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    Wasser sparen, wo kaum etwas zu sparen ist

    Um ein Kilogramm Schweinefleisch zu produzieren, werden etwa 5.000 Liter Wasser benötigt (Regen- und Leitungswasser, siehe auch “virtueller Wasserverbrauch“). Ein Kilogramm Rindfleisch schlägt gar mit zirka 15.000 Liter zubuche. Wenn jemand an fünf Tagen jeweils 200 Gramm Fleisch isst und jeweils einmal am Tag die unverdaulichen Überreste über die Toilette in die Kanalisation spült, kommen noch einmal Volumen von 10 Litern pro Spülung noch etwa 50 Liter Wasser aus dem Spülkasten hinzu.

    Wand-WC 'Euroabgang'
    Während die Fleischproduktion mit ihrem immensen Wasserverbrauch seitens der EU aber nach besten Möglichkeiten subventioniert und gefördert wird,[1] versuchen die Politiker beim Wasserverbrauch der Toilettenspülung um jeden Liter zu feilschen. So sollen die Klospülungen auf sechs Liter pro Spülgang reguliert werden.[2][3] 5.000, 10.000 oder gar 15.000 Liter für die Fleischproduktion sind nicht der Rede wert. Aber die 50 Liter Spülwasser aus dem Spülkasten müssen zugunsten des Umweltschutzes auf 30 Liter reduziert werden. Da die Kanalisationen aber nur funktionieren, wenn genügend Wasser vorhanden ist, könnte es sogar sein, dass das fehlende Wasser nachträglich bei Spülungen durch das Wartungspersonal in die Kanalisation gebracht werden muss. Damit wäre der “Spareffekt” wohl sowieso hinfällig.
    Nun, das ist nicht das, was ich mir unter “Umweltschutz” vorstelle. Wäre es nicht zielführender, die Unterstützung für die Produktion von Nahrungsmitteln mit einem übermäßigen Ressourcenverbrauch einzustellen? Um ein Kilogramm Kartoffeln ernten zu könnten, müssen beispielsweise nur etwa 150 Liter Wasser aufgewendet werden. Auch bei anderen pflanzlichen Produkten sieht die Bilanz ähnlich positiv aus. Da Menschen sich weitgehend auf Basis pflanzlicher Kost ernähren können, wäre es ein großer Schritt, auf eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten hinzuarbeiten. Damit ließe sich nicht nur viel Wasser einsparen, sondern auch gleich der Landverbrauch, der Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden, der Stromverbrauch, der Medikamentenverbrauch, der Treibstoffverbrauch, der Materialverschleiß und das Gülleaufkommen reduzieren. Und anstelle von Subventionen für den Fleischexport in ferne Länder, könnten Landwirte Zuwendungen erhalten, die ausdrücklich für regionale Märkte produzieren.
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    Fissio – Divide et impera

    Das Spalten von Atomkernen wird Kernfission (lateinisch “fissio”‚ das Spalten) genannt. In Kernkraftwerken findet eine induzierte Spaltung statt. Dabei handelt es sich um eine Kernreaktion, bei der ein freies Teilchen zufällig einen Atomkern trifft und von diesem absorbiert wird. Der Kern gewinnt dadurch Energie, was unter anderem zur Spaltung des Kerns führen kann. Dabei werden weitere Teilchen freigesetzt, die wiederum jeweils einen Atomkern zur Spaltung bringen können, wenn sie ihn treffen.
    Die bei der in Kernkraftwerken ablaufenden induzierter Spaltung von Atomen wird kinetische Energie und auch Energie in Form von Strahlung frei. Die Energie kann genutzt werden, um eine Flüssigkeit zu erhitzen und damit Turbinen anzutreiben. Damit wird der Prozess der Kernspaltung wirtschaftlich interessant, denn schließlich können die Turbinen zur Stromproduktion eingesetzt werden.

    Kernspaltung
    Quelle: Wikipedia, Stefan-Xp
    Der Begriff “Kettenreaktion” ist jedoch etwas verharmlosend gewählt. Denn ein Kettenglied ist gewöhnlich zu seiner linken und seiner rechten Seite jeweils nur mit einem weiteren Glied verbunden. Am Anfang der Kette befindet sich also ein Glied und am Ende befindet sich auch ein Glied. Bei der Kernspaltung werden jedoch bei jedem Spaltvorgang mehrere Teilchen frei, die entsprechend im nächsten Schritt mehrere weitere Atomkerne spalten können. Wir haben es hier also mit einem exponentiellen Wachstum zu tun, das in kurzer Zeit zu einer erheblichen Freisetzung von Energie führen kann, wenn nicht permanent kontrollierend eingegriffen wird.