Olivenöl-Kännchen in Restaurants werden durch die EU verboten
Salat mit Essig und Öl erfreut sich in Restaurants durchaus einer gewissen Beliebtheit. So manch ein Gast möchte seinen Salat entsprechend seinem Geschmack gerne selbst verfeinern und so wird häufig Essig und Öl in kleinen Kännchen auf den Tisch gestellt. Bislang war das kein Problem. Zukünftig wird es aber nicht mehr erlaubt sein, Öl in eigene Kännchen abzufüllen, zumindest wenn es sich um Olivenöl handelt. Die Hersteller von Olivenöl haben das Verbot über ihre Politiker-Lakaien europaweit durchgesetzt. Olivenöl darf ab 2014 nur noch in nicht nachfüllbaren Originalbehältern der Hersteller auf den Tisch gestellt werden.[1]
Angeblich sollen dadurch die Restaurantbesucher vor den betrügerischen Machenschaften der kriminellen Gastwirte geschützt werden, die eventuell unbemerkt minderwertiges Öl anbieten. Viel eher dürften hier handfeste Interessen der Industrie die Ursache der Gesetzesänderung sein, die uns diktatorisch ohne öffentliche Diskussion aufgezwungen wurde. Zum einen steht dann auf den Tischen Werbung für die Hersteller und zum anderen müssen die Gastwirte die gewiss teuren Kleinpackungen kaufen. Zudem ist zu vermuten, dass die Flaschen schon weggeworfen werden, wenn sie noch halb voll sind, weil ein zu leeres Fläschchen keinen guten Eindruck macht. Die Müllberge wachsen und noch mehr Lebensmittel werden verschwendet. Nein, nicht die Gastwirte sind hier die Kriminellen, sondern die verantwortlichen Hersteller und natürlich die Politiker, die an den Änderungen der Gesetzte mitgewirkt haben.
Mir ist auch nicht klar, wie man sicherstellt, dass die Behälter der Hersteller nicht nachfüllbar sind. Wenn Öl aus dem Behälter herauskommt, kann man es auf umgekehrtem Weg vermutlich auch wieder hineinbekommen. Zur Not drückt man es halt mit einer Spritze in die Öffnung.
Abgesehen davon wäre es natürlich auch ganz interessant zu erfahren, welche Produkte im Restaurant sonst noch serviert werden. Dann müsste ich mich nicht, wie im Artikel “Eine ganz besondere Sauce” beschrieben, selbst auf die Suche machen. Also: Reisepackungen, Nudelpackungen, Saucenpackungen, Tofupackungen, Fleischpackungen, Fischpackungen, Kräuterpackungen, Eispackungen, Sahnepackungen, Milchpackungen, Kaffeepackungen, Getränkeflaschen, … alles muss auf den Tisch! Ein anderes Verhalten wäre nicht konsequent. Zudem muss sichergestellt werden, dass das Essen auch aus genau diesen Zutaten gekocht wurde. Wieso sollte der Gastwirt beweisen, dass das Olivenöl von einem bestimmten Hersteller ist, kann dann aber Salz, Pfeffer, Essig und gar den Salat selbst heimlich zusammenpanschen? Natürlich müssen die Regeln auch – und gerade – für die Fastfood-Ketten gelten, die ja besonders gerne minderwertige Produkte einsetzen und zu hohen Preise von unterbezahlten Angestellten verkaufen lassen.
UPDATE (23.05.2013):
In Folge der Proteste zieht die EU-Kommision die Pläne zurück, nachfüllbare Olivenöl-Kännchen von den Restaurant-Tischen zu verbannen.[2] Die Neuregelung, die offiziell Teil eines Aktionsplans der EU war, um das Image von europäischem Olivenöl bei Verbrauchern zu fördern, ist damit ganz klar “nach hinten losgegangen”.
Die Idee, das Image eines Produktes durch Unterstützung von Globaler und damit kundenferner Konzerne und Zwangswerbung beim Candle-Light-Dinner zu fördern, ist in der Tat keine allzu gute Idee. Mehr echte Qualität, mehr Regionalität, mehr Transparenz beim Herstellungsprozess, mehr Informationen, die jeder nachprüfen kann und darf und natürlich mehr Regionalität. Das wäre dem Image zuträglich.
Angeblich sollen dadurch die Restaurantbesucher vor den betrügerischen Machenschaften der kriminellen Gastwirte geschützt werden, die eventuell unbemerkt minderwertiges Öl anbieten. Viel eher dürften hier handfeste Interessen der Industrie die Ursache der Gesetzesänderung sein, die uns diktatorisch ohne öffentliche Diskussion aufgezwungen wurde. Zum einen steht dann auf den Tischen Werbung für die Hersteller und zum anderen müssen die Gastwirte die gewiss teuren Kleinpackungen kaufen. Zudem ist zu vermuten, dass die Flaschen schon weggeworfen werden, wenn sie noch halb voll sind, weil ein zu leeres Fläschchen keinen guten Eindruck macht. Die Müllberge wachsen und noch mehr Lebensmittel werden verschwendet. Nein, nicht die Gastwirte sind hier die Kriminellen, sondern die verantwortlichen Hersteller und natürlich die Politiker, die an den Änderungen der Gesetzte mitgewirkt haben.
Mir ist auch nicht klar, wie man sicherstellt, dass die Behälter der Hersteller nicht nachfüllbar sind. Wenn Öl aus dem Behälter herauskommt, kann man es auf umgekehrtem Weg vermutlich auch wieder hineinbekommen. Zur Not drückt man es halt mit einer Spritze in die Öffnung.
Abgesehen davon wäre es natürlich auch ganz interessant zu erfahren, welche Produkte im Restaurant sonst noch serviert werden. Dann müsste ich mich nicht, wie im Artikel “Eine ganz besondere Sauce” beschrieben, selbst auf die Suche machen. Also: Reisepackungen, Nudelpackungen, Saucenpackungen, Tofupackungen, Fleischpackungen, Fischpackungen, Kräuterpackungen, Eispackungen, Sahnepackungen, Milchpackungen, Kaffeepackungen, Getränkeflaschen, … alles muss auf den Tisch! Ein anderes Verhalten wäre nicht konsequent. Zudem muss sichergestellt werden, dass das Essen auch aus genau diesen Zutaten gekocht wurde. Wieso sollte der Gastwirt beweisen, dass das Olivenöl von einem bestimmten Hersteller ist, kann dann aber Salz, Pfeffer, Essig und gar den Salat selbst heimlich zusammenpanschen? Natürlich müssen die Regeln auch – und gerade – für die Fastfood-Ketten gelten, die ja besonders gerne minderwertige Produkte einsetzen und zu hohen Preise von unterbezahlten Angestellten verkaufen lassen.
UPDATE (23.05.2013):
In Folge der Proteste zieht die EU-Kommision die Pläne zurück, nachfüllbare Olivenöl-Kännchen von den Restaurant-Tischen zu verbannen.[2] Die Neuregelung, die offiziell Teil eines Aktionsplans der EU war, um das Image von europäischem Olivenöl bei Verbrauchern zu fördern, ist damit ganz klar “nach hinten losgegangen”.
Die Idee, das Image eines Produktes durch Unterstützung von Globaler und damit kundenferner Konzerne und Zwangswerbung beim Candle-Light-Dinner zu fördern, ist in der Tat keine allzu gute Idee. Mehr echte Qualität, mehr Regionalität, mehr Transparenz beim Herstellungsprozess, mehr Informationen, die jeder nachprüfen kann und darf und natürlich mehr Regionalität. Das wäre dem Image zuträglich.