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EU will Verbraucher zum Wassersparen zwingen

Während die einen Politiker ständig weiteres Wirtschaftswachstum fordern, sind andere Politiker damit beschäftigt, Einsparungen zu erzwingen, was auf den ersten Blick der Forderung nach Wachstum widerspricht.

Ein vertraulicher Arbeitsplan aus Brüssel belegt: Nach der Glühbirne haben sich Beamte ein neues Ziel für Verbote ausgesucht. Diesmal sollen Bad-Armaturen dran glauben, wenn sie nicht Wasser sparen.[1]

Quelle: Die Welt

Die Kompaktleuchtstofflampen sollen Strom sparen. Eine seltsame Forderung, denn wir alle wissen, dass wir Wirtschaftswachstum benötigen (wie auch die Bundeskanzlerin immer wieder betont). Einsparungen sind dem Wachstum aber überaus abträglich. Ob die Bilanz aber tatsächlich zugunsten der Umwelt ist, darf bezweifelt werden. Die neuen Lampen enthalten nicht nur giftiges Quecksilber, was die Entsorgung aufwändig macht und das Wachstum somit fördert. Sie sind auch in der Herstellung aufgrund der fest eingebauten Elektronik für die Zündung, die nicht einmal separat gewechselt werden kann, deutlich komplexer als eine normale Glühlampe, was wiederum der Wirtschaftswachstum zugute kommt.

Sollten zukünftig auch die Armaturen in der Wohnung ausgetauscht werden müssen, wenn sie zu viel Wasser durchlassen, ist zunächst zu erwarten, dass die wertvolle Flüssigkeit aus der Leitung eingespart werden könnte. Aber das schadet der Wirtschaft und steht somit in Konflikt mit einer wesentlichen Forderungen der Bundesregierung: Wirtschaftswachstum.
Aber keine Angst, das Wachstum ist nicht gefährdet. Die Umweltzerstörung kann ungehindert weitergeführt werden, denn Bereits jetzt wird mitunter zu wenig Wasser verwendet, so dass die Dickstoffe in den Kanalisationen nicht immer in ausreichendem Umfang weggespült werden können. Deswegen müssen Reinigungskräfte die Leitungen säubern. Dafür verwenden sie natürlich große Mengen an Wasser. Das Wasser, das also in den Bädern und Küchen eingespart wird, wird einfach später aus einem Hydrant in die Kanalisation geleitet. Die Kosten bleiben am Schluss natürlich beim Verbraucher hängen, der beispielsweise über die Steuern für diese Arbeiten aufkommen muss.
Somit wird nicht weniger Wasser verbraucht, aber dafür können neue Produkte verkauft werden. Es scheint so, als würde auch hier die Verkaufsförderung im Vordergrund stehen, womit sich der Kreis schließt: das Wirtschaftswachstum wird angekurbelt. Umweltzerstörung unter dem Deckmantel des Umweltschutzes. Ein perfider Plan.


Literaturverzeichnis:
[1]
Öko-Auflagen – EU will Verbraucher zum Wassersparen zwingen; Die Welt; Florian Eder; http://www.welt.de/wirtschaft/article112246435/EU-will-Verbraucher-zum-Wassersparen-zwingen.html; 27.12.2012
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