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Fairnopoly

Das Zusammenleben der Menschen basiert in weiten Teilen leider nicht auf der Grundlage der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung, sondern auf Basis von Ausbeutung, Unterdrückung und Betrug. Nun möchte ein kleines Startup-Unternehmen dem entgegentreten und eine Online-Handelsplattform mit dem Ziel der expliziten Fairness als Geschäftsgrundlage aufbauen. Eine sehr schöne Idee, die hoffentlich Bestand haben wird.

Viel zu häufig funktioniert Wirtschaft nach dem Prinzip eines nicht ganz unbekannten Brettspiels: Man handelt, um auf Kosten von anderen möglichst viel Profit zu machen. Bei Fairnopoly drehst Du das Spiel um:

Wir möchten ein Unternehmen aufbauen, das konsequent fair ist. Auf den ersten Blick ist Fairnopoly ein Online-Marktplatz, auf dem alles gehandelt werden kann, was man möchte.

Darüber hinaus machen drei Kernelemente Fairnopoly besonders fair:

1. Ein faires Unternehmensmodell

Fairnopoly wird eine Genossenschaft 2.0: Bereits mit einem niedrigen Einsatz von 50€ können sich die Nutzer*innen an dem Unternehmen beteiligen und – wenn gewünscht – sich aktiv in das Unternehmen einbringen. Die Beteiligung ist dabei auf maximal 10.000€ pro Person begrenzt. Wie bei jeder Genossenschaft gilt pro Mitglied eine Stimme – unabhängig von der Zahl der Anteile.
Zudem ist Fairnopoly konsequent transparent und verhält sich nach innen und außen fair. So wird z.B. die Geschäftsführung von den Mitarbeiter*innen gewählt und das höchste Gehalt darf nicht mehr als dreimal so hoch sein wie das niedrigste.

2. Die Förderung von verantwortungsvollem Konsum

Fairnopoly soll für alle da sein, weshalb praktisch alles gehandelt werden kann, was legal ist. Statt bestimmte Produkte zu verbieten, wird verantwortungsvoller Konsum gezielt gefördert: Für fair gehandelte Artikel gibt es vergünstigte Konditionen sowie spezielle Funktionen auf der Plattform. Im Sinne der Schonung von Ressourcen wird auch der Handel mit gebrauchten Dingen unterstützt. Und anstelle von Werbung, die die Menschen zu mehr blindem Konsum animiert, gibt es Informationen zu verantwortungsvollem Konsum.

3. Ein Beitrag zur Korruptionsbekämpfung

1% jeder Transaktion auf Fairnopoly soll automatisch an Initiativen gespendet werden, die sich aktiv für Transparenz und gegen Korruption einsetzen. Überdies sollen gemeinnützige Organisationen, die sich zu konsequenter Transparenz verpflichten, Fairnopoly als Spendenplattform nutzen können. Und statt Lobbyismus zu betreiben, der nur auf kurzsichtige Profitinteressen abzielt, soll unser faires Unternehmensmodell auch in seinem Umfeld fairere Strukturen anregen.

Quelle: Fairnopoly; http://fairnopoly.startnext.de/

Die Homepage des Projektes kann hier besucht werden: http://fairnopoly.de/

Allerdings, und das ist der große Wermutstropfen, muss diese Plattform in einem System existieren, das aufgrund der Funktionsweise des zinsbasierten Geldsystems Ausbeutung, Betrug, Zerstörung der Umwelt und Korruption erzwingt. Die Zinsen haben eine wachsende Verschuldung und eine Umverteilung der Vermögen und damit eine Vermögenskonzentration zur Folge. Das Ungleichgewicht wird dadurch zunehmen. Während wenige Menschen ein leistungsloses Spitzeneinkommen beziehen, muss die Masse der Menschen für die Kosten aufkommen.
So gut die Ideen und Ziele des hier vorgestellten Startup-Unternehmens sind, auch bei der neuen Online-Handelsplattform wird man mit normalem Geld bezahlen müssen und ist dadurch nach wie vor in diesem zerstörerischen System gefangen.
Das Projekt kann somit keine Lösung des Problems sein, aber es versucht das Beste im Sinne von Mensch und Umwelt aus der Situation zu machen und es kann die Probleme, die sonst ausgeblendet werden, ins Bewusstsein rücken. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer Lösung.
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