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    Regenerative Energie und das Finanzsystem

    Die Stromgewinnung aus sogenannten regenerativen Energien hat einen entscheidenden Nachteil gegenüber der Verwendung atomarer und fossiler Energieträger: Der Wind weht jedes Jahr in etwa gleich und auch die Flüsse führen immer ähnliche Mengen an Wasser. Vielleicht mal mehr und mal weniger, aber gewöhnlich nimmt die Menge nicht jedes Jahr um einen bestimmten Betrag ab. Und man kann die Menschen auch nicht glaubend machen, dass es so sei, denn jeder kann den Wasserpegel eines Flusses seiner Wahl selbst beobachten. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, die Energiepreise regelmäßig zu erhöhen und dafür die schwieriger werdenden Produktionsbedingungen aufgrund der Abnahme des Rohstoffes anzuführen. Die Preise müssten naheliegenderweise gleich bleiben. Für den Kunden wäre das sicherlich eine schöne Sache. Aber um das Wohlbefinden der Kunden geht es in diesem Geschäft nicht. Es geht darum, den Umsatz zu steigern. Das Geldsystem, auf dem die gesamte Wirtschaft aufbaut, erzwingt schließlich durch Zins und Zinseszins ein exponentielles Wachstum. Dies kann jeder selbstständig nachrechnen, der ein wenig aufgepasst hat, als in der Schule Zinsrechnung durchgenommen wurde.
    In diesem Geldsystem ist die Nutzung regenerativer Energien nicht wirtschaftlich. Damit der Umstieg auf weniger schädliche Produktionsweisen funktionieren kann, ohne in einem Finanzdesaster zu enden, müsste zunächst die Basis geschaffen und ein Geldsystem eingerichtet werden, das kein exponentielles Wachstum erzwingt. Erst dann kann der Mensch zu einer nachhaltigen Lebensweise übergehen. Leider wird es noch lange dauern, bis ein solches Erkennen und Umdenken stattfinden wird.