In dem Theaterstück “Die Dreigroschenoper” schrieb Bertolt Brecht: “Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?” Mit diesem Satz hat er die kriminelle Energie, die in diesem Finanzsystem steckt, überaus treffend beschrieben. Die Mitarbeiter der Bankinstitutionen können ohne nennenswerten Aufwand große Summen an Guthaben schöpfen und dieses soeben erzeugte Guthaben gegen Zinsen als Kredit verleihen. Wobei die Zinsen natürlich bei der Kreditvergabe nicht mitgeschöpft werden, folglich also auch nicht existieren und somit zunächst nicht zurückgezahlt werden können. Die Banken, bzw. die dortigen Mitarbeiter, fordern dieses nicht existierende Geld aber ein – wohlwissend, dass nur sie und ihresgleichen dieses fehlende Guthaben erzeugen können. Sie haben die Kreditnehmer also voll im Griff. Von ihrer Gunst hängt es ab, ob neue Kredite vergeben werden, mit denen alte Schulden beglichen werden können. Und wenn das der Fall ist, dann dreht sich die Schuldenspirale nur noch weiter und die Banken haben noch mehr Menschen unter Kontrolle. Denn: Kredite werden nicht einfach so gegeben. Der Kreditnehmer muss im Normalfall mit einer dinglichen Sicherung bürgen. Kann er den Kredit nicht nach den Spielregeln der Bank tilgen, verliert er die Sicherung. Auf diese Weise kommen die Damen und Herren bei den Banken ohne dass sie dafür nennenswert mehr machen müssten, als ein paar Formulare vorzubereiten und zu unterschreiben, an ganz reale Werte. Sie müssen kein Fundament ausheben und auch keine Mauern in die Höhe ziehen oder ein Dach decken, um an ein neues Einfamilienhaus zu kommen. Sie müssen, vereinfacht ausgedrückt, lediglich die Formalitäten am Schreibtisch erledigen, die nötig sind, um einen Kredit zu vergeben. Das Geld dafür müssen sie nicht einmal erarbeitet haben. Sie erzeugen es im Moment der Kreditvergabe.