Schöne neue Welt der Apps
Windows 2.x, das Ende des Jahres 1987 auf den Markt kam, war noch kein Betriebssystem im eigentlichen Sinne, sondern ein grafischer Aufsatz für MS-DOS. Es gab dem Benutzer aber bereits die Möglichkeit, mehrere Programme gleichzeitig zu starten und nebeneinander auf dem Bildschirm anzuzeigen.
Dies ist mittlerweile 26 Jahre her. In der Zeit wurde der Desktop fester Bestandteil des Betriebssystems. Nun handelt es sich bei Windows tatsächlich um ein Betriebssystem. Diese Entwicklung hatte aber zur Folge, dass man die Oberfläche nicht einfach gegen eine andere Oberfläche austauschen kann, wie man es beispielsweise aus der Linux-Welt kennt. unter Linux installiert der Benutzer ein Betriebssystem-Kern und kann dazu eine beliebige Oberfläche entsprechend seiner Bedürfnisse wählen (KDE, Gnome, XFCE, …), oder sogar auf die grafische Oberfläche verzichten. Es gibt Oberflächen die sehr schnell sind, aber nur eingeschränkte Möglichkeiten bieten. Andere Oberflächen sind sehr umfangreich, aber auch entsprechend träger.
Nachdem die Entwicklung seitens Microsoft in diesem Bereich bereits nicht unbedingt in die beste Richtung ging, wurde mittlerweile auch noch die Möglichkeit, mehrere Fenster gleichzeitig anzuzeigen, stark eingeschränkt. Was hätte man in dem viertel Jahrhundert mit dem Geld, das Microsoft zur Verfügung steht, an genialer Software programmieren können. Stattdessen befindet sich der Konzern auf dem Weg in die Pionierzeit der Informationstechnik.
Mittlerweile spricht man auch nicht mehr von Programmen oder Fenstern, sondern von Apps. Und deren Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit ist mitunter sehr bescheiden. Möchte man beispielsweise unter Windows 8 ein Video oder ein Bild anzeigen, wird es mit dem entsprechenden Standardprogramm im Vollbild-Modus geöffnet und überdeckt den gesamten Bildschirm. Ein Video anzuschauen, während man gleichzeitig mit einem Browser im Internet unterwegs ist, klappt dann nicht mehr ohne weiteres. Ebensowenig kann man mit der Software aus dem Hause Microsoft einfach mehrere Bilder nebeneinander öffnen, um sie zu vergleichen. Der Bildbetrachter nimmt den ganzen Bildschirmbereich für sich in Anspruch. Es gibt lediglich die Option, den Bildschirm vertikal zu Teilen und das Programmfenster an den linken oder rechten Bildschirmrand zu schieben. Ein freies Anpassen von Position und Fenstergröße ist nicht möglich. Zudem werden auf der unbenutzen Seite weder der Desktop noch die anderen geöffneten Fenster angezeigt, sondern nur ein grauer Hintergrund. Gefüllt werden kann der Bereich nur mit einer App, welche das Prozedere unterstützt.
Wie lange wird es wohl dauern, bis Microsoft wieder die uralte Technik anbietet, die es ermöglicht, viele Fenster gleichzeitig zu öffnen? Die Marketing-Abteilung wird es gewiss als eine tolle Innovation feiern …
UPDATE (22.03.2014)
Da ist mir doch glatt ein Schritt der Evolution Microsofts entgangen. Mit dem Update von Windows 8 auf Windows 8.1 ist es tatsächlich bereits möglich, anstatt zwei sogar vier Apps gleichzeitig anzuzeigen.
Microsoft nähert sich also schrittweise einem funktionierenden und etablierten Zustand, der eigentlich schon vor Jahrzehnten erreicht war. Das ist eine interessante Verkaufsstrategie. Wenn es nicht mehr gelingt, ein Softwareprodukt weiter zu verbessern und dadurch neue Kaufanreize zu schaffen, dann setzt man die Software auf einen Zustand aus der Anfangszeit der Computertechnologie zurück und verbessert es anschließend wieder mit den bereits erforschten und erprobten Errungenschaften.
Dies ist mittlerweile 26 Jahre her. In der Zeit wurde der Desktop fester Bestandteil des Betriebssystems. Nun handelt es sich bei Windows tatsächlich um ein Betriebssystem. Diese Entwicklung hatte aber zur Folge, dass man die Oberfläche nicht einfach gegen eine andere Oberfläche austauschen kann, wie man es beispielsweise aus der Linux-Welt kennt. unter Linux installiert der Benutzer ein Betriebssystem-Kern und kann dazu eine beliebige Oberfläche entsprechend seiner Bedürfnisse wählen (KDE, Gnome, XFCE, …), oder sogar auf die grafische Oberfläche verzichten. Es gibt Oberflächen die sehr schnell sind, aber nur eingeschränkte Möglichkeiten bieten. Andere Oberflächen sind sehr umfangreich, aber auch entsprechend träger.
Nachdem die Entwicklung seitens Microsoft in diesem Bereich bereits nicht unbedingt in die beste Richtung ging, wurde mittlerweile auch noch die Möglichkeit, mehrere Fenster gleichzeitig anzuzeigen, stark eingeschränkt. Was hätte man in dem viertel Jahrhundert mit dem Geld, das Microsoft zur Verfügung steht, an genialer Software programmieren können. Stattdessen befindet sich der Konzern auf dem Weg in die Pionierzeit der Informationstechnik.
Mittlerweile spricht man auch nicht mehr von Programmen oder Fenstern, sondern von Apps. Und deren Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit ist mitunter sehr bescheiden. Möchte man beispielsweise unter Windows 8 ein Video oder ein Bild anzeigen, wird es mit dem entsprechenden Standardprogramm im Vollbild-Modus geöffnet und überdeckt den gesamten Bildschirm. Ein Video anzuschauen, während man gleichzeitig mit einem Browser im Internet unterwegs ist, klappt dann nicht mehr ohne weiteres. Ebensowenig kann man mit der Software aus dem Hause Microsoft einfach mehrere Bilder nebeneinander öffnen, um sie zu vergleichen. Der Bildbetrachter nimmt den ganzen Bildschirmbereich für sich in Anspruch. Es gibt lediglich die Option, den Bildschirm vertikal zu Teilen und das Programmfenster an den linken oder rechten Bildschirmrand zu schieben. Ein freies Anpassen von Position und Fenstergröße ist nicht möglich. Zudem werden auf der unbenutzen Seite weder der Desktop noch die anderen geöffneten Fenster angezeigt, sondern nur ein grauer Hintergrund. Gefüllt werden kann der Bereich nur mit einer App, welche das Prozedere unterstützt.
Wie lange wird es wohl dauern, bis Microsoft wieder die uralte Technik anbietet, die es ermöglicht, viele Fenster gleichzeitig zu öffnen? Die Marketing-Abteilung wird es gewiss als eine tolle Innovation feiern …
UPDATE (22.03.2014)
Da ist mir doch glatt ein Schritt der Evolution Microsofts entgangen. Mit dem Update von Windows 8 auf Windows 8.1 ist es tatsächlich bereits möglich, anstatt zwei sogar vier Apps gleichzeitig anzuzeigen.
Unter Windows 8.1 können Sie nun nicht nur zwei, sondern sogar bis zu vier Apps gleichzeitig nebeneinander anzeigen lassen. Wir zeigen Ihnen wie’s geht.[1]
Quelle: Chip
Microsoft nähert sich also schrittweise einem funktionierenden und etablierten Zustand, der eigentlich schon vor Jahrzehnten erreicht war. Das ist eine interessante Verkaufsstrategie. Wenn es nicht mehr gelingt, ein Softwareprodukt weiter zu verbessern und dadurch neue Kaufanreize zu schaffen, dann setzt man die Software auf einen Zustand aus der Anfangszeit der Computertechnologie zurück und verbessert es anschließend wieder mit den bereits erforschten und erprobten Errungenschaften.