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    Steigende Gaspreise im Winter sind eine erste Warnung

    Nachdem es versäumt wurde, die Erdgasspeicher im Sommer mit relativ günstigem Gas zu füllen, wird im Winter Gas zu hohen Preisen importiert werden müssen, wie der Spiegel berichtete. Somit ist mit steigenden Preisen zu rechnen.
    Eine neue Erdgaspipeline Nord Stream 2 war lange Zeit politisch umstritten. Durch diese möchte Gazprom aber das Erdgas schicken, da dies für das Unternehmen wirtschaftlich günstiger ist, als Leitungen durch die Ukraine zu buchen. Die USA, die Ukraine und weitere Staaten vor allem aus Osteuropa lehnen die Pipeline mit der Begründung ab, sie mache die europäischen Abnehmerstaaten abhängig von russischen Erdgaslieferungen. Die Begründung erscheint mir allerdings recht fadenscheinig, da das Bestehen der Pipeline ja nicht verhindert, dass man auch noch aus anderen Quellen Erdgas bezieht. Insbesondere die Sorge der USA wirft fragen auf, da die Leitung ja für den Transport in Europa gedacht ist. Eine Versorgung der USA ist durch die Pipeline ja nicht beeinträchtigt. Ganz im Gegenteil wird seitens der USA vermutlich eher befürchtet, dass Europa unabhängiger von Erdgaslieferung mittels teurer Frachtschiffe aus den USA wird. Die Sorge dürfte also nicht der Versorgungssicherheit der Europäer gelten, sondern eher der Angst vor einem Konkurrenten, der europäische Länder mit der neuen Pipeline besser und günstiger versorgen kann, als es die USA je könnte.
    Für den Betrieb der neuen Nord Stream Leitung wird aber noch eine Zertifizierung durch die deutschen Behörden benötigt. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die Zertifizierung erfolgt.

    Tendenziell scheint die Versorgung der Menschen in Deutschland mit Gas und Strom seitens der Politik keine hohe Priorität zu haben. Während die Preise immer weiter steigen, nimmt die Versorgungssicherheit eher ab. Dank Reservekapazitäten und Notfallmaßnahmen kam es bislang noch nicht zu größeren Ausfällen. Zwischenfälle wurden aber nicht als dringende Warnung und Grund für eine Verbesserung verstanden, sondern als “Bestätigung”, dass es ja doch gut geht. Die Steigenden Preise werden ebenfalls nicht als Warnung vor möglichen Fehlern in der Energiepolitik gesehen, sondern als völlig normal hingenommen. Ein fataler Denkfehler, denn mit dieser Strategie des bedenkenlosen Ausnutzens von Sicherheitsreserven nähert man sich immer weiter einer Grenze, ab der es nicht mehr gut geht. Und irgendwann wird vielleicht ganz unvermittelt die bislang als sicher angesehene Gas- oder Stromversorgung ausfallen. Wer dann nicht vorgesorgt hat, wird im Winter in der dunklen Wohnung frieren, sollte es tatsächlich zu größeren Ausfällen bei der Energieversorgung kommen.


    Weiterführende Informationen:

    Russland und China: Allianz gegen westlichen Werteimperialismus
    Kann Russland kein Gas produzieren – oder hält Putin es bewusst zurück?
    Baerbock gegen Inbetriebnahme von Nord Stream 2
    Die erfrischende Klarheit der Annalena Baerbock
    Verfahren zur Zertifizierung der Nord Stream 2 vorläufig ausgesetzt (16.11.2021)

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    Kritische Fragen sind bei der Bundespressekonferenz unerwünscht

    Die Bundespressekonferenz war eine der ersten bundesdeutschen Nichtregierungsorganisationen (NGO), die sich einen Namen gegeben hat, der beim Bürger bis heute so klingt, als handle es sich um eine staatliche Organisation.

    Wikipedia schreibt enthusiastisch über die Veranstaltungen der Bundespressekonferenz: „Dadurch kommen auch Journalisten, die für ihre kritischen Fragen bekannt sind, stets zu Wort.“

    Das ist schon ein bisschen spaßig, denn was sollen das ansonsten für merkwürdige Journalisten sein, die keine kritischen Fragen stellen würden?

    Damit sind wir dann schon mitten im Auge des Hurrikans, der sich gerade über dieser NGO zusammengebraut hat. Denn demnächst könnte es durchaus sein, dass Wikipedia diesen für eine Enzyklopädie sowieso viel zu werblichen Satz bald ganz löschen muss. Die Regierungsberichterstattung will sich nämlich solcher kritischen Stimmen zeitnah entledigen.

    Weiterlesen: Gastbeitrag von Alexander Wallasch bei Boris Reitschuster: Bundespressekonferenz schafft sich ab


    Weiterführendes:

    Informationen zum Verein Bundespressekonferenz (BPK)
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    Hungerstreik zur Rettung des Klimas

    In Berlin versuchen junge Menschen die derzeitigen Kanzlerkandidaten dazu zu bringen, mit ihnen über den Schutz der Umwelt zu reden.Um ihr Ziel zu erreichen, wollen sie nichts mehr essen, bis Laschet, Scholz und Baerbock sich zu einem Gespräch mit ihnen treffen.

    »Wir benutzen ein letztes Mittel, das bisher, in der gesamten Geschichte, nur Menschen benutzt haben, die kurz vorm Sterben waren oder wirklich nicht mehr wussten, was sie machen sollten. Die so verzweifelt waren, dass sie zum Krassesten greifen mussten. Wir befinden uns in einem unbefristeten Hungerstreik, den wir nur beenden, wenn die da«, sie zeigt in Richtung Bundestag, »ein ehrliches Gespräch mit uns führen.«

    Quele: Spiegel: Sie wollen nichts mehr essen. Bis Laschet, Scholz und Baerbock mit ihnen reden

    Zunächst stellt sich die Frage, ob ein Erpressungsversuch das Mittel der Wahl sein sollte. Wenn ein Politiker hier nachgibt und sich auf ein Gespräch einlässt, macht er damit deutlich, dass es ein Kinderspiel ist, ihn zu erpressen und zu Verhandlungen zu zwingen.