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    2016 werden wir ohne neue Schulden auskommen

    Finanzminister Wolfgang Schäuble kündigte an, dass wir 2016 ohne neue Schulden auskommen werden.[1] Das ist eine sehr gewagte Aussage. Außerdem muss hier zwangsläufig gefragt werden, wer mit “wir” gemeint ist. Wer kommt 2016 ohne neue Schulden aus? Schäuble spricht von den Staatsfinanzen, es ist also anzunehmen, dass 2016 keine neuen Staatsschulden aufgenommen werden sollen.
    Es ist allerdings so, das auch 2016 Zinsen in beachtlicher Höhe für die Staatsverschuldung fällig werden. Diese müssen bezahlt werden. Wenn nun der Staat aber keine neuen Schulden aufnimmt, dann bedeutet dies, dass der Finanzminister beispielsweise das Geld für die Zinsen vom Guthaben der Bürger abschöpft und es für die Begleichung der Zinsen verwendet. Dadurch schrumpft das vorhandene Vermögen und es entsteht eine Deflation, da dem Warenangebot immer weniger Geld gegenübersteht. Um die Geldmenge auf dem bisherigen Niveau zu halten, müssten sich dann andere verschulden. Das können Unternehmen oder Privatleute sein, die Kredite aufnehmen. Bei der Kreditvergabe wird dann eine entsprechende Geldmenge geschöpft und kommt in den Umlauf.
    Es ist offensichtlich, dass das Problem dann nur verlagert wurde. Die eigentliche Problematik der grenzenlosen exponentiellen Verschuldung besteht weiterhin und Privatpersonen werden die ersten sein, die aufgrund mangelnder Kreditwürdigkeit kein neues Geld aufnehmen können. Danach folgen die Unternehmen und spätestens dann wird der Staat wieder einspringen müssen und Kredite in ungeahnter Höhe aufnehmen. Ansonsten wird das vorhandene Geld vollständig durch Zinsdienste aufgezehrt. In Folge dessen gäbe es irgendwann kein Geld mehr. Nur noch Schulden. Schulden, für die weiterhin Zinsen zu bezahlen sind. Aber wie?

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