Sollen Menschen über die Erde herrschen und sich die Tiere untertan machen?
Dominium terrae (lat. für „Herrschaft über die Erde“) ist ein Motiv aus dem Alten Testament im erste Buch Mose (Genesis) und wird als ein Auftrag Gottes an die Menschen verstanden:
An vielen Stellen in der Bibel sind die Aussagen und Übersetzungen nicht eindeutig und können relativ vielfältig interpretiert werden. Teilweise handelt es sich vielleicht auch um Übersetzungsfehler. Beispielsweise die Aussage in der Bibel, dass leichter ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in den Himmel komme. Möglicherweise muss es heißen “Eher geht ein Schiffstau durch ein Nadelöhr als ein Reicher in den Himmel”, wie Religionswissenschaftler Pinchas Lapide vermutet. Thomas Jeising hingegen geht eher davon aus, dass es sich bei der Aussage um eine ganz bewusste Übertreibung handeln könnte.
So ist auch mit der Aussage, dass Menschen sich die Erde und die Tiere untertan machen sollen, nicht als Freibrief für einen hemmungslosen Raubbau an Natur, Umwelt und Tieren zu verstehen und insbesondere keine Legitimierung für das Quälen und Töten von Tieren!
Naheliegender dürfte die folgende Interpretation bei Wikipedia sein: Das hebräische Verb kabasch (bisher übersetzt als „untertan machen“) hat auch die Bedeutung „als Kulturland in Besitz nehmen“, „dienstbar, urbar machen“, wie Vergleiche mit Verbübersetzungen in anderen biblischen Büchern (Num 32 EU und Jos 18 EU) zeigen. Das Verb radah (bisher übersetzt als „königlich bzw. herrschaftlich auftreten“) wird in Mari-Texten für den Umgang eines Hirten mit seiner Kleinviehherde verwendet und „müsste die verantwortungsvolle, fürsorgliche Konnotation zum Ausdruck bringen.“
Wir sollen gemäß den Aussagen der Bibel wohl alle Tiere eher so behandeln wie wir Haustiere üblicherweise behandeln. Haustiere werden zwar ohne deren Einwilligung in ein familiäres Umfeld gezwungen, und sind damit quasi untertan. Haustiere werden aber normalerweise liebevoll behandelt und als Familienmitglied gesehen. Zumindest sollte es so sein. Haustiere darf und wird man nicht einfach schlagen und quälen, nur weil man den Tieren überlegen ist. Ganz im Gegenteil ist man besonders verpflichtet, die Tiere zu versorgen und zu pflegen. Die Tiere werden mit Futter versorgt, erhalten einen warmen Schlafplatz, genießen Unterhaltung und ebenso eine medizinische Versorgung. So sollten sich Menschen auch der Natur und den dort lebenden Tiere und auch Pflanzen gegenüber verhalten. Die Natur ist kein Selbstbedienungsladen, den wir skrupellos ausbeuten können. Menschen sollten sich eher wie Gärtner, Tierfleger oder Wildhüter verhalten und die Natur und die Tiere achtsam und respektvoll behandeln!
Ja, die Bibel sagt, der Mensch solle sich die Tiere untertan machen. Aber dabei soll er sich ihnen gegenüber verhalten wie ein Hirte gegenüber seiner Herde: fürsorglich, bewahrend. […] Gott schuf die Tiere, damit der Mensch nicht allein sei, erzählt das 1. Buch Mose 2,18. Gott hat die Tiere nicht der Willkür der Menschen übergeben, sondern in ihre Obhut.
Im Hintergrund dieser Verse steht die altorientalische Vorstellung, dass ein Götterbild die abgebildete Gottheit wirklich vergegenwärtigt. Als Bild Gottes zu “walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen”, ist somit eine höchst verantwortungsvolle Aufgabe. Sie bedeutet nichts Geringeres, als ganz im Sinne Gottes dessen gute lebensspendende Ordnung zu pflegen und zu erhalten. Sie ist somit genau das Gegenteil von Willkürherrschaft und Ausbeutung. “Nach dem Ideal des guten Hirten […] soll der Mensch […] für die übrige Schöpfung Verantwortung tragen”, bringt es die Bibelwissenschaftlerin Helen Schüngel-Straumann auf den Punkt.
Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!
Quelle: https://www.bibleserver.com/de/verse/1.Mose1,28
An vielen Stellen in der Bibel sind die Aussagen und Übersetzungen nicht eindeutig und können relativ vielfältig interpretiert werden. Teilweise handelt es sich vielleicht auch um Übersetzungsfehler. Beispielsweise die Aussage in der Bibel, dass leichter ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in den Himmel komme. Möglicherweise muss es heißen “Eher geht ein Schiffstau durch ein Nadelöhr als ein Reicher in den Himmel”, wie Religionswissenschaftler Pinchas Lapide vermutet. Thomas Jeising hingegen geht eher davon aus, dass es sich bei der Aussage um eine ganz bewusste Übertreibung handeln könnte.
So ist auch mit der Aussage, dass Menschen sich die Erde und die Tiere untertan machen sollen, nicht als Freibrief für einen hemmungslosen Raubbau an Natur, Umwelt und Tieren zu verstehen und insbesondere keine Legitimierung für das Quälen und Töten von Tieren!
Naheliegender dürfte die folgende Interpretation bei Wikipedia sein: Das hebräische Verb kabasch (bisher übersetzt als „untertan machen“) hat auch die Bedeutung „als Kulturland in Besitz nehmen“, „dienstbar, urbar machen“, wie Vergleiche mit Verbübersetzungen in anderen biblischen Büchern (Num 32 EU und Jos 18 EU) zeigen. Das Verb radah (bisher übersetzt als „königlich bzw. herrschaftlich auftreten“) wird in Mari-Texten für den Umgang eines Hirten mit seiner Kleinviehherde verwendet und „müsste die verantwortungsvolle, fürsorgliche Konnotation zum Ausdruck bringen.“
Wir sollen gemäß den Aussagen der Bibel wohl alle Tiere eher so behandeln wie wir Haustiere üblicherweise behandeln. Haustiere werden zwar ohne deren Einwilligung in ein familiäres Umfeld gezwungen, und sind damit quasi untertan. Haustiere werden aber normalerweise liebevoll behandelt und als Familienmitglied gesehen. Zumindest sollte es so sein. Haustiere darf und wird man nicht einfach schlagen und quälen, nur weil man den Tieren überlegen ist. Ganz im Gegenteil ist man besonders verpflichtet, die Tiere zu versorgen und zu pflegen. Die Tiere werden mit Futter versorgt, erhalten einen warmen Schlafplatz, genießen Unterhaltung und ebenso eine medizinische Versorgung. So sollten sich Menschen auch der Natur und den dort lebenden Tiere und auch Pflanzen gegenüber verhalten. Die Natur ist kein Selbstbedienungsladen, den wir skrupellos ausbeuten können. Menschen sollten sich eher wie Gärtner, Tierfleger oder Wildhüter verhalten und die Natur und die Tiere achtsam und respektvoll behandeln!
Ja, die Bibel sagt, der Mensch solle sich die Tiere untertan machen. Aber dabei soll er sich ihnen gegenüber verhalten wie ein Hirte gegenüber seiner Herde: fürsorglich, bewahrend. […] Gott schuf die Tiere, damit der Mensch nicht allein sei, erzählt das 1. Buch Mose 2,18. Gott hat die Tiere nicht der Willkür der Menschen übergeben, sondern in ihre Obhut.
Im Hintergrund dieser Verse steht die altorientalische Vorstellung, dass ein Götterbild die abgebildete Gottheit wirklich vergegenwärtigt. Als Bild Gottes zu “walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen”, ist somit eine höchst verantwortungsvolle Aufgabe. Sie bedeutet nichts Geringeres, als ganz im Sinne Gottes dessen gute lebensspendende Ordnung zu pflegen und zu erhalten. Sie ist somit genau das Gegenteil von Willkürherrschaft und Ausbeutung. “Nach dem Ideal des guten Hirten […] soll der Mensch […] für die übrige Schöpfung Verantwortung tragen”, bringt es die Bibelwissenschaftlerin Helen Schüngel-Straumann auf den Punkt.