Berichte

1000 Stunden

Glühlampe
Auf Verpackungen von Glühlampen findet man mitunter Angaben zur Brenndauer der Leuchten. Da kann man dann zum Beispiel Lesen, dass die Brenndauer 1 Jahr* beträgt. Das sind umgerechnet 8760 Stunden. Nun steht dahinter aber auch gleich ein Sternchen und an anderer Stelle kann dann gelesen werden, dass die Brenndauer von einem Jahr 1000 Stunden entspricht. Hier werden also falsche Tatsachen suggeriert, um den Käufer dazu zu bewegen, sich für dieses Produkt zu entscheiden, wodurch dem Hersteller ein Vermögensvorteil entsteht. Der Kunde wird absichtlich getäuscht und belogen.
Glühlampe
Das an sich wäre schon schlimm genug. Aber es geht noch weiter. Anfänglich gelang es, Glühlampen zu konstruieren, die weit über 2000 Stunden brannten. Für die Hersteller bedeutet eine lange Lebensdauer der Lichtspender natürlich, dass sie weniger Exemplare verkaufen können. Für die Umwelt und den Naturschutz mag dies ein erstrebenswerter Zustand sein, aber es senkt den Gewinn der Konzerne. Da diese wenig am Schutz der Umwelt interessiert sind, sondern an ihren Bilanzen, haben sich die einflussreichsten Konzerne mit dem Ziel die Brenndauer zu reduzieren, zu einem Kartell zusammengeschlossen. Dieses Kartell wurde als Phöbuskartell bezeichnet und existierte nachweislich im Zeitraum zwischen 1924 und 1941. Schon bald war das Ziel, die Brenndauer auf 1000 Stunden zu reduzieren, erreicht. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Man spricht hier auch von einer geplante Obsoleszenz, also einer beabsichtigten und gezielt herbeigeführten Alterung. Diese Dauer war für alle Beteiligten ein akzeptabler Kompromiss.

Glühlampe
Das Kartell wurde zwar verboten, aber die verkürzte Lebensdauer ist bislang beibehalten worden. Einmal mehr wurden die Menschen betrogen. Die Kunden werden – auch durch geschickte Werbung – in dem Glauben gelassen, dass Glühlampen nur etwa 1000 Stunden halten können. Die Hersteller behaupten einfach wahrheitsgemäß, dass sie daran geforscht haben, dass die Lampen 1000 Stunden halten. Dass es bei diesen Forschungen um eine Verkürzung der Lebenszeit geht anstatt – wie zu erwarten wäre – um eine Verlängerung, erfährt der Kunde natürlich nicht. Es wird dem potentiellen Kunden in der Werbung vorenthalten, dass es eigentlich möglich ist, wesentlich zuverlässigere Glühlampen herzustellen. Er soll schließlich in seiner Unwissenheit möglichst oft eine neue Lampe kaufen. Das mag aufgrund des erhöhten Ressourcenverbrauches und des Energieverbrauches bei der Herstellung zwar auch noch der Umwelt schaden, aber das interessiert die Hersteller nicht. Um so verwunderlicher ist es – ganz nebenbei bemerkt – auch, dass die Hersteller sich bei der Vermarktung der sogenannten Energiesparlampen auf den Umweltschutz berufen. Auch dies scheint wieder eine Lüge zu sein, schließlich haben die Konzerne bewiesen, dass sie ihre Entscheidungen nicht zugunsten der Natur treffen, sondern nur zugunsten ihrer Finanzen.

Glühlampe
Die Brenndauer wieder zu erhöhen, wäre ein erster und sehr einfacher Schritt zugunsten des Umweltschutzes. Aber selbst dies ist der Politik nicht gelungen. Es ist folglich kaum vorstellbar, dass sich sogenannte Energiesparlampen hätten durchsetzen können, wenn dies nicht den Interessen der Konzerne entsprechen würde. Und dies sind keine Umweltschutzinteressen, sondern gewinnorientierte Interessen. Der Umweltschutzgedanke bei der Einführung der Energiesparlampen darf also angezweifelt werden.
Glühlampe
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