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    Tiere klagen an

    Tiere klagen an
    »Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.«
    Mahatma Gandhi

    Es lohnt sich, über diese Aussage nachzudenken. Der wahre Charakter und die wirkliche Einstellung eines Menschen zeigt sich darin, wie er schwächere Lebewesen behandelt. Quält er sie, weil er es kann und sich dazu legitimiert fühlt? Tötet er die Schwachen gar zur Befriedigung primitiver Bedürfnisse? Oder behandelt er die wehrlosen Lebewesen trotz ihrer nachteiligen Position mit Anstand und Respekt?

    Viele Menschen verhalten sich anderen Menschen gegenüber freundlich. Das ist natürlich gut so und für das Zusammenleben auch unabdingbar. Dieses Verhalten entspringt aber vermutlich nicht einem grundsätzlichen Respekt anderen Lebewesen gegenüber, sondern nur der Angst um sich selbst. Wer andere Menschen schlecht behandelt, riskiert Geld- und Freiheitsstrafen. Wer den Nachbar verprügelt, weil er schon wieder so laut nervtötende Musik hört, wird ihn möglicherweise bald mit seinem Anwalt vor Gericht wiedersehen. Und wir werden auch nicht einen Passanten erschießen, weil wir seinen Mantel haben möchten. Auch hier würden wir mit hohen Strafen rechnen müssen.
    Was aber, wenn wir einem Lebewesen gegenüberstehen, das sich nicht wehren kann? Sind wir dann immer noch so zurückhaltend? Wohl kaum. Nutztiere werden in stinkenden Ställen zusammengepfercht, um billig Milch und Fleisch zu produzieren. Und so manch ein Tier wird wegen seines Pelzes erschossen. Tiere haben gewöhnlich keinen Anwalt. An ihnen können wir uns nach Herzenslust vergreifen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen – und genau das tun wir üblicherweise ausgiebig. Wir töten und misshandeln Tiere, um einen matschigen Hamburger mit Rindfleisch essen zu können und es ist uns egal, dass dafür ein Lebewesen sterben musste. Von den Kühen droht uns keine Gefahr. Sie können sich ja nicht wehren.

    Es gibt nur wenige Menschen, die sich für Tiere einsetzen oder zumindest über den Umgang mit ihnen nachdenkt. Menschen, wie der Anwalt und Buchautor Antoine F. Goetschel, der sich dem Tier in Recht, Ethik und Gesellschaft gewidmet und als Rechtsanwalt für Tierschutz in Strafsachen des Kantons Zürich (Tieranwalt) tätig war. Dies ist eine seltene Ausnahme in einer traurigen Welt, in der Tiere üblicherweise keinen Schutz durch Anwälte genießen.

    Titel: Tiere klagen an
    Autor: Antoine F. Goetschel
    Seiten: 272
    Verlag: Fischer Scherz
    Veröffentlichung: 05.04.2012
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13:978-3-651-00002-5
    Preis: 19,99 Euro
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    Tiere Essen

    Tiere Essen
    Es gibt viele Dinge, die uns gefallen und die wir gerne hätten, die wir aber dennoch nicht einfach nehmen können. Wenn ein anderer eine prall gefüllte Geldbörse besitzt, die wird selbst gerne unser Eigen nennen würden, so können wir ihm diese dennoch nicht wegnehmen. Die gesellschaftlich anerkannten Konventionen bezüglich Anstand und Moral verhindern, dass sich jeder einfach nimmt, was er begehrt. Jede Handlung sollte abgewogen werden. Welche Vorteile entstehen mir? Welche Nachteile entstehen anderen Lebewesen dadurch?
    Auch am Mittagstisch gelten diese Regeln. Den Salat in der Schüssel des Nebenmannes nehmen wir ihm nicht einfach so weg, nur weil der eigene bereits aufgegessen ist und wir noch mehr haben möchten. Paradoxerweise ignorieren wir aber nach eigenem Ermessen die grundlegenden Regeln des Anstandes schon bei der Zubereitung des Mittagessen. Wenn wir ein Schweineschnitzel zubereiten möchten, muss dafür ein Schwein sterben. Wir nehmen dem Tier sein Leben, nur um ein Essen zu kreieren, das es uns ermöglicht, kurzzeitig den Geschmack und die Konsistenz des gebratenen Schweinefleisches im Mund zu haben. Muss das wirklich sein?

    »Ich liebe Würste auch, aber ich esse sie nicht.«
    Jonathan Safran Foer in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

    Titel: Tiere Essen
    Autor: Jonathan Safran Foer
    Seiten: 400
    Verlag: Kiepenheuer & Witsch
    Veröffentlichung: 19.08.2010
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-462-04044-9
    Preis: 19,99 Euro
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    Deutschland Verbrecherland?

    Deutschland Verbrecherland?
    Unser Leben ist umfassend durch Gesetze reglementiert. Diese Gesetze sind so umfangreich, komplex und mitunter widersprüchlich, dass selbst ein Anwalt oder ein Richter nicht mehr in der Lage ist, alle Gesetze zu kennen, zu verstehen und korrekt anzuwenden. Bei jeder Handlung, die wir unternehmen oder unterlassen, kann es sein, dass wir gegen Gesetze und Vorschriften verstoßen. Zum Glück fällt nicht jedes Vergehen auf, denn dann käme die Justiz nicht mehr mit dem Verhängen von Strafen nach.
    Leider ist es aber so, dass ein Online-Händler, der einen vorgeschriebenen Hinweis im Impressum vergessen oder einen Hinweis zuviel in der Widerrufsbelehrung stehen hat, mit teuren Abmahnungen und unverschämten Unterlassenserklärungen rechnen muss, während manch ein Intensivtäter (laut Statistik sehr häufig mit Migrationshintergrund), der immer wieder von der Polizei wegen schwerer Verbrechen aufgegriffen wird, nur lächerliche Strafen erhält. Banden aus Osteuropa können hier erpressen, betrügen, rauben und brandschatzen, ohne mit ernsthaften Sanktionen rechnen zu müssen. So nehmen Trickdiebe ältere Menschen aus oder schicken Kinder auf Diebestouren in die Einkaufsstraßen, wohlwissend, dass sie nicht strafmündig sind.
    In seinem Buch “Deutschland Verbrecherland?” gibt der ehemalige Staatsanwalt Egbert Bülles den geneigten Lesern Einblicke in die skurrile Welt der Justiz und zeigt, wie Mitglieder großer Verbrecherorganisationen in Deutschland mit Samthandschuhen angefasst werden. Der Autor macht aber auch darauf aufmerksam, mit welchen personellen, finanziellen und technischen Schwierigkeiten die Strafverfolgungsbehörden zu kämpfen haben und wie Anwälte der Kriminellen deren Taten decken, indem sie Gerichtsverhandlungen so lange torpedieren, bis die Richter bereit sind, den Verbrechnern beim Strafmaß entgegenzukommen.
    Ein Thema, das im Buch immer wieder aufgegriffen wird, ist die Vorratsdatenspeicherung. Egbert Bülles legt dar, dass die Verbindungen zwischen den Mitgliedern krimineller Organisationen mit längerfristig gespeicherten Telekommunikationsdaten nachvollzogen werden kann und es so möglich wird, an die Hintermänner zu kommen. Er beklagt, dass diese für die Ermittlungen so wichtige Daten aus Datenschutzrechtlichen Gründen nur kurz gespeichert werden und häufig schon wieder gelöscht sind, wenn die Behörden einem Verbrecherring auf die Schliche gekommen sind und nachträglich die Verbindungen zwischen den Mitgliedern erforschen möchten, welche ihre Kommunikation zudem durch das schnelle Wechseln von Handys und SIM-Karten verschleiern.
    Dem Leser stellt sich bald die Frage, ob es nicht vielleicht besser wäre, diese Daten aller Telefon- und Internetnutzer länger zu speichern, vielleicht sogar über Jahre. Leider wird im Buch aber auch deutlich, dass die Ganoven, die mit Hilfe dieser Daten von den Ermittlern ins Visier genommen werden können, dann häufig nicht festgenommen werden, weil sie längst wieder im Ausland sind. Und wenn die Täter doch einmal hinter Gitter landen, wird der Aufenthalt nicht sehr lange dauern. Manch ein Täter wird trotz schwerer Verbrechen am Ende der Verhandlungen mit einer Bewährungsstrafe frei gelassen und erhält sogar noch eine finanzielle Entschädigung, weil er zu lange in Untersuchungshaft festgehalten wurde.
    Für eine solch lasche Verbrechensbekämpfung lohnt es wohl kaum, die Daten von Millionen Bürgern auf Verdacht zu speichern. Diese digitalen Vorratsdaten wecken zudem sogar ganz und gar unredliche Begehrlichkeiten, können sie doch finanziell lukrativ verwendet werden. Um einen potentiellen Missbrauch zu verhindern, gibt es zwar den sogenannten Richtervorbehalt, aber dieser erwies sich bislang als wenig zuverlässig. Der Richtervorbehalt soll sicherstellen, dass die Kommunikationsdaten nicht missbräuchlich verwendet werden. Es ist beispielsweise nicht einfach so erlaubt, die Postanschrift eines Anschlussinhabers zu ermitteln, der zu einer bestimmten Zeit mit einer ihm zugeordneten Internetadresse auf eine Webseite zugegriffen hat. Wie wenig aber dieser Richtervorbehalt als “Schutz” geeignet ist, zeigt ein aktueller Fall. So schickte jüngst ein Anwalt kurz vor Weihnachten 2013 im Auftrag windiger Geschäftsleute Abmahnungen an zehntausende Menschen wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen für das anschauen von Pornofilmen im Internet. Ob es sich in diesen Fällen tatsächlich um Urheberrechtsverletzungen handelt, ist mehr als fragwürdig. Vielmehr dürfte es sich lediglich um das legale Zwischenspeichern von Videoströmen zum Abspielen handeln. Im schlimmsten Fall um eine legale Privatkopie. Zum Verständnis: Wenn dieses Verhalten illegal wäre, würden sich jeder Internetnutzer schon strafbar machen, wenn er irgend eine Internetseite auch nur aufruft. Für jeden Zeitungsartikel, den er im Internet ließt und jedes Video, dass er in der offiziellen und mit rundfunkgebühren finanzierten Mediathek der öffentlich-rechtlichen Sender anschaut, könnte er abgemahnt werden.
    Das wussten wohl auch die Abmahner, weshalb sie ihr Anliegen etwas verschleierten. Was vorgefallen ist und wie die Abmahner vorgegangen sind, kann hier nachgelesen werden: Geldmaschine Streaming-Abmahnung – Anwaltsschreiben aus Regensburg schüchtern tausende Internet-Nutzer ein.
    Da es (naheliegenderweise) legal ist, Videos auch nicht offensichtlich illegalen Quellen anzuschauen, besteht eigentlich kein Rechtsverstoß und damit auch kein Grund, die Postanschriften für die Zusendung von Abmahnungen freizugeben. Aus diesem Grund wurde zwar nicht behauptete, wohl aber suggeriert, dass es sich bei den Taten um illegales Filesharing handelt, bei dem die Benutzer die Videos selbst zum Tausch anboten. Wie die Firmen überhaupt an die Internetadressen kamen ist auch nach Veröffentlichung des Gutachtens der verwendeten Software nicht zuverlässig nachvollziehbar. Möglicherweise wurden die Internetadressen illegal ermittelt. Die Unstimmigkeiten und auch die Tatsache, dass die Anfrage für die Freigabe von zigtausend Adressen auf eine möglicherweise illegale Massenabmahnung hinweist (die Anfrage für die Freigabe von mehr als gerade einmal 100 oder 200 Adressen giltdurchaus schon als verdächtig), hinderten die betroffenen Richter nicht daran, die Abgabe der Adressen zu genehmigen.
    Erst als Internetnutzer begannen die mysteriösen Hintergründe, Abläufe und Zusammenhänge in diesem Abmahnfall in Eigenarbeit zu ermitteln und die Zeitungen zumindest auf ihren Webseiten darüber berichteten, wurden die Behörden aufmerksam. Die Reaktionen hielten sich aber in Grenzen. Anstelle von schnellen Hausdurchsuchungen um Beweise zu sichern und dem Einfrieren der Konten schickte man erst einmal Warnungen in Richtung der Abmahner. Diese hatten mittlerweile genug Zeit, ihre Gewinne in Sicherheit zu bringen und weitgehend von der Bildfläche zu verschwinden. Die Opfer der Abmahnungen, die schon bezahlt haben, werden ihr Geld nicht wiedersehen und diejenigen, die ihrerseits einen Anwalt einschalteten, mussten auch dafür bezahlen.
    Aus diesen Erfahrungen kann man schließen: Selbst wenn die Vorratsdaten genutzt werden sollten, um Kriminelle zu fassen, werden diese kaum mit ernsthaften Strafen rechnen müssen. Dafür kann die Vorratsdatenspeicherung für die normalen Bürger, die keine kriminellen Absichten haben, zur Falle werden. Zigtausend Menschen wurden mit der Herausgabe der Adressen an die Abmahner an den Pranger gestellt und sollten eine hohe Strafe zahlen und zudem eine Unterlassenserklärung unterzeichnen. Dabei haben diese Menschen nichts unrechtmäßiges getan. Es ist sogar nichteinmal sicher, dass die Betroffenen tatsächlich diese Videos sahen. Und wenn sie die entsprechende Internetseite kontaktierten, wurden sie möglicherweise sogar ohne deren Wissen dorthin geleitet.
    Bei diesem Fall deutet alles auf einen großen Betrug hin, der nur funktionierte, weil die Verbindungsdaten gespeichert werden und weil Richter, denen es offensichtlich an Fachkompetenz mangelt, die Daten freigaben, während die wirklich Kriminellen noch immer frei herumlaufen. Da stellt sich schon die Frage, ob es wünschenswert ist, Verbindungsdaten über einen längeren Zeitraum zu speichern. Diese Informationen könnten zwar die Ermittlungen in verzwickten Fällen organisierter Kriminalität erleichtern oder sogar überhaupt erst ermöglichen, aber solange nicht sichergestellt ist, dass die Daten wirklich nur zur Verfolgung richtiger Straftaten verwendet werden und die Kriminellen dann auch einer gerechten Strafe zugeführt werden, sollte auf dieses Instrument verzichtet werden. Die Gefahr des Missbrauchs überwiegt möglicherweise dem Nutzen für die Gesellschaft.

    Titel: Deutschland Verbrecherland?
    Untertitel: Mein Einsatz gegen die organisierte Kriminalität
    Autor: Egbert Bülles
    Seiten: 297
    Verlag: Econ
    Veröffentlichung: 11.10.2013
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-430-20159-9
    Preis: 18,99 Euro
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    Gott hat hohe Nebenkosten

    Gott hat hohe Nebenkosten
    Die weltlichen Vertreter der christlichen Religion nehmen die Regeln Gottes nicht immer so ernst. Auch wenn in der Bibel ausdrücklich von einem Zinsverbot die Rede ist, beteiligen sich die großen Kirchen an zinsbasierten Finanzgeschäften. Der Vatikan hat gar eine eigene Bank gegründet. Martin Luther soll gesagt haben “fürwahr muß der Zins eine Figur und Anzeichen sein, daß die Welt dem Teufel verkauft ist”.
    Dass durch Zins und Zinseszins ein exponentielles Wachstum der Geldmenge erzwungen wird, das nur durch immer höhere Verschuldung erreicht werden kann, interessiert die Vertreter Gottes offensichtlich nicht. Dass durch den Zins sehr viele fleißige Menschen immer ärmer werden, während wenige Menschen ohne etwas zu leisten unvorstellbar reich werden, ist den Verantwortlichen ebenfalls gleichgültig. Genau genommen profitieren die Kirchen sogar von diesem wahrlich teuflischen Zins. Im Laufe der Geschichte haben die Kirchen große Besitztümer und auch finanzielle Reichtümer angehäuft. Somit gehören die Kirchen zu den wenigen Gewinnern dieses perfiden Systems – gleich in meherfacher Hinsicht. Durch Zins und Zinseszins werden sie nun immer reicher, ohne dafür eine Gegenleistung bringen zu müssen. In dem Maße, in dem das Vermögen der Kirchen durch die Arbeit anderer gemehrt wird, gewinnen sie an Macht. Zugleich geht es vielen Menschen immer schlechter. So manch einer wird sein Heil im Glauben suchen, wenn er nicht mehr weiß, wie er den Tag überstehen soll. Das bringt der Kirche neue Mitglieder und gleicht ein wenig den Verlust aus, den die Kirchen aufgrund der Aufklärung durch die Wissenschaft und die neue Medien zu beklagen haben.
    Von den Kirchen ist also nicht zu erwarten, dass sie ihre eigenen Regeln konsequent einhalten und ihren Einfluss nutzen um beispielsweise über die fatalen Folgen des Zinses aufzuklären. Von den Menschen, die für die Kirche arbeiten, erwarten die Institute aber, dass die “Gebote Gottes” absolut kompromisslos befolgt werden. So dürfen Menschen, die nicht den “richtigen” Glauben haben oder sich vom Ehepartner scheiden ließen, beispielsweise nicht als Kindergärtner/in oder Lehrer/in in einer kirchlicheen Einrichtung arbeiten. Wenn ein Pfarrer einer katholischen Kirche dieser Religion angehören muss, dann ist das durchaus verständlich. Warum aber eine Krankenschwester in einer katholischen Klinik nicht evangelisch getauft sein darf, oder der Mathematiklehrer einer katholischen Grundschule kein Atheist sein darf, ist mehr als fragwürdig. Die Kirchen reglementieren das Privatleben der Mitarbeiter enorm. Andere Arbeitgeber würden mit diesem Verhalten gegen einige Regeln des Arbeitsrechts verstoßen. Die Kirchen dürfen jedoch die alllgemeinen Gesetze in weiten Teilen ignorieren und nach eigenen Regeln handeln.
    Nun wird gesagt, dass jeder das Recht hat, seine Kinder in einen weltlichen Kindergarten zu schicken oder ein nicht-kirchliches Krankenhaus aufzusuchen. Das ist aber garnicht so einfach, wenn man in einer Gegend lebt, in der es nicht genügend von der Religion unabhängige Einrichtungen gibt. Darüber hinaus werden viele kirchlichen Einrichtungen mitunter zu einhundert Prozent über den Staat durch die Allgemeinheit finanziert. Dieses Geld fehlt natürlich beim Aufbau weltlicher Kinderkärten, Schulen, Pflegeheimen und Krankenhäuser.
    Das Buch “Gott hat hohe Nebenkosten” gibt einen spannenden Einblick in die Welt der Kirche hinter der göttlichen Fassade und erzählt die Geschichte der Leiterin eines von der Allgemeinheit bezahlten kirchlichen Kindergartens, die ihren Arbeitsplatz verlieren soll, nachdem ihre Ehe zerbrach und sie sich neu verliebte.

    Titel: Gott hat hohe Nebenkosten
    Untertitel: Katholische Putzhilfe gesucht
    Autor: Eva Müller
    Seiten: 190
    Verlag: Kiepenheuer & Witsch
    Veröffentlichung: 07.01.2013
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-462-04485-0
    Preis: 14,99 Euro
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    Die 13 Siegel der Macht

    Die 13 Siegel der Macht
    Wir alle haben Macht. Politiker haben macht über die Menschen im Land. Konzernbosse haben Macht über den Markt, in dem sie ihre Produkte verkaufen und über die Politiker, die an einem starken Wirtschaftsstandort interessiert sind. Mitarbeiter einer Bank haben Macht über das Geldsystem und über Politiker und Konzernbosse, die vom Geld abhängen. Ein Autofahrer hat die Macht, die ihm durch das Fahrzeug verliehen wird. Er kann sie zum Guten einsetzen und sich und andere Personen zu einem Ziel bringen. Er kann die Macht aber auch nutzen, um mit überhöhter Geschwindigkeit durch ein Wohngebiet zu rasen und andere Menschen zu gefährden.
    Einen Machtfreien Raum gibt es nicht. Ja, jeder Mensch hat Macht, befindet sich aber gleichzeitig unter den Machteinflüssen vieler anderer Menschen, denn für die Dauer seines Lebens hat jeder Mensch die Verfügungsgewalt über Leben und Tod anderer Lebewesen. Dementsprechend ist es gut zu wissen, was Macht ist, wie man sie erlangt oder verliert und vor allem ist es wichtig zu erkennen, wenn Macht missbraucht wird oder in Gewalt umschlägt und damit zur Gefahr wird.

    Titel: Die 13 Siegel der Macht
    Untertitel: Von der Kunst der guten Führung
    Autor: Bernhard Moestl
    Seiten: 265
    Verlag: KNAUR
    Veröffentlichung: 14.03.2011
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-426-78464-8
    Preis: 9,99 Euro
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    Tödliche Ernte

    Tödliche Ernte
    In der modernen Landwirtschaft werden die Tiere zu tausenden in enge, stickige Mastanlagen gezwängt, mit nicht artgerechtem Futter vollgestopft und mit Antibiotika am Leben gehalten. Mit den Bilderbuchwelten einer naturnahen bäuerlichen Arbeit haben die Hochleistungsbetriebe nichts mehr zu tun. Ganz im Gegenteil. Die kleinen Familienbetriebe werden durch global agierende Konzerne verdrängt. Sie existieren fast nur noch in der Werbung. Die Regeln und Gesetze schreiben die großen Konzerne, die gut organisiert und eng mit der Politik verknüpft sind. Da wundert es nicht, dass die vielen Subventionen kaum den kleinen Höfen zufließen, dafür aber umso mehr den Betreibern industrieller Mastanlagen. Mit Steuergeldern überschüttet werden diejenigen, die ohnehin schon viel haben. Selbst Hersteller von Panzern, Fluggesellschaften, Golfclubs und sogar Segelvereine streichen manchmal mehr Agrar-Fördergeldern aus Steuermitteln ein, als so manch ein Bauer.

    Titel: Tödliche Ernte
    Untertitel: Wie uns das Agrar- und Lebensmittelkartell vergiftet
    Autor: Richard Rickelmann
    Seiten: 320
    Verlag: ullstein
    Veröffentlichung: 12.04.2013
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-548-37495-6
    Preis: 9,99 Euro
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    Geld(r)evolution

    Geldrevolution
    Dass das Geldsystem, das uns aufgezwungen wird, dem Großteil der Menschheit schadet, wird immer offensichtlicher. Die “Schere zwischen Arm und Reich” geht zunehmend auseinander und immer häufiger müssen finanziell ruinierte Banken durch die Steuerzahler mit Geld gerettet werden, welches sie hierfür aber bei den Banken gegen hohe Zinsen leihen müssen.
    Der Autor zeigt in dem Buch die Probleme des Geldsystems auf, geht auf die Ursachen ein und beschreibt dann Lösungsvorschläge.
    Die im Buch niedergeschriebenen Gedankengänge sind stark geprägt von den Ansichten namhaften Persönlichkeiten wie Bernd Senf, Andreas Popp oder Dirk Müller. Das Buch gibt eine Übersicht über deren Theorien und Erkenntnisse und kann als leicht verständlichen Einstieg in die Welt des Finanzsystems abseits der festgefahren schulischen und universitären Lehren dienen.

    Titel: Geld(r)evolution
    Untertitel: Die (r)evolutionäre Weiterentwicklung unseres Geld- und Finanzsystems zur Überwindung der aktuellen Geld- und Finanzkrise
    Autor: Holger Lang
    Seiten: 142
    Verlag: Books on Demand
    Veröffentlichung: 10.07.2012
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-8448-3915-9
    Preis: 19,95 Euro
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    Geld und Geldpolitik – Schülerbuch für die Sekundarstufe II

    Wir benutzen täglich Geld. Es begegnet uns in Form von Zentralbankgeld, Buchgeld oder Bargeld und hat mitunter unterschiedliche Funktionen, die sich teilweise widersprechen. Es kann als Zahlmittel, Tauschmittel, Wertaufbewahrungsmittel und als Vergleichsmittel dienen.
    Obwohl der Umgang mit Geld für uns selbstverständlich ist, kennen und verstehen nur wenige Menschen die Funktionsweise des Geldsystems. Was passiert bei der Kreditvergabe? Was ist Geldschöpfung? Warum wachsen die Schulden ständig? Was sind Geldvermögen-Schulden-Paare? Warum werden die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher?
    Es gibt so viele wichtige Fragen, die aber seltsamerweise nur wenige stellen und die auch nur von wenigen beantwortet werden können. Häufig sind dann die gegebenen Antworten nicht eindeutig. Zum Geldsystem gibt es viele verschiedene Sichtweisen und einige Theorien. Zum Teil ergänzen sie sich, mitunter widersprechen sie sich. Manchmal handelt es sich vielleicht auch nur um zwei Seiten einer Medaille.
    Nachfolgend eine Literaturempfehlung zu einem Dokument der Deutschen Bundesbank: “Geld und Geldpolitik – Schülerbuch für die Sekundarstufe II”. Das Buch gibt interessante Einblicke und einen Überblick, lässt aber leider auch so manche Frage offen. Auf folgender Webseite kann das Dokument heruntergeladen oder bestellt werden:

    http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Service/Schule_und_Bildung/Unterrichtsmaterialien/Sekundarstufe_2/sekundarstufe_2.html
    Kommentare deaktiviert für Geld und Geldpolitik – Schülerbuch für die Sekundarstufe II
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    Bekenntnisse eines Economic Hit Man

    Bekenntnisse eines Economic Hit Man
    “Hitman” ist das englische Wort für “Auftragsmörder”, also Menschen, die im Auftrag andere Menschen töten. In Anlehnung daran bezeichnet man hochbezahlte Experten, deren Aufgabe es ist, ganze Länder in eine zerstörerische Verschuldung zu treiben, als Economic Hitmen. Betrügerische Finanzanalysen, Wahlmanipulation, Bestechung, Erpressung und Mord gehören zu ihren Werkzeugen.
    Während viele Menschen sich in Hilfsorganisationen engagieren und versuchen, die Welt ein wenig besser zu machen, stürzen Leute wie die Economic Hitmen die Welt immer weiter ins Chaos – im Name von Macht- und Profitgier ihrer Auftraggeber.
    Die Machenschaften der Wirtschafts-Auftragsmörder bleiben normalerweise vor der Öffentlichkeit verborgen. Trotz der unvorstellbaren kriminellen Energie und der großen Tragweite finden ihre Tätigkeiten gewöhnlich keine Erwähnung in den Nachrichten. Die Medien verwenden die Sendezeit lieber, um über Belanglosigkeiten zu plaudern, die Lottozahlen zu verkünden oder inhaltslose Unterhaltungssendungen zu verbreiten. Um etwas über die Economic Hitmen zu erfahren, lohnt es sich, das Buch “Bekenntnisse eines Economic Hit Man” zu lesen.

    Titel: Bekenntnisse eines Economic Hit Man
    Untertitel: Unterwegs im Dienst der Wirtschaftsmafia
    Autoren: John Perkins
    Seiten: 384
    Verlag: Goldmann
    Veröffentlichung: 12.03.2007
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-442-15424-1
    Preis: 9,95 Euro
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    ARD / ZDF und unser Geld

    ARD / ZDF und unser Geld
    Seit dem 1. Januar 2013 müssen alle Haushalte Rundfunkgebühren bezahlen – PAY-TV für alle. Mit dem Geld werden den Intendanten der Öffentlich-Rechtlichen Jahresgehälter jenseits der 300.000 Euro bezahlt. Einige Moderatoren von belanglosen Unterhaltungssendungen erhalten mitunter sogar noch viel mehr Geld. Geld, das auch von Niedriglohnempfängern, Arbeitslosen und mit der Altersarmut ringenden Rentnern gnadenlos eingetrieben wird. Wer versuchen möchte, sich von der Gebühr befreien zu lassen, muss sein privates Leben offenlegen und nachweisen, dass er sich die Rundfunkgebühr tatsächlich nicht leisten kann, während die Moderatoren auf Kosten der Gebührenzahler in Luxusvillen hausen und dem Gebührenzahler gegenüber nichteinmal Rechenschaft schuldig sind, wie viel Geld sie eigentlich von ihm kassieren.

    Titel: ARD / ZDF und unser Geld
    Untertitel: Der neue Rundfunkbeitrag – Gerecht oder Ungerecht?
    Autoren:Wolfgang Schwab, Dirk A. Leibfried
    Seiten: 173
    Verlag: Edition Winterwork
    Veröffentlichung: 07.09.2012
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-86468-257-5
    Preis: 12,95 Euro
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    Der größte Raubzug der Geschichte

    abc
    Das Buch wirkt beim Blick aufs Cover sehr reißerisch. Beim Lesen zeigt sich jedoch schnell, dass der Autor viel Wert auf eine sachliche Berichterstattung legt. Anhand von Fakten, die zu großen Teilen aus der Presse übernommen sind, wird der Verlauf der Finanzkrise in den letzten Jahren ohne Übertreibungen skizziert und interessantes Hintergrundwissen vermittelt.
    Das Kapitel zum Rentensystem ist allerdings leider sehr oberflächlich. Es wird nur aufgezeigt, dass das Rentensystem nicht funktioniert. Leider gehen die Autoren nicht darauf ein, dass das Rentensystem gezielt zerstört wurde, um private Vorsorgeprodukte am Markt platzieren zu können. Zu dieser Thematik empfiehlt es sich, das Buch “Die Vorsorgelüge” zu lesen.

    Titel: Der größte Raubzug der Geschichte
    Untertitel: Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden
    Autoren: Matthias Weik, Marc Friedrich
    Seiten: 381
    Verlag: Tectum
    Veröffentlichung: 30.05.2012
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-8288-2949-7
    Preis: 19,90 Euro
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    Die Nimmersatten

    Die Nimmersatten
    Es zeugt von großer Überheblichkeit, dass der “ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice” (ehemals Gebühreneinzugszentrale, GEZ) zwar die Bevölkerung zu Gunsten der öffentlich-rechtlichen Sender zwingt, Gebühren für Fernseh- und Radioprogramme zu bezahlen, dann aber nicht gestatten, dass die Geldgeber sich an der Programmgestaltung beteiligen. Die für die Programmgestaltung Verantwortlichen, halten es nicht einmal für nötig, die Gebührenzahler darüber aufzuklären, wie das viele Geld verwendet wird. Paradoxerweise müssen in diesem System auch die Mitarbeiter der privaten Sender das Einkommen ihrer Konkurrenten bezahlen, denn auch die sind nicht von den Gebühren befreit.
    Dass die Programmgestaltung durchaus fragwürdig ist und wertvolle Gebührengelder für seichte Unterhaltung und schlechte Talkshows ausgegeben werden, habe ich bereits des Öfteren bemängelt. Aber nicht nur das schlechte Programm sollte kritisiert werden, sondern auch die skrupellosen Machenschaften korrupter Mitarbeiter beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Selbst vor riskanten Investitionen in ausländische Staatsanleihen oder die Expansion von Tochterunternehmen nach Amerika schrecken die Verantwortlichen nicht zurück. Die Notwendigkeit solcher Aktionen zur Erfüllung des Rundfunkstaatsvertrages erschließt sich nicht unbedingt. Offensichtlich möchten sich einige Leute bei den Öffentlich-Rechtlichen die eigenen Taschen füllen. Andernfalls könnte man zumindest die Gewinne aus den unnötigen Geschäften dem Programm zugute kommen lassen und die Gebührenzahler entlasten, indem die Beiträge gesenkt werden. Die Rundfunkgebühren wurden aber noch nie gesenkt. Entweder sind die Firmengründungen und Investitionen im Durchschnitt nicht gewinnbringend oder das Geld kommt nicht dort an, wo es sich der Gebührenzahler wünschen würde. Sollten die Aktionen aber nicht gewinnbringend sein, dann ist es schwer verständlich, warum man seit so langer Zeit daran festhält. Es stellt sich also die Frage, wo das Geld landet. Auch wenn einige Investitionen verlustreich sind (wofür der Gebührenzahler dann natürlich natürlich aufkommen muss), so werden die Geschäfte im Gesamten doch profitabel sein.
    In seinem Buch “Die Nimmersatten”, zeigt Hans-Peter Siebenhaar sehr anschaulich, welch zwielichtige Geschäfte bei den Öffentlich-Rechtlichen abgewickelt werden, ohne dass die Verantwortlichen ernsthaft zur Rechenschaft für die Verschwendung der Gebührengelder gezogen werden.

    Titel: Die Nimmersatten
    Untertitel: Die Wahrheit über das System ARD und ZDF
    Autore: Hans-Peter Siebenhaar
    Seiten: 239
    Verlag: eichborn
    Veröffentlichung: 16.11.2012
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-8479-0518-9
    Preis: 14,99 Euro
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    Scheinheilige Geschäfte – Die Finanzen des Vatikans

    Die fiktive Handlung des Computerspiels Assassins Creed ist an wahre historische Begebenheiten angelehnt, die aber mitunter sehr frei interpretiert werden. So existieren in dem Spiel sogenannte Edensplitter. Das sind uralte, übermächtige Artefakte, die von Wesen, die einst auf der Erde lebten genutzt wurden, um die Menschen zu unterdrücken. Im zweiten Teil des Computerspiels, dessen Handlung im späten 15. Jahrhundert zur Zeit der Renaissance in Italien stattfindet, unterhält sich der Protagonist Ezio Auditiore, der vom Spieler gesteuert wird, mit dem Papst Rodrigo Borgia. Der Papst, der immer wieder im Spiel auftaucht, entpuppt sich als Oberhaupt der Verschwörer und Herr über die Templritter. In dem Spiel versuchen die Templer, eine Geheimorganisation, die bis in die Gegenwart fortbesteht, die Edensplitter zu finden um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Der Assassine Ezio versucht dies zu verhindern.
    Als Ezio den skrupellosen Papst in einem Kampf stellt, fragt sagt er ihn “Ihr seid der Papst und doch lehnt Ihr die zentralen Elemente Eurer Religion ab.” Darauf antwortet in dem Spiel der Papst Rodrigo Borgia “Bist du so naiv? Ich wurde Papst, weil dies mir Zugang verschafft. Glaubst du, ich glaube auch nur ein einziges Wort aus diesem lächerlichen Buch?”

    Scheinheilige Geschäfte
    Aber nicht nur in dem fiktiven Computerspiel, sondern auch in der Realität scheinen hochrangige geistliche Vertreter eher dem Geld und der Macht zugeneigt, als den eigentlichen Werten und Lehren ihrer Religion. So verfügt der Katholizismus beispielsweise über eine Soziallehre, die sich auf den Kampf gegen die Armut und die Verurteilung des Geldes als “Teufelswerk” gründet. Im Matthäus-Evangelium heißt es, dass es ist leichter sei, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. Und auch das Zinssystem wird an vielen Stellen in der Bibel angeprangert, das nehmen von Zinsen gar mit dem Tode bestraft. Entsprechend verwunderlich ist es, das der Katholizismus über eine eigene Bank verfügt, die sich im Vatikan befindet. Die Vatikanbank ist keine Bank, die sich für eine gerechtere Verteilung der Vermögen einsetzt, wie man es vielleicht erwarten könnte. Auch diese Bank unterstützt das Zinssystem, das die Vermögen der armen arbeitenden Bevölkerung in Form von bedingungslosen Zinseinkünften an die Reichen umverteilt, nach besten Möglichkeiten. Da die Kirche bereits selbst beachtliche Vermögen angehäuft hat, profitiert sie natürlich auf Kosten unzähliger Menschen von diesem System. Die Vatikanbank bietet sogar mitunter eine bessere Verzinsung der Einlagen als die besten (und skrupellosesten) Hedge-Fonds und bietet einen ganz besonderen Vorteil: das absolute Bankgeheimnis. Die Vatikanbank ist für Kontrollen unzugänglicher als die Cayman-Inseln und verschwiegener als die Banken der Schweiz. Vorschriften zur Verhinderung von Geldwäsche haben hier keine Bedeutung (was allerdings mitunter die Zusammenarbeit mit anderen Banken … erschwert) und internationale Behörden wurde nie eine Kontrolle gestattet. Ein großer Teil der Einlagen erfolgt in Bargeld oder Goldbarren ohne eine Spur zu hinterlassen. Davon profitieren natürlich auch Leute, die auf der einen Seite viel Geld und auf der anderen Seite viele Probleme mit der Justiz haben. Mord, Totschlag und enge Kontakte zur Mafia sind nicht ungewöhnlich. Mit den allgemein bekannten christlichen Lehren hat das Verhalten des Vatikans wenig zu tun. Wie auch in dem Computerspiel geht es um Macht. Lediglich die Edensplitter existieren in der Realität nicht. Stattdessen sind die hochrangigen Geistlichen auf der Suche nach Geld, denn Geld eignet sich ebenfalls dazu, die Menschheit zu kontrollieren.
    Das Buch “Scheinheilige Geschäfte” von Curzio Maltese gibt interessante Einblicke in die Machenschaften des Vatikans. Dort wird die gepredigte Armut gewiss nicht gelebt. Die Kirche bereichert sich wo immer es ihr möglich ist. Soziale Errungenschaften, gesellschaftliche Regeln und handfeste Gesetzte werden dabei weitgehend ignoriert.

    Titel: Scheinheilige Geschäfte
    Untertitel: Die Finanzen des Vatikans
    Autore: Curzio Maltese
    Seiten: 158
    Verlag: Kunstmann
    Veröffentlichung: 04.03.2009
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-88897-558-5
    Preis: 16,90 Euro
  • Literaturempfehlungen

    Die Ökolüge

    Die Ökolüge
    Die Logik des Geldsystems erzwingt es, dass in immer kürzerer Zeit immer mehr produziert und konsumiert wird. Dabei müssen die Gewinne natürlich mindestens dem entsprechen, was eine Anlage des eingesetzten Kapitals an Zinsen bringen würde, denn andernfalls rentiert sich das Geschäft nicht. Kein Wunder, dass dabei Tier- und Umweltschutz und natürlich die Qualität auf der Strecke bleiben.
    Da die Verbraucher sich aber nach der heilen Welt sehen, die sie aus der Werbung kennen, ist es nicht ganz einfach, die minderwertige Ware zu verkaufen, die tatsächlich hergestellt wird. Aber es gibt eine Lösung. Um die wenigen Produzenten, die tatsächlich versuchen nachhaltig zu wirtschaften und die Belange der Umwelt zu berücksichtigen, aus der großen Masse der Minderwertigkeit hervorzuheben, wurden diverse Zertifikate, Siegel und Etiketten eingeführt, welche die Qualität der Produkte aufzeigen sollen. Für die großen global agierenden Konzerne ist es nun ein leichtes, auch den schlechten Produkten solche mitunter selbst ausgedachten Zertifikate anzuheften und ihren Produkten ein verkaufsförderndes positives Image zu verpassen.
    Der Autor dieses Buches blickt hinter die Kulissen und enthüllt, wie die Konsumenten manipuliert und betrogen werden.

    Titel: Die Ökolüge
    Untertitel: Wie Sie den grünen Etikettenschwindel durchschauen
    Autore: Stefan Kreuzberger
    Seiten: 300
    Verlag: ullstein
    Veröffentlichung: 10.08.2012
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-548-37455-0
    Preis: 9,99 Euro
  • Literaturempfehlungen

    Cola, Reis & Heuschrecken – Welternährung im 21. Jahrundert

    Cola, Reis & Heuschrecken – Welternährung im 21. Jahrundert
    In der Ausgabe “Cola, Reis & Heuschrecken – Welternährung im 21. Jahrundert” der Zeitschrift EDITION • LE MONDE diplomatique werden verschiedene Ursachen des globalen Hungerdramas aufgezeigt. Spekulanten treiben die Preise für das Essen in die Höhe. Kleinbauern in den armen Ländern verlieren ihr Land, auf dem dann durch globale agierende Konzerne agrarische Exportgüter für die reichen Länder angebaut werden. Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten von Amerika ruinieren mit Freihandelsabkommen und subventionierten Dumpingexporten die bäuerliche Bevölkerung in Entwicklungsländern. Die Ernten ganzer Länder werden durch Heuschrecken vernichtet. Durch den hemmungslosen Fleischkonsum und die Wegwerf-Mentalität in den technisch hochentwickelten aber ethisch und moralisch oftmals unterentwickelten Industrieländern, werden wertvolle Ressourcen verschwendet, die auf dem Weltmarkt fehlen.
    Diese und viele weitere Probleme werden in der lesenswerten Zeitschrift angesprochen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.

    Titel: Cola, Reis & Heuschrecken
    Untertitel: Welternährung im 21. Jahrundert
    Zeitschrift: EDITION • LE MONDE diplomatique
    Herausgeber:
    Seiten: 112
    Verlag: taz Verlags- und Vertriebs GmbH
    Homepage: http://www.monde-diplomatique.de/
    Veröffentlichung: 2011
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3-937683-31-7
    Preis: 8,50 Euro
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