, wohingegen chemisch hergestellte Süßstoffe wie Aspartam unter dem Verdacht stehen, krebserregend zu sein.[6] Zufällig übernahm Monsanto 1986, also etwa ein Jahr nach der Veröffentlichung der Studie über die Bedenklichkeit von Stevia, die Firma Searle, welche ein Patent auf Aspartam hielt und führte die Aspartamproduktion fort.[7] Ein Schelm wer böses denkt …
Das Patent, mit dem Aspartam geschützt war ist mittlerweile ausgelaufen und der Markt wird nun von verschiedenen Wettbewerbern versorgt, was die Gewinne drückt. Es ist also nicht verwunderlich, wenn nun versucht wird mit Stevia Anstelle von Aspartam hohe Gewinne zu erzielen. Entsprechend werden zukünftige Studien der großen Firmen über den Einfluss des Süßkrautes auf die Gesundheit vermutlich weitaus positiver ausfallen und das Ringen zwischen Steviapatenhaltern, Aspartamproduzenten und der Zuckerindustrie geht weiter.
Trotz nachgewiesener hervorragender Eigenschaften darf die Pflanze in Europa nicht als Nahrungsmittel verwendet werden. Stevia fällt unter die strenge Novel-Food-Verordnung, nach der Importeure die Unbedenklichkeit ihrer Produkte nachweisen müssen. Das ist zu teuer, so dass potentielle Importeure den Nachweis nicht erbringen können. Von Seiten der EU ist kaum Unterstützung zu erwarten: Seit mehr als zehn Jahre prüfen Lebensmittelkontrolleure in Europa nun die Pflanze ohne abschließendes Resultat. Wenn man bedenkt, dass Zigarette, die nachweislich ungesund und schädlich sind, legal verkauft werden dürfen, dann scheint es hier nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Es ist also nicht möglich, den schädlichen Zucker in unseren Lebensmitteln zu ersetzen, weil dem Interessen mächtiger Verbände entgegenstehen.[2]
Nun werden sich die Dinge möglicherweise ändern und Stevia zukünftig für immer mehr Menschen ein Begriff sein.
Mit Stevia wird zum einen vereinfacht die Pflanze Stevia rebaudiana (“Süßkraut”, auch “Honigkraut”) bezeichnet und zum anderen ein aus dieser Pflanze gewonnener natürlicher Süßstoff, der hauptsächlich aus dem Diterpenglykosid Steviosid besteht. Stevia ist eine Naturpflanze, die seit Jahrhunderten weltweit problemlos eingesetzt wird, aber auf Druck der Süßststoff- und Zuckerindustrie in Europa und den USA nicht zugelassen ist. Die Stevia-Pflanze an sich kann nicht patentiert werden und somit lassen sich mit diesem natürlichen Süßstoff auch keine hohen Gewinne erzielen. Schließlich ist es jedem Landwirt möglich die Pflanze anzubauen und zu verkaufen, was die Preise drücken würde.
2007 hatte Coca Cola zusammen mit Cargill, einem der größten Lebensmittelkonzerne, über 20 Patente auf chemisch veränderte Varianten von Stevias angemeldet, auch bekannt unter dem Namen Rebiana Nun drängen Coca Cola und Cargill auf die Zulassung der chemisch veränderten und damit patentierbaren Variante des pflanzlichen Süßstoffes. Erzeugnisse aus der Originalpflanze selbst werden jedoch nach wie vor in Europa und den USA nicht zugelassen sein. Profitieren werden also in erster Linie die Patenthalter Coca Cola und Cargill, die mit dem Süßstoff auf natürlicher Basis ein Milliardengeschäft ausgemacht haben und mittlerweile große Steviaplantagen ihr Eigen nennen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Nachricht, dass zuckerhaltige Getränke in den USA zukünftig besteuert werden sollen.
Steuer auf gezuckerte Getränke
Obama möchte mit einer sogenannten “Soda-Steuer”, also eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke, die Nachfrage nach ebendiesen Getränken abschwächen und Fettleibigkeit langfristig reduzieren. Die Industrie wehrt sich.[3]
Quelle: Die Presse
Auf diese Nachricht hin startete Coca Cola zwar eine Gegenkampagne[4], es ist aber anzunehmen, dass das Unternehmen sich diese Steuer zunutze machen wird, sollte sie denn eingeführt werden. Getränke mit einem Süßstoff auf Stevia-Basis dürften von der Steuer nicht betroffen sein, was dem Unternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil verschaffen würde.
Anzumerken ist, dass der Süßstoff der Pflanze laut einer Studie um 1985 von John Pezzuto und Mitarbeitern vom Pharmazie College der Universität Chicago das Erbgut verändert und potentiell krebseregend ist.[5] Die Studie wurde von der Firma Monsanto finanziert, was erheblich an ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln lässt, wenn man sich mit der Vorgehensweise und den Interessen dieses Konzerns befasst hat. Andere Studien, wie die des medizinischen Instituts an der Universität von Asunción haben ergeben, dass Stevia verschiedene positive Einflüsse auf die Gesundheit hat, wohingegen chemisch hergestellte Süßstoffe wie Aspartam unter dem Verdacht stehen, krebserregend zu sein.[6] Zufällig übernahm Monsanto 1986, also etwa ein Jahr nach der Veröffentlichung der Studie über die Bedenklichkeit von Stevia, die Firma Searle, welche ein Patent auf Aspartam hielt und führte die Aspartamproduktion fort.[7] Ein Schelm wer böses denkt …
Das Patent, mit dem Aspartam geschützt war ist mittlerweile ausgelaufen und der Markt wird nun von verschiedenen Wettbewerbern versorgt, was die Gewinne drückt. Es ist also nicht verwunderlich, wenn nun versucht wird mit Stevia Anstelle von Aspartam hohe Gewinne zu erzielen. Entsprechend werden zukünftige Studien der großen Firmen über den Einfluss des Süßkrautes auf die Gesundheit vermutlich weitaus positiver ausfallen und das Ringen zwischen Steviapatenhaltern, Aspartamproduzenten und der Zuckerindustrie geht weiter.
Weiterführende Informationen:
Wichtige Entwicklung in der Zuckerindustrie – Aktien im Auge behalten (Dirk Müller)
Revolution in der Nahrungsmittelindustrie?
Stevia – süß, süßer, 300-mal süßer
Wichtige Entwicklung in der Zuckerindustrie – Aktien im Auge behalten (Dirk Müller)
Revolution in der Nahrungsmittelindustrie?
Stevia – süß, süßer, 300-mal süßer