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    Wo kann man Wasser sparen?

    Brunnen
    Politiker der EU möchten Verbraucher zum Wassersparen zwingen. Nach der Glühlampe haben sich die Beamten ein neues Ziel für Verbote ausgesucht: Bad-Armaturen sollen verschwinden, wenn sie nicht genug Wasser sparen.[1]
    Im Prinzip ist es natürlich erstrebenswert, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Allerdings ist die Kanalisation in Deutschland und anderen EU-Ländern auf relativ große Durchflussmengen ausgelegt. Wenn nun nicht genug Wasser in die Kanalisation gelangt, werden die Fäkalien nicht ausreichend schnell abtransportiert und es besteht die Gefahr, dass sich gefährliche Keime bilden. Bei sogenannten Mischsystemen, wenn also Schmutzwasser und Regenwasser gemeinsam transportiert wird, sorgt das Regenwasser zumindest dann für eine Spülung, wenn es genügend Niederschlag gibt. In trocknen Perioden muss genügend Wasser durch die Haushalte ins Kanalisationsnetz gelangen. Auch wenn das Regenwasser zu großen Teilen nicht ins Kanalnetz geleitet wird, sondern versickert, oder aber getrennt vom Schmutzwasser transportiert wird, dann muss die Kanalisation mit ausreichend Frischwasser gespült werden. Wird nicht genügend Wasser verbraucht und in die Kanalisation geleitet, dann müssen Stadt- oder Wasserwerke zusätzlich Frischwasser in die Rohre pumpen. Je weniger Wasser der Verbraucher nutzt, desto mehr Wasser wird ungenutzt ins Abwassersystem gepumpt werden müssen, um es zu reinigen.
    Der Durchschnittsverbrauch liegt in Deutschland bei etwa 120 Liter.[2] (S. 8) Das mag nach einer großen Menge klingen, aber das Sparpotential ist nicht so hoch, wie man meinen würde. Wenn es gelingt den Verbrauch, durch Sparsamkeit und von EU-Politikern gewünschte Armaturen um vielleicht sogar auf 20 Liter zu reduzieren, liegt die Einsparung bei 100 Liter am Tag. 20 Liter sind zum Trinken, Kochen und Waschen gerade ausreichend. Im Extremfall kann man sogar auf 10 oder gar 5 Liter kommen, aber von angemessener Hygiene kann dann kaum noch die Rede sein. Die Einsparung von mehr als 100 Litern ist also kaum realistisch.
    Wo aber könnte man sonst noch Wasser sparen? Beispielsweise bei den Produkten, die wir kaufen. Für die Herstellung von 200 Gramm Rindersteak werden über 3000 Liter Wasser verbraucht. Verzichtet man also auf die Fleischbeilage beim Mittagessen, oder reduziert die Menge zumindest stark, dann hat man mit einem Schlag mehrere tausend Liter Wasser gespart.
    Weitere Beispiele zum sogenannten virtuellen Wasserverbrauch, also die Wassermenge, welche für die Produktion von Gütern aufgewendet werden muss, können beispielsweise bei Wikipedia nachgelesen werden: http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelles_Wasser.
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    Wie die Bahnvorstände die Taschen der Bürger ausräumen

    Der Umbau des Bahnhofes in Stuttgart wird mal wieder teurer als gedacht … wer hätte das gedacht. Da stellt sich die Frage, wer für die unerwarteten Kosten aufkommen soll. Der Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer droht damit, dass die Kosten für die Bahnfahrkarten zusätzlich erhöht werden, wenn Baden-Württemberg sich nicht an den Mehrkosten des unterirdischen Bahnhofs beteiligt.[1] Dann muss der Bahnkunde noch mehr für die Fahrten bezahlen, als ohnehin schon. Wenn aber das Bundesland Baden-Württemberg einspringt, dann blieben die Kunden des Bahnunternehmens von dieser außerordentlichen Zusatzbelastung verschont.
    Auf den ersten Blick klingt das gut. Soll doch das Bundesland bezahlen, dann kostet die Bahnfahrt nicht mehr. Aber halt, wenn davon geredet wird, dass Baden-Württemberg bezahlen soll, dann heißt das, dass letzten Endes der Steuerzahler dafür aufkommen muss. Das wiederum bedeutet, dass auch Menschen für den Ausbau des Bahnhofes bezahlen müssen, die möglicherweise nicht einmal mit dem Zug fahren. Die Bahn erschleicht sich also möglicherweise von Menschen eine finanzielle Leistung, ohne eine Gegenleistung zu erbringen. Im umgekehrten Fall, wenn jemand eine Leistung der Bahn in Anspruch nimmt, ohne eine entsprechende Gegenleistung zu bringen, dann wird er wegen Schwarzfahrens belangt. Da kennt die Bahn kein Pardon.
    Es wäre also nur gerecht, wenn die Kosten lediglich auf die Bahnkunden umgelegt werden. So besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit, die Kosten nicht mitzutragen, indem man auf Bahnfahrten verzichtet. Wenn das Projekt über Steuern finanziert wird, dann kann sich niemand gegen die Abgabe wehren. Und da die Bahn kein gemeinnütziger Verein ist, sondern ein knallhartes Wirtschaftsunternehmen, dessen Manager mit einem oder zwei Augen Richtung Börse schielen, soll der Konzern nicht in die Taschen unbeteiligter greifen. Schließlich wird er diese Taschen nicht im Gegenzug anteilig mit den erwirtschafteten Gewinnen füllen, sondern alles selbst behalten.
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