Das Wasserbecken – eine Erklärung für das Geldsystem
Die Funktion des Geldsystems ist nicht leicht zu verstehen. In der Vergangenheit erfuhr man nur wenig darüber. Weder in den Schulen, noch über die Medien wird informiert. An den Hochschulen werden die Zusammenhänge in unverständliche Formeln verpackt und dadurch den Studenten das Erfassen der Gesamtsituation erschwert. In den letzten Jahren hat sich dies aufgrund der Finanzkrise zwar etwas geändert, so dass mittlerweile Fernseh- und Radiosender und auch Zeitungen und Zeitschriften häufig über die Verwerfungen an den Finanzmärkten berichten. Ein grundlegendes Verständnis vermitteln die etablierten Medien aber nach wie vor nicht und die Universitäten verwirren weiter mit komplexen Formeln.
Nachfolgend versuche ich grundlegende Dinge anhand eines intuitiv verständlichen Beispiels zu beschreiben.
Stellen wir uns ein Wasserbecken vor. Dieses symbolisiert die Volkswirtschaft. Das Becken ist zunächst leer, was bedeutet, dass es in der Volkswirtschaft noch kein Geld gibt. Das tauschen von Waren und Dienstleistungen ist eine trockene Angelegenheit, die nicht so recht in Fluss kommt. In der realen Wirtschaft gibt es aber Zentral- und Geschäftsbanken, die Geld zur Verfügung stellen können. Äquivalent dazu ist unser Becken an ein Wasserwerk angeschlossen, das Wasser bereitstellen kann.
Eine Bank wird Ihnen kein Geld leihen, wenn Sie ihr nicht versprechen, dieses zurückzubezahlen, zuzüglich Zinsen versteht sich. Die Bank möchte natürlich von dem Geschäft profitieren, dafür haben Sie gewiss Verständnis. Übertragen auf das Wasserwerk wäre das so, als müssten Sie sich verpflichten, das gelieferte Wasser zurückzugeben, plus eine zuzügliche Wassermenge als Zinsen zurückzugeben. Es handelt sich also um ein spezielles Wasserwerk, bei dem Sie das Wasser nicht kaufen, sondern leihen.
An der Stelle wird man sich natürlich fragen, wie man mehr Wasser zurückgeben kann, als man bekam.
Angenommen, der Wasserwerkbetreiber verlangt von Ihnen 10 Prozent Zinsen pro Jahr. Wenn Ihnen 100 Liter Wasser geliefert wurden, müssen Sie am Jahresende 110 Liter zurückgeben. Sie müssen also den gesamten Beckeninhalt zurückgeben und dazu noch 10 Liter zusätzlich. Ihr Becken symbolisiert die Volkswirtschaft. Die 10 Liter für die Zinsen können Sie zum Beispiel aus einem anderen Becken entnehmen, das eine andere Volkswirtschaft repräsentiert. Diese hat aber das Wasser, respektive das Geld zu ähnlichen Konditionen bezogen und muss ebenfalls am Jahresende 10 Liter Zinsen bezahlen, wenn sie 100 Liter bei einem Zinssatz von 10 Prozent geliehen hat. Entnimmt man das fehlende Wasser einem anderen Becken, fehlen dort am Jahresende 20 Liter. Aber immerhin sind Sie ausreichend flüssig um die eigenen Schulden von 110 Litern zu bezahlen.
Soweit, so gut. Mehr oder weniger. Eher weniger. Ziehen wir eine Bilanz nach dem ersten Jahr: Das eigene Becken ist wieder leer, und ein anderer ist schwer angeschlagen. Auf die Wirtschaft übertragen heißt das, dass die eigene Volkswirtschaft zwar alle Schulden zuzüglich der Zinsen getilgt, jetzt aber wieder kein Geld hat. Eine andere Volkswirtschaft kann nicht einmal mehr die gesamten Schulden zurückbezahlen, geschweige denn die Zinsen. Kein gutes Ergebnis, oder?
Der Wasserwerksbetreiber, bzw. die Bank ist daher großzügig. Es genügt, wenn Sie immer nur die Zinsen tilgen. Das restliche Wasser kann im Becken, das restliche Geld in der Volkswirtschaft bleiben. Sie liefern also nur die 10 Liter ab, die sie einem anderen Becken entnommen habe. So lange es Ihnen also gelingt, einem anderen das für die Zinsen fehlende Wasser abzugraben, bleibt Ihr Becken schön voll. Die Probleme, die sich anbahnen, bleiben unerkannt. Ihnen wird sicher aufgefallen sein, dass nicht alle so verfahren können. Wenn es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben. Je eher Sie Ihre Zinsen bezahlen können, um so schwerer werden es andere haben.
Aus diesem Grund bietet die Bank, bzw. das Wasserwerk eine weitere Option: Sie dürfen sich das fehlende Geld oder das Wasser für die Zinsen leihen. Natürlich ebenfalls gegen 10 Prozent Zinsen. Nehmen SIe das Angebot an, füllt Ihnen der Wasserwerkbetreiber 10 Liter frisches Wasser nach und Sie geben diese direkt wieder zurück. Der Wasserstand ist am Ende der Aktion unverändert und es musste kein anderes Becken angezapft werden. Einen Haken gibt es aber. Sie bekamen mittlerweile 110 Liter Wasser geliefert. In einem Jahr sind also nicht mehr 10, sondern 11 Liter Zinsen fällig. Nach diesem Verfahren handelt übrigens beispielsweise die Bundesregierung. Alte Zinsforderungen werden einfach durch neue Schulden bestritten. Man spricht hier auch von “Umschuldung”.
Wenn Sie nur die Zinsen zurückbezahlen müssen und sich hierfür immer neues Wasser leihen, bleibt der Wasserspiegel also gleich. Es gibt keinen Engpass und sie müssen niemanden anpumpen oder beklauen. Der Wasserwerkbetreiber gibt Ihnen das Wasser aber nicht einfach so. Wie eine Bank möchte er für den Fall, dass Sie Ihre Zinsen nicht bezahlen, abgesichert sein. Deshalb wird er, wie eine Bank, eine dingliche Sicherung mit Ihnen vereinbaren. Konkret heißt dass, dass Sie ihm die Gummiente in Ihrem Becken abtreten müssen, wenn sie nicht rechtzeitig zahlen. So wie Sie auch Haus und Hof an die Bank abtreten müssen, wenn sie die Raten für den Kredit nicht mehr begleichen können. Das ist ein Angebot, das Sie nicht ablehnen können, weil Sie das Wasser benötigen. Somit setzen Sie schweren Herzens die liebgewonnene Ente als Sicherheit.
Sollten Sie überhaupt keine Gummiente besitzen, können sie also keine Sicherheiten bieten, werden Sie keinen neuen Kredit mehr bekommen, um die alten Schulden zu tilgen. Spätestens jetzt müssen Sie doch wieder ein anderes Becken erleichtern oder das Wasser für die Zinsen aus dem eigenen Becken ablassen. Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass Sie bereits die erste Zinsrate nach einem Jahr nicht bezahlen können, von anderen nichts erhalten und mangels Sicherheiten keinen neuen Kredit bekommen. Die 10 Liter gehen also direkt von Ihrem Vorrat ab. Der Wasserspiegel beginnt zu sinken und Ihnen verbleiben noch 90 Liter. Nächstes Jahr müssen Sie weitere 10 Liter ablassen und ebenso im Darauffolgenden und so weiter.
Verglichen mit einer Volkswirtschaft würde das bedeuten, dass eine Deflation eingetreten ist. Einer gleichbleibenden Warenmenge steht weniger Geld als Tauschmittel zur Verfügung. In einer Wirtschaft wird dies zur Folge haben, dass die Preise sinken. Das hört sich zunächst gut an, denn auf den ersten Blick werden die Produkte billiger. Aber ein Gewinn ist dies dennoch nicht für den Kunden, denn dieser hat im Durchschnitt ja auch weniger Geld zur Verfügung. Wenn er zuvor 50 Prozent seines Vermögens für ein Produkt zahlen musste, muss er jetzt im Durchschnitt immer noch 50 Prozent bezahlen.
Zurück zum Wasserbecken. Nach 10 Jahren haben Sie 10 mal 10 Liter, also 100 Liter Wasser in Form von Zinsen bezahlt. Das Becken ist nun leer und die Wirtschaft trocken gelegt. Bedenken Sie, dass sie nach wie vor nur Zinsen bezahlt haben. Von den eigentlich geliehenen 100 Litern haben Sie noch keinen Tropfen zurückbezahlt. Sie müssen also auch nächstes Jahr wieder 10 Liter beim Wasserwerk abliefern. Wo nehmen Sie diese her?
Wie Sie sehen, sind Sie dem Wasserwerkbetreiber völlig ausgeliefert. Sobald Sie sich Wasser bei ihm geliehen haben, und sei die Menge noch so klein, stehen Sie in seiner Schuld. Für einen einzelnen kann es möglich sein, die Schuld vollständig zu begleichen. Dann aber wird ein anderer um so höhere Schulden haben. So verhält es sich auch mit dem Finanzsystem.
Nachfolgend versuche ich grundlegende Dinge anhand eines intuitiv verständlichen Beispiels zu beschreiben.
Stellen wir uns ein Wasserbecken vor. Dieses symbolisiert die Volkswirtschaft. Das Becken ist zunächst leer, was bedeutet, dass es in der Volkswirtschaft noch kein Geld gibt. Das tauschen von Waren und Dienstleistungen ist eine trockene Angelegenheit, die nicht so recht in Fluss kommt. In der realen Wirtschaft gibt es aber Zentral- und Geschäftsbanken, die Geld zur Verfügung stellen können. Äquivalent dazu ist unser Becken an ein Wasserwerk angeschlossen, das Wasser bereitstellen kann.
Eine Bank wird Ihnen kein Geld leihen, wenn Sie ihr nicht versprechen, dieses zurückzubezahlen, zuzüglich Zinsen versteht sich. Die Bank möchte natürlich von dem Geschäft profitieren, dafür haben Sie gewiss Verständnis. Übertragen auf das Wasserwerk wäre das so, als müssten Sie sich verpflichten, das gelieferte Wasser zurückzugeben, plus eine zuzügliche Wassermenge als Zinsen zurückzugeben. Es handelt sich also um ein spezielles Wasserwerk, bei dem Sie das Wasser nicht kaufen, sondern leihen.
An der Stelle wird man sich natürlich fragen, wie man mehr Wasser zurückgeben kann, als man bekam.
Zinslasten
Angenommen, der Wasserwerkbetreiber verlangt von Ihnen 10 Prozent Zinsen pro Jahr. Wenn Ihnen 100 Liter Wasser geliefert wurden, müssen Sie am Jahresende 110 Liter zurückgeben. Sie müssen also den gesamten Beckeninhalt zurückgeben und dazu noch 10 Liter zusätzlich. Ihr Becken symbolisiert die Volkswirtschaft. Die 10 Liter für die Zinsen können Sie zum Beispiel aus einem anderen Becken entnehmen, das eine andere Volkswirtschaft repräsentiert. Diese hat aber das Wasser, respektive das Geld zu ähnlichen Konditionen bezogen und muss ebenfalls am Jahresende 10 Liter Zinsen bezahlen, wenn sie 100 Liter bei einem Zinssatz von 10 Prozent geliehen hat. Entnimmt man das fehlende Wasser einem anderen Becken, fehlen dort am Jahresende 20 Liter. Aber immerhin sind Sie ausreichend flüssig um die eigenen Schulden von 110 Litern zu bezahlen.
Soweit, so gut. Mehr oder weniger. Eher weniger. Ziehen wir eine Bilanz nach dem ersten Jahr: Das eigene Becken ist wieder leer, und ein anderer ist schwer angeschlagen. Auf die Wirtschaft übertragen heißt das, dass die eigene Volkswirtschaft zwar alle Schulden zuzüglich der Zinsen getilgt, jetzt aber wieder kein Geld hat. Eine andere Volkswirtschaft kann nicht einmal mehr die gesamten Schulden zurückbezahlen, geschweige denn die Zinsen. Kein gutes Ergebnis, oder?
Der Wasserwerksbetreiber, bzw. die Bank ist daher großzügig. Es genügt, wenn Sie immer nur die Zinsen tilgen. Das restliche Wasser kann im Becken, das restliche Geld in der Volkswirtschaft bleiben. Sie liefern also nur die 10 Liter ab, die sie einem anderen Becken entnommen habe. So lange es Ihnen also gelingt, einem anderen das für die Zinsen fehlende Wasser abzugraben, bleibt Ihr Becken schön voll. Die Probleme, die sich anbahnen, bleiben unerkannt. Ihnen wird sicher aufgefallen sein, dass nicht alle so verfahren können. Wenn es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben. Je eher Sie Ihre Zinsen bezahlen können, um so schwerer werden es andere haben.
Umschuldung
Aus diesem Grund bietet die Bank, bzw. das Wasserwerk eine weitere Option: Sie dürfen sich das fehlende Geld oder das Wasser für die Zinsen leihen. Natürlich ebenfalls gegen 10 Prozent Zinsen. Nehmen SIe das Angebot an, füllt Ihnen der Wasserwerkbetreiber 10 Liter frisches Wasser nach und Sie geben diese direkt wieder zurück. Der Wasserstand ist am Ende der Aktion unverändert und es musste kein anderes Becken angezapft werden. Einen Haken gibt es aber. Sie bekamen mittlerweile 110 Liter Wasser geliefert. In einem Jahr sind also nicht mehr 10, sondern 11 Liter Zinsen fällig. Nach diesem Verfahren handelt übrigens beispielsweise die Bundesregierung. Alte Zinsforderungen werden einfach durch neue Schulden bestritten. Man spricht hier auch von “Umschuldung”.
Wenn Sie nur die Zinsen zurückbezahlen müssen und sich hierfür immer neues Wasser leihen, bleibt der Wasserspiegel also gleich. Es gibt keinen Engpass und sie müssen niemanden anpumpen oder beklauen. Der Wasserwerkbetreiber gibt Ihnen das Wasser aber nicht einfach so. Wie eine Bank möchte er für den Fall, dass Sie Ihre Zinsen nicht bezahlen, abgesichert sein. Deshalb wird er, wie eine Bank, eine dingliche Sicherung mit Ihnen vereinbaren. Konkret heißt dass, dass Sie ihm die Gummiente in Ihrem Becken abtreten müssen, wenn sie nicht rechtzeitig zahlen. So wie Sie auch Haus und Hof an die Bank abtreten müssen, wenn sie die Raten für den Kredit nicht mehr begleichen können. Das ist ein Angebot, das Sie nicht ablehnen können, weil Sie das Wasser benötigen. Somit setzen Sie schweren Herzens die liebgewonnene Ente als Sicherheit.
Sollten Sie überhaupt keine Gummiente besitzen, können sie also keine Sicherheiten bieten, werden Sie keinen neuen Kredit mehr bekommen, um die alten Schulden zu tilgen. Spätestens jetzt müssen Sie doch wieder ein anderes Becken erleichtern oder das Wasser für die Zinsen aus dem eigenen Becken ablassen. Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass Sie bereits die erste Zinsrate nach einem Jahr nicht bezahlen können, von anderen nichts erhalten und mangels Sicherheiten keinen neuen Kredit bekommen. Die 10 Liter gehen also direkt von Ihrem Vorrat ab. Der Wasserspiegel beginnt zu sinken und Ihnen verbleiben noch 90 Liter. Nächstes Jahr müssen Sie weitere 10 Liter ablassen und ebenso im Darauffolgenden und so weiter.
Deflation
Verglichen mit einer Volkswirtschaft würde das bedeuten, dass eine Deflation eingetreten ist. Einer gleichbleibenden Warenmenge steht weniger Geld als Tauschmittel zur Verfügung. In einer Wirtschaft wird dies zur Folge haben, dass die Preise sinken. Das hört sich zunächst gut an, denn auf den ersten Blick werden die Produkte billiger. Aber ein Gewinn ist dies dennoch nicht für den Kunden, denn dieser hat im Durchschnitt ja auch weniger Geld zur Verfügung. Wenn er zuvor 50 Prozent seines Vermögens für ein Produkt zahlen musste, muss er jetzt im Durchschnitt immer noch 50 Prozent bezahlen.
Zurück zum Wasserbecken. Nach 10 Jahren haben Sie 10 mal 10 Liter, also 100 Liter Wasser in Form von Zinsen bezahlt. Das Becken ist nun leer und die Wirtschaft trocken gelegt. Bedenken Sie, dass sie nach wie vor nur Zinsen bezahlt haben. Von den eigentlich geliehenen 100 Litern haben Sie noch keinen Tropfen zurückbezahlt. Sie müssen also auch nächstes Jahr wieder 10 Liter beim Wasserwerk abliefern. Wo nehmen Sie diese her?
Fazit
Wie Sie sehen, sind Sie dem Wasserwerkbetreiber völlig ausgeliefert. Sobald Sie sich Wasser bei ihm geliehen haben, und sei die Menge noch so klein, stehen Sie in seiner Schuld. Für einen einzelnen kann es möglich sein, die Schuld vollständig zu begleichen. Dann aber wird ein anderer um so höhere Schulden haben. So verhält es sich auch mit dem Finanzsystem.