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Fahrzeugpflege. Luxus oder Notwendigkeit?

Schaden an einem Fahrzeug in Tunesien
Schaden an einem Fahrzeug in Tunesien.
Kein Problem.
In Tunesien ist unter Autofahrern eine gänzlich andere Mentalität anzutreffen, als in Deutschland. Die Verkehrsregeln werden dort sehr großzügig ausgelegt. Geparkt wird, wo gerade Platz ist. Das kann in zweiter Reihe sein, in einem Kreisverkehr oder auf einer Kreuzung. Fußgängerüberwege dienen bestenfalls der Verzierung, halten wird hier kaum ein Fahrzeug, wenn ein Fußgänger am Straßenrand steht, um die Fahrbahn zu überqueren. Die Hupe ist das wichtigste Bauteil am Auto. Gehupt wird eigentlich in jeder Situation.
Ja, in Tunesien wird sehr temperamentvoll gefahren. Das funktioniert dennoch erstaunlich gut. Dies wird vermutlich daran liegen, dass die Straßen dort häufig sehr breit sind und relativ wenig Verkehr ist. Nichtsdestotrotz kommt es immer wieder zu remplern und Zusammenstößen. Kratzer und Beulen im Lack oder gar fehlende Lichter gehören dort zum Straßenbild. Das stört allerdings kaum jemanden.

Schaden an einem Fahrzeug in Deutschland
Schaden an einem Fahrzeug in Deutschland.
Ein Fall für den Schrottplatz.
In Deutschland wäre das unvorstellbar. Hier kann man es sich nicht erlauben, ein anderes Fahrzeug wegzuschieben, um die Parklücke an die Erfordernisse anzupassen. Hierzulande werden die Autos gehegt, gepflegt und poliert. Man könnte meinen, dass dieses Verhalten völlig übertrieben ist, schließlich sind Fahrzeuge ja eigentlich nur dazu da, Personen und Ladung von einem Ort zum anderen zu bringen und das tun die ramponierten Gefährte in Tunesien schließlich auch. Allerdings sollte man auch bedenken, dass ein Fahrzeug in Deutschland ganz schnell vom TÜV aus dem Verkehr gezogen wird. Schon verhältnismäßig kleine Schäden können in Deutschland ein Totalschaden bedeuten, weil das Fahrzeug nicht mehr für den Verkehr zugelassen wird und die Reparatur bei Werkstattkosten von mitunter 100 Euro pro Stunde nicht wirtschaftlich ist. Ein kleiner Zusammenstoß kann in Deutschland Kosten von vielen Tausend oder gar Zigtausend Euro nach sich ziehen. Das können sich nur die wenigsten leisten. Ein vergleichbarer Schaden in Tunesien würde zu keinen größeren Einschränkungen bei der Benutzbarkeit führen.
Wenn man es sich also nicht leisten kann, alle paar Wochen ein neues Auto zu kaufen, dann muss man in Deutschland sehr pfleglich im dem Wagen umgehen.
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